Wasser – Lebenselixier der Erde
[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Das Recht auf den Zugang zu sauberem Wasser ist von den Vereinten Nationen verbrieft. Dennoch müssen weltweit mehr als eine Milliarde Menschen mit weniger als 20 Litern Wasser täglich auskommen. Darüber hinaus ist die Qualität des Wassers bedroht.“ ]
Ohne Wasser läuft nichts

Alles Leben auf der Erde ist von Wasser abhängig. Bäche, Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Ozeane bilden den Lebensraum vielfältiger Tier- und Pflanzenarten. Unser Grundwasser ist ein wichtiger Trinkwasserspender. In unserem alltäglichen Leben ist sauberes Wasser eine Selbstverständlichkeit und steht uns in Deutschland nahezu überall in ausgezeichneter Qualität jederzeit in beliebiger Menge zur Verfügung. Gleichgültig ob für unsere Ernährung, den Verbrauch im Haushalt und in der Freizeit – ohne Wasser läuft nichts. Daher ist ein schonender und umsichtiger Umgang mit Wasser die wesentliche Voraussetzung für den Fortbestand der biologischen Vielfalt.
Die Erde wird auch der blaue Planet genannt, weil rund 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist. Trotz dieser enormen Menge stehen uns nur 0,3 Prozent des auf der Erde vorhandenen Wassers als Trinkwasser zur Verfügung. Der größte Teil des Wassers ist Salzwasser, das restliche Süßwasser ist als Eis in Gletschern sowie in der Arktis und Antarktis eingebunden.
Das Recht auf Wasser, ein Menschenrecht
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat im Jahr 2010 den Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht anerkannt. Das Recht ist zwar weder bindend, noch einklagbar, gibt jedoch ein wichtiges Signal in die richtige Richtung. Schließlich verfügt fast eine Milliarde Menschen weltweit über keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, in mehr als achtzig Ländern müssen Menschen Tag für Tag mit weniger als 20 Litern Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen auskommen. Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland dagegen verbraucht rund 130 Liter pro Person. Darüber hinaus fehlt mehr als zweieinhalb Milliarden Menschen der Zugang zu sanitären Einrichtungen.
Schlechte hygienische Bedingungen und verschmutztes Wasser fordern Menschenleben: Jährlich sterben weltweit anderthalb Millionen Kleinkinder an entsprechenden Erkrankungen. Die schlechte Wasserversorgung fordert darüber hinaus weitere dreieinhalb Millionen Menschenleben jährlich. Besonders betroffen sind dabei afrikanische Länder.
Eine Entwarnung ist dabei noch lange nicht in Sicht, denn die Weltbevölkerung steigt weiter an. Aktuell leben rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde, laut einer Prognose der Vereinten Nationen werden es im Jahr 2050 mehr als neun Milliarden sein. Sauberes Wasser und ein Mindeststandard an sanitären Einrichtungen sind daher ein bedeutendes Entwicklungsziel.
Wasser ist keine Privatsache
Wasser ist nicht umsonst. Jedoch zählt die Wasserversorgung in Deutschland noch zu den öffentlichen Aufgaben. Entsprechend ist Wasser zu einem vernünftigen Preis und gesunder Qualität erhältlich. Weltweit zeichnet sich jedoch der Trend ab, Wasservorkommen zu privatisieren. Besonders Großkonzerne, wie beispielsweise der Schweizer Lebensmittelmulti Nestlé, graben an vielen Orten der Welt bereits Menschen das Wasser ab und verkaufen ihr Trinkwasser in teuer in Flaschen. In diesem Bereich ist Nestlé internationaler Marktführer. Gerade in Regionen mit knappen Wasservorräten, wie etwa in vielen Ländern Afrikas, ist es ohne besondere behördliche Beschränkungen leicht möglich, Ländereien und die damit verbundenen Wasserrechte zu erwerben. Sobald Quellen, Brunnen und Grundwasser in privaten Händen sind, ist der Zugang zum Wasser für die Bevölkerung stark eingeschränkt. Anstelle des traditionellen Dorfbrunnens tritt dann der Verkauf von Wasserflaschen und diktieren die Wasserpreise. Das schadet besonders der regionalen Landwirtschaft, die besonders abhängig von einer ausreichenden Bewässerung ist.
Abschied von der Idylle
„Klare Flüsse, blaue Seen, dazu ein paar Naturschutzgebiete, alles wunderschön“, sangen einst die „Toten Hosen“ und sprachen mit der satirischen Beschreibung der Naturidylle aus, dass dieses Bild in der Realität schon längst tiefe Risse bekommen hat.
Sicher ist der Schutz unseres Trinkwassers in Deutschland ein wichtiges und weithin akzeptiertes Thema. Entsprechend konnte die Wasserqualität von nationalen Gewässern stark verbessert werden. Das „Rheinsterben“ – Thema der achtziger Jahre – ist heute längst vom Tisch.
Ein Blick über den Rand des Wasserglases zeigt jedoch Bilder, die in Deutschland nahezu unvorstellbar sind, weltweit jedoch die bittere Realität: Wasserverschwendung und Wasserverschmutzung machen Wasservorräte unbrauchbar und bedrohen weltweit unsere Lebensgrundlage. Rund 80 Prozent aller Abwässer weltweit gehen vollkommen ungereinigt direkt in Flüsse, Seen und in die Meere. Besonders viele ärmere Länder kaum über gesetzliche Regelungen zum Schutz ihres Wassers oder haben Schwierigkeiten, diese durchzusetzen.
Wasserverschwender Nummer 1: Industrielle Landwirtschaft
Ein großer Teil des weltweiten Wassers wird in der Landwirtschaft verbraucht. Das wäre auch nicht weiter schlimm, schließlich sichert die Landwirtschaft unsere Lebensgrundlagen. Problematischer ist jedoch, dass wir in diesem Zusammenhang nicht um den Anbau von Getreide, Gemüse und Obst geht. Hohe Belastungen der Umwelt entstehen durch die zunehmende Massentierhaltung. Hier werden enorme Mengen an Trinkwasser verbraucht, dazu kommt, dass die anfallende Gülle, und die verbreichten Medikamente das Trinkwasser belasten. Auch die industrielle Landwirtschaft trägt zur Verunreinigung der Trinkwasserreserven bei: Düngemittel und Pestizide belasten das Wasser stark.
Verschmutztes Wasser – Selbstzerstörendes Wirtschaften
Weltweit belasten Industrie und Bergbau die Wasserbilanz stark. Denn die Fabriken verbrauchen nicht nur eine enorme Menge an Wasser, sie vergiften auch Flüsse und Seen durch den ungefilterten Rückfluss der industriellen Abwässer in weiten Gebieten. Besonders betroffen sind hier die Gegenden Asiens mit einer starken Textilindustrie.
Die Jagd nach Rohstoffen bringt immer neue Belastungen für die Umwelt mit sich. Durch den Abbau von Bodenschätzen und fossilen Energieträgern werden die weltweiten Wasservorkommen stark belastet. Denn der Bergbau benötigt nicht nur große Wassermengen, er setzt auch Schwermetalle frei und verunreinigt durch eingesetzte Chemikalien das Grundwasser.
Der Abbau von Lithium, einem Leichtmetall, das bei der Herstellung von Mobiltelefonen und Computern benötigt wird, bringt das ökologische Gleichgewicht zum Wanken. Denn Lithium wird durch aufwändige Verdunstungsverfahren gewonnen, die den Grundwasserspiegel sinken lassen und das Trinkwasser verknappen. Besonders betroffen sind hier die Länder Südamerikas, in denen der Löwenanteil der weltweiten Lithium-Vorkommen liegt.
Der Lithium-Abbau ist nur ein Beispiel von vielen. Neben der Wasserverschmutzung problematisch: Die wertvollen Rohstoffe kommen kaum der Bevölkerung in den jeweiligen Ländern zugute. Im Gegenteil, die Gewinne werden mehrheitlich von internationalen Konzernen eingestrichen. Die lokale Bevölkerung bleibt mit einer zerstörten Umwelt und stark beschädigten Lebensgrundlagen zurück.
Wasser schützen ist Zukunftssicherung

Die Wasservorräte der Welt vor Verschwendung und Verschmutzung zu schützen, ist eine wichtige und drängende Aufgabe für die Zukunft der Menschheit. Denn der ungleiche Zugang zu ausreichendem und sauberem Wasser ist gleichermaßen eine ökologische wie soziale Frage. Schließlich ist der Kampf um die lebensnotwendigen Ressourcen ein zentraler Grund für Kriege, Flucht und Vertreibung.
Der Schutz unseres Wassers ist vielfältig möglich. Eine Option sind Geldanlagen in Unternehmen, die sich verantwortungsbewusst und nachhaltig mit dem Erhalt der Ressource Wasser beschäftigen.
Eine Möglichkeit bieten nachhaltige Wasserfonds, die in Unternehmen aus den Bereichen Wasserversorgung, Meerwasserentsalzungsanlagen, Filtersystemen und Kläranlagen investieren und strengen ethischen Kriterien verpflichtet sind. Wasser kommt aber auch in Wasserkraftwerken bei der Erzeugung klimafreundlicher Energien zum Einsatz. Die Experten von Klimafonds.de beraten Dich dazu umfassend.