Slow Food - Klimafonds.de


27. Oktober 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Nachhaltigkeitsthemen werden aktuell in vielen Sachbüchern behandelt. Wir haben eine kleine Empfehlungsliste aus den aktuellen Verlagsprogrammen zusammengestellt.“ ]

 

 

Lesen entspannt und gibt positive Impulse.
Lesen entspannt und gibt positive Impulse.

Die Frankfurter Buchmesse hat in der vergangenen Woche wieder unzählige Neuerscheinungen präsentiert. Sicher sind auch viele darunter, bei denen Du sagst: „Und dafür werden Bäume gefällt!“

 

Wir haben uns umgesehen und zehn Buchtipps zusammengestellt, die Impulse für Dein Leben geben, Diskussionen anregen oder weiterführen und auch prima für gute Freunde ein sinnvolles Geschenk abgeben.

 

Ehrengäste auf der Frankfurter Buchmesse waren in diesem Jahr übrigens Flandern und die Niederlande. Gerade unser westliches Nachbarland hat in Sachen Nachhaltigkeit einiges zu bieten. Nicht nur, dass quasi die gesamte Nation – mindestens zeitweise – umweltfreundlich auf dem Fahrrad unterwegs ist. Nachhaltigkeit ist auch ein Ziel der niederländischen Politik, das bereits seit 1989 im Nachhaltigkeitskonzept festgeschrieben ist. Der sogenannte „Nationaal Milieubeleidsplan“ wird seit dem in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft dynamisch weiterentwickelt und befindet sich derzeit in der vierten Auflage. Damit konnten die Niederlande ihre Umweltbilanz seit den achtziger Jahren stark verbessern. Damals zählten die Niederlande weltweit zu den Ländern mit der stärksten Umweltverschmutzung. Verantwortlich dafür waren die hohe Autodichte, eine entsprechende Luftverschmutzung, eine hohe Bevölkerungsdichte sowie zahlreiche Unternehmen der Schwerindustrie. Jetzt haben die Niederlande bereits einige Hürden genommen und streben weiter eine nachhaltige ökologische Modernisierung an.

 

 

Zehn heiße Buchtipps für die kalte Jahreszeit

 

1. „Die Wachstumsgesellschaft“

von Helmut Knolle:

 

Technologischer Fortschritt und Wirtschaftswachstum hatten einmal den Zweck, das Leben der Menschen zu verbessern, materiell und geistig. Mittlerweile herrscht das Primat des materiellen Reichtums, von der Wirtschaft begrüßt, denn die Umsätze in der Konsumgüterindustrie werden mit Shoppinglaune, Freizeitartikeln, Pauschalreisen und flachen Entertainment-Angeboten erzielt. Helmut Knolle beschreibt den Untergang von Bildung und geistigen Werten bei einer gleichzeitig fortschreitenden Technisierung und spürt den Schwächen der herrschenden Ökonomie nach. Eine nicht ganz einfache Lektüre, die jedoch viele philosophische Anregungen mitbringt.

 

 

2. „Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima“

von Naomi Klein

 

Nach dem durchschlagenden Erfolg von „No Logo“ war die Aktivistin Naomi Klein quasi über Nacht weltbekannt. Mit ihrem neuen Buch fordert Klein eine radikale Umgestaltung des herrschenden Wirtschaftssystems angesichts der fortschreitenden Klimakrise. Nur so lasse sich die Entwicklung aufhalten, so Klein, denn es gehe nicht allein um den CO2-Ausstoss sondern um das gesamte kapitalistische Wirtschaften. Dass der Abschied von einer Kultur des „Immer mehr“ durchaus möglich ist zeigen Beispiele aus aller Welt, die Klein aufwändig recherchiert hat und fundiert kommentiert.

 

 

3. „Ohne Auto leben“

von Bernhard Knieriem

 

Von der Theorie zur Praxis. Verkehrswissenschaftler Bernhard Knieriem liefert in seinem Handbuch nicht nur einen theoretischen Hintergrund zum Auto-freien Leben. Er gibt seinen Lesern auch handfeste praktische Tipps und konkrete Ideen mit auf den Weg. Der Autor führt die persönlichen Belastungen vor Augen, die das eigene Auto mit sich bringt, angefangen beim hohen Anschaffungspreis bis hin zur regelmäßigen Pflege, Wartung und der anstrengenden Parkplatzsuche oder den Fahrten zu Verkehrsspitzenzeiten. Angenehm: Knieriem predigt keinen aufopfernden Verzicht, sondern plädiert für mehr Komfort und Lebensqualität. Sein Motto: Ohne Auto kann ist man in vielen Fällen mobiler.

 

 

4. „Selbst denken, selbst machen, selbst versorgen“

von Markus Bogner

 

Wenn Du ganz genau wissen willst, woher Dein Essen kommt, und wie es angebaut wird, bist Du beim Markus Bogner, Bio-Bauer am Tegernsee, richtig. Unterhaltsam berichtet Bogner von seinem Selbstversorgerhof auf kleinstem Raum, gibt Handreichungen, Rezepte und Ideen. In erster Linie macht das Buch aber auch Mut, seine Ernährung selbst in die Hand zu nehmen und sich für die Produkte der Region einzusetzen. Bogners Konzept ist mittlerweile recht erfolgreich, neben seinem Hofladen bietet der leidenschaftliche Landwirt auch Kurse zum Thema Brotbacken und Saatgutziehen an.

 

 

5. „Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18“ 

von Slow Food Deutschland e.V.

Wem der Ansatz von Bogner zu viel der Subsistenzwirtschaft ist, kommt mit dem „Slow Food Genussführer“ voll auf seine Kosten. Hier erfährst Du alles über gutes Essen gemäß der Slow Food-Philosophie regional, saisonal und biologisch erzeugt. Der Genussführer stellt ausführlich fast vergessene Produkte vor, gibt eine ausführliche Warenkunde und – last but not least – stellt detailliert Slow Food-Lokale vor, übersichtlich geordnet nach Regionen. Die Restaurants decken dabei ein breites Spektrum von traditionell-einfacher, über gutbürgerliche bis hin zu modern-experimenteller Küche ab. Auch wenn hier die Unterschiede groß sind, eint alle die Idee, Nahrungsmittel ohne Zusätze und Geschmacksverstärker, handwerklich und authentisch anzubieten. Eine appetitanregende Lektüre und unentbehrlich für gutes Essen unterwegs.

 

 

6. „Besser leben ohne Plastik“

von Anneliese Bunk und Nadine Schubert

 

Freiheit für die Bücher - weg mit der Plastikfolie!
Freiheit für die Bücher – weg mit der Plastikfolie!

Wir sind täglich von einer Unmenge an Plastik umgeben, mit Folgen für unsere Gesundheit und die Umwelt. Aber ist ein Leben ohne Plastik überhaupt möglich? Ja, sagen die beiden Autorinnen. Das Nachschlagewerk „Besser leben ohne Plastik“ bietet – auch für erfahrene Plastikvermeider – vielfältige Tipps für den Alltag. Dabei muss nicht von heute auf morgen das gesamte Leben umgekrempelt werden. Mit kleine Schritten, praxiserprobten Anleitungen zum Selbermachen und Alternativen zu gängigen Plastikprodukten begleitet Dich das umfangreiche Buch in ein plastikfreies Leben und beweist, dass ein nachhaltiger Lebensstil auch – oder teilweise auch gerade – mit wenig Geld möglich ist. Konsequent: Das Buch ist auf Recyclingpapier mit mineralölfreien Farben gedruckt und wird ohne Folienversiegelung ausgeliefert.

 

7. & 8. „Denk mal! 2017“ & „Denkanstöße 2017“

 

Wenn Du es im Alltag einfach nicht schaffst, Dich mit Sachbücher zu befassen, bieten diese beiden Taschenbücher in kompakter Aufsatzform viele Anregungen, wenn Dich dann ein Thema besonders fesselt, kannst du es ja jederzeit weiter vertiefen.

 

„Denk mal! 2017“ enthält unter anderem Aufsätze von Harald Welzer, Güner Yasemin Balci und Tilmann Allert.

 

„Denkanstöße 2017“ präsentiert sich als philosophisches Lesebuch. Hier geben Autoren wie wie Ronald Reng, Thomas Darnstädt oder Bruno Jonas inspirierende Impulse zu den entscheidenden Themen der Zeit.

 

 

9. „Fair für alle!: Warum Nachhaltigkeit mehr ist als nur bio“

von Sonja Eismann und Nina Lorkowski

 

Ein interessanter Titel aus der Jugendbuchabteilung. Themen wie Gluten-freie Ernährung, Fairtrade, No-Waste liegen im Trend. Gemeinsam haben sie alle etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Die beiden Autorinnen führen souverän durch den Dschungel der globalen Zusammenhänge, führen unseren generellen Umgang mit unseren Ressourcen vor Augen und zeigen, welche ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren unsere Zukunft bestimmen. Zu Wort kommen Experten aus Politik und Wissenschaft, aber auch Umweltaktivisten, NGOs und Blogger.

 

10. „Bienen“

von Piotr Socha und Thomas Weiler

Viele Kinderbücher bestechen durch ihre künstlerischen Illustrationen. So auch „Bienen“. Hier wird auf muntere und witzige Art und Weise ein umfassender Einblick in die Welt der Honigbienen vermittelt. Kinder lernen nicht nur das Leben im Bienenstock und das Sammeln von Honig kennen. Das Buch spricht auch die Zusammenhänge zwischen Bienen und Obsternte an. Ein schönes Buch mir großen Informationstafeln, das Kinder sicher immer wieder gerne zur Hand nehmen.

 

 

Viele Bücher regen zum Nachdenken und zum Handeln an. Du hast viele Möglichkeiten, etwas für Deine Umwelt, das globale Klima und eine gerechtete Welt zu tun. Ein Weg geht führt auch über die sprichwörtliche „Macht des Geldes“. Nutze Deine Macht, denn es liegt in Deiner Hand, wie Du Dein Geld anlegst. Wir von Klimafonds bieten nachhaltige Geldanlagen – ohne Atomkraft und fossile Energieträger, ohne Kinderarbeit, ohne Waffen und ohne anderen zerstörerischen Technologien. Wir beraten Dich gerne.

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Carmen SW300_300 Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 



13. Oktober 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Seit dreißig Jahren engagiert sich die Vereinigung Slow Food für gute, saubere, faire regionale Lebensmittel. Dabei steht der Genuss und Erhalt der natürlichen Vielfalt im Mittelpunkt. Slow Food gibt damit interessante Impulse und setzt unseren Umgang mit Nahrung in einen globalen Zusammenhang.“ ]

 

 

Reiche Vielfalt aus der Region.
Reiche Vielfalt aus der Region.

Wir leben im Schlaraffenland. Quasi zu jeder beliebigen Zeit steht in beliebiger Menge nahezu jedes Lebensmittel zur Verfügung. Erdbeeren an Weihnachten, exotische Früchte über das ganze Jahr hinweg – kein Problem. Kühlhäuser und Transporte mit dem Flugzeug machen es möglich. Darüber hinaus ist unsere Ernährung mit ihren vielfältigen Trends ein beliebtes Thema in den Medien. Aktuell werden sogenannten Superfoods wie beispielsweise Chia-Samen, Acai- und Gojibeeren oder Spirulina besondere Kräfte nachgesagt. Die Super-Foods gelten als besonders nährstoffreich und sollen die Gesundheit, Schönheit und Leistungsfähigkeit der Konsumenten steigern.

 

Generell super, dass sich Menschen Gedanken über ihre Ernährung machen – aber gerade der aktuelle Hype um Chia-Samen, Gojibeeren & Co. wirft die Frage auf, warum Lebensmittel um die halbe Welt geflogen werden und das Klima belasten um unseren – ohnehin schon gut gedeckten Tisch – weiter zu bereichern. Gleichermaßen birgt die Entdeckung neuer Lebensmittel aus anderen Kontinenten auch die Gefahr, dass ihre ebenso gesunden Alternativen aus der Region, wie beispielsweise Leinsaat oder Heidelbeeren, in Vergessenheit geraten. Essen ist ein absolutes Grundbedürfnis. Dass ein großer Teil der Menschheit nicht im Schlaraffenland lebt, Hunger leidet und aufgrund von Klimakatastrophen um seine Ernten fürchten muss, sollte nicht vergessen werden.

 

Auch wenn der Gang durch einen großen Supermarkt es uns manchmal vergessen lässt: Unsere Lebensmittel sind mehrheitlich landwirtschaftliche Erzeugnisse. Ihre Herstellung hat viel Zeit zum Wachsen und Reifen in Anspruch genommen, deshalb sollten sie auch mit Sorgfalt zubereitet und genossen werden.

 

 

Slow Food – Genussvoll die Esskultur erhalten

Kulinarischer Genuss verbunden mit einem gemäßigten Lebenstempo ist auch seit dreißig Jahren die Devise der Slow Food-Bewegung. Ihren Ursprung hat Slow Food in der Heimat der Esskultur, in Italien. Dort wurde Slow Food 1986 Carlo Petrini als „Verein zur Erhaltung der Esskultur“ gegründet. Der Journalist und Soziologe hatte anfänglich tatsächlich das bewusste Genießen in den Mittelpunkt der Vereinigung gestellt. Als er sich vertieft mit Herkunft und Bedeutung von Lebensmitteln beschäftigte, rückten für ihn auch der Schutz der Umwelt und der faire Handel mit den Erzeugern in den Blickpunkt. Beides erachtet er als Basis eine bäuerlichen Landwirtschaft und eines traditionellen Lebensmittelhandwerks.

 

Die Slow Food-Bewegung sieht sich drei wesentlichen Werten verpflichtet. Petrini nannte sie „Buono, pulito e giusto“ – also gute, saubere und faire Lebensmittel. Nur wenn alle drei Merkmale zutreffen, handelt es sich um Lebensmittel im Sinne des Slow Food-Gedankens. Gute Lebensmittel sollen frisch, gesund und nahrhaft sein. Sie sollen durch Aussehen, Geruch und Geschmack alle Sinne ansprechen. Saubere Lebensmittel sollen so angebaut und hergestellt worden sein, dass sie Umwelt und Klima nicht schädigen. Faire Lebensmittel werden angemessen vergütet und unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen angebaut, hergestellt und verkauft.

Die Idee von Slow Food hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit verbreitet. 1992 wurde ein deutscher Ableger des Vereins gegründet, der rasch viele Anhänger fand und auch weiterhin finden wird. So nannte Zukunftsexperte Matthias Horx Slow Food als einen der wichtigsten Trends in unserer zukünftigen Ernährung.

 

Der Erfolg von Slow Food trifft den Nerv der Zeit. Die Produkte sind in den Regionen teilweise noch bekannt und beliebt. Sie werden auf althergebrachte Weise produziert und werden nur saisonal angeboten und regional vermarktet. Es versteht sich fast von selbst, dass ein Essen aus diesen Lebensmitteln ohne Eile entsprechend genossen wird.

 

Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand: Lange Transportwege entfallen genauso wie ausgeklügelte Logistikketten und aufwändige Kühlsysteme. Darüber hinaus wird die lokale Landwirtschaft gestärkt, denn die gesamte Wertschöpfungskette bleibt vor Ort.

 

 

Guter Geschmack – eine gute Sache

Fast vergessene Rasse: das Wollschwein.
Fast vergessene Rasse: das Wollschwein.

Ziel von Slow Food ist es, eine verantwortliche Landwirtschaft mit artgerechter Viehhaltung und Fischerei zu fördern und das traditionelle Handwerk mit seinen vielfältigen Verfahren zu erhalten und weiter zu fördern. Außerdem ist es ein wichtiges Slow Food-Anliegen, die „Ernährungssouveränität“, innerhalb der Regionen zu stärken, also das Recht darauf zu erhalten, was in der Region angebaut und erzeugt wird. Diese Souveränität sichert die regionale kulinarische Vielfalt mit ihren reichhaltigen Erzeugnissen.

 

Die Biodiversität, der Erhalt der regionalen Vielfalt an Pflanzen und Tieren ist dabei von besonderer Bedeutung, denn durch die bisherige starke Vermarktung bestimmter Produkte wurden in den vergangenen Jahrzehnten viel alte Kultur- und Wildpflanzen sowie seltene Nutztierrassen immer stärker zurückgedrängt.

 

 

„Arche des Geschmacks“ – Rettungsboot für die Vielfalt

Als Non-Profit-Organisation fungiert Slow Food nicht nur als Netzwerk zwischen den unterschiedlichen Landwirten, Handwerkern, Händlern und Konsumenten. Die Organisation macht sich auch aktiv für den Erhalt und die Wiederentdeckung von nahezu vergessenen Lebensmitteln stark. Mit dem Projekt „Arche des Geschmacks“ werden traditionelle Produkte gezielt bekannt gemacht um so wieder eine steigende Nachfrage zu erhalten. Damit wird auch das kulinarische Erbe erhalten, das auch historische, wirtschaftliche und soziale Aspekte beinhaltet. Die Passagiere der Arche können traditionelle Lebensmittel sein, beispielsweise seltene Wurst- und Käsespezialitäten, aber auch selten Pflanzen oder Nutztierrassen. Diese werden katalogisiert und gezielt beworben. Weltweit gibt es derzeit mehr al 1.300 Passagiere der Arche aus insgesamt 83 Ländern.

 

 

Bewusst genießen – bewusst investieren

Gut gemachte Lebensmittel sind ihr Geld wert. Wenn Du über Deinen Genuss hinaus Geld sinnvoll anlegen willst, bist Du bei Klimafonds richtig. Denn die Geldanalgen hier sind nachhaltig. Das heißt, dass Dein Geld – ähnlich der Slow Food-Prinzipien, sozial- und klimaverträglich eingesetzt wird. Mit einem guten Resultat für Dich und die Umwelt.

 

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