Nachhaltigkeit - Klimafonds.de

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2. Juli 2020

Zusammenfassung: Wer auch in der Altersvorsorge auf nachhaltige ETF’s setzen möchte muss schon ganz schön suchen. Wer dann auch noch sicherstellen möchte, dass nicht nur in der Anspar-, sondern auch in der Entnahmephase durchgängig grün investiert wird, hat nur wenige Möglichkeiten. Die Stuttgarter ist hier eine überlegenswerte Wahl. Aber Achtung: wie bei allen Altersvorsorge-Lösungen kommt die überlegene Rendite durch die Steuervergünstigungen, die meist erst ab längeren Laufzeiten von 12 oder mehr Jahren die Kostennachteile überwiegen. Wer unterhalb von 12 Jahren bleibt, sollte direkt in grüne ETF’s investieren (–> hier geht’s zum Robo-Advisor).

 

Um was geht es grundsätzlich?

Grundsätzlich sprechen wir in diesem Artikel über eine Ergänzung oder den Ersatz der gesetzlichen Renten durch kapitalgedeckte Anlageformen. Wer in der Rentenphase eine monatliche Rente daraus beziehen möchte, auf die er sich verlassen kann, muss auf Versicherungslösungen setzen. Die Stuttgarter Grüne Rente ist dabei ein Möglichkeit.

Dabei gibt es verschiedenen Ausprägungen wie die private Rente, die Basisrente und die Riesterrente. Alle drei Varianten gibt es als Stuttgarter Grüne Rente.

In der hier vorgestellten Form – die wir für die meisten Menschen für die geeignetste halten – wird das Geld in der Ansparphase vor Rentenbeginn in nachhaltige ETF’s investiert. In der Rentenphase garantiert die Grüne Rente Stuttgarter eine monatliche Rente und zahlt zusätzlich Überschussbeteiligungen aus – auch die Rentenphase ist nachhaltig veranlagt (sehr selten zu finden, meist wird in der gerne 30 Jahre dauernden Rentenphase auf Nachhaltigkeit verzichtet).

 

Stuttgarter Grüne Rente: Welche Nachhaltigkeits-ETF sind wählbar?

Stand Juli 2020 ist die Auswahl an ethisch-ökologischen ETF’s bei der Stuttgarter Grünen Rente ausreichend breit:

Amundi Index MSCI Europe SRI – UCITS ETF
BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF
iShares MSCI EM SRI UCITS ETF
iShares MSCI Europe SRI UCITS ETF
Lyxor Green Bond (DR) UCITS ETF
Xtrackers ESG MSCI World UCITS ETF

Man kann also auf der Aktienseite weltweite oder europäische ETF’s genauso auswählen wie die Emerging Markets. Im Anleihesektor steht mit dem Lyxor Green Bond ETF eine innovative Lösung für ganz speziell ethisch-ökologische Anleihen zur Verfügung.

Grüne Rente Stuttgarter: Wie sieht es in der Auszahlungsphase aus?

Von vielen vergessen, muss bei einer Altersvorsorgelösung die nachhaltige Kapitalanlage nicht nur in der Ansparphase gegeben sein – das bieten viele der über 100 Anbieter am deutschen Markt. Wichtig ist auch, dass in der Entnahmephase das Geld unter Berücksichtiung ethisch-ökologischer Faktoren angelegt wird. Hier wird es sehr dünn, denn nach meinem Kenntnisstand gibt es weniger als eine handvoll Spezial-Anbieter, die das gewährleisten. Unter diesen befindet sich die Grüne Rente Stuttgarter , die dazu aktuell die beste ETF-Auswahl und die niedrigsten Kosten aufweist.

 

Grüne Rente Stuttgarter: Basisrente (z.B. Tarif invest T59)

Der Vorteil der Basisrente ist primär, dass die Beiträge in erheblichem Umfang das zu versteuerende Einkommen verringern und damit die jährlich zu zahlende Einkommenssteuer reduzieren. Bei gleichem Aufwand kann der Anleger also wesentlich größere monatliche Beträge für’s Alter zurück legen als wenn er direkt in ETF’s investieren würde. Wer statt 300 Euro aber 500 Euro anlegen kann, erwartete natürlich eine höhere Rentenauszahlung.

Die Rentenauszahlungen aus der Basisrente müssen dann allerdings (wie die gesetzliche Rente) voll versteuert werden. Geht man von einem niedrigeren Steuersatz in der Rente aus, ein finanziell lohnendes Geschäft. Auch hier gelten die oben dargestellten Punkte.

 

Grüne Rente Stuttgarter: Riester-Rente (z.B. Tarif performance-safer T85)

Der Vorteil der Riester-Rente ist primär, dass direkte Zulagen vom Staat eingezahlt werden oder die Einzahlungen steuerlich geltend gemacht werden können. Die Zulagen steigen mit der Anzahl der Kinder, so dass der Staat leicht ein paar Hundert Euro jährlich in den Riester-Vertrag mit einzahlt oder, bei höheren Einkommen, diesen Betrag über Reduktion der Einkommenssteuer zuschießt.

Auch hier gilt, dass die Rentenauszahlungen (wie in der gesetzlichen Rente) voll versteuert werden müssen.

 

Grüne Rente: Privatrente (z.B. Tarif FlexRente Invest T53)

Die steuerlichen Vorteile von Basis- und Riesterrente sind direkt gleich greifbar, da sie in der Ansparphase passieren. Bei der Privatrente ist der Vorteil häufig größer oder ähnlich groß, aber kommt anders zustande. Hier ist der steuerliche Vorteil, dass während der Ansparphase keine Steuern abgeführt werden und in der Auszahlungsphase mit Halbeinkünfteverfahrung oder Ertragsanteilsbesteuerung die Steuerlast sehr gering ist.

Im Gegensatz zu Basisrente oder Riesterrente bleibt der Anleger flexibel und kann den Vertrag monatlich jederzeit kündigen.

 

Wo gibt’s weitere Informationen?

Wem das zu kompliziert wird, kann natürlich auch für’s alter direkt in ETF’s anlegen (–> hier geht’s zum Robo-Advisor).

Wer sich mehr mit dem Thema ETF-basierte Altersvorsorge beschäftigen möchte, kann über unsere (–> kostengünstigen Module) Angebote mit seinen individuellen Daten berechnen lassen.

 

 

 

Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 

 

 



23. März 2017

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Nach dem langen Winter macht der Frühling jetzt wieder mehr Lust auf Bewegung und Sport. Wer einen nachhaltigen Lebensstil pflegt, sollte auch in diesem Bereich seine hohen Ansprüche nicht unnötig runterschrauben. Mit dem Auto ins nahegelegene Fitness-Studio fahren oder ein Skiurlaub am Gletscher bringen vielleicht Deine Fitnesswerte wieder nach oben – dem Klima gegenüber ist es jedoch ein mehr als unsportliches Verhalten. 7 Tipps geben dir Anregungen für mehr Nachhaltigkeit im Sport.“ ]

 

 

Bewegung an der frischen Luft weckt die Lebensgeister.

Kaum locken die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings, regen sich wieder die Lebensgeister. Wer sich für das neue Jahr vorgenommen hat, mehr Sport zu treiben und gesünder zu leben, hatte vielleicht bis jetzt noch keine besondere Lust mit dem Programm zu starten. Der Frühlingsbeginn ist aber auch noch eine gute Gelegenheit damit anzufangen. Schließlich müssen ja auch die Rahmenbedingungen stimmen!

 

 

Nachhaltig Sport treiben

Sport ist gesund, steigert das allgemeine Wohlbefinden und tut der Seele gut. Wenn die Bewegung an der frischen Luft stattfindet, werden Kreislauf und Durchblutung angeregt und die Immunabwehr des Körpers gestärkt. Licht und Sonne regen die Vitamin D-Produktion an – wichtig für gesunde Knochen und um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einige Krebsarten zu senken. Klingt alles gut? – Ist es auch!

 

Wenn Du allerdings unter Sport verstehst, mit dem Auto zum Fitness-Studio um die Ecke zu fahren, Du für ein Ski-Wochenende mehrere 100 Kilometer auf der Autobahn zurücklegst oder Deine innere Ruhe nur beim Wellness-Urlaub auf Bali findest, sieht die Bilanz schon wieder ganz anders aus: Der motorisierte Individualverkehr – sprich Autofahren – und Flugreisen belasten das Klima sehr stark und auch der Massentourismus in Skigebieten hat bereits viele irreparable Schäden in der Natur hinterlassen. Nachhaltig Sport treiben bedeutet daher auch, ein „Fairplay“ mit Umwelt und Klima.

 

 

7 Tipps für Fitness mit „Fun“ und Verantwortung

  1. Saisonaler Sport

Bei Lebensmitteln schon ein Klassiker der Nachhaltigkeitsratschläge: Immer saisonales Obst und Gemüse kaufen! Denn ein Apfel, der aus Südamerika anreist, hat gewaltige Mengen an klimaschädlichem CO2 produziert. Das gleiche gilt für saisonalen Sport: Wer im Winter Schlittschuh läuft verbraucht nicht übermäßig Ressourcen. Wer aber in den heißen Sommermonaten auf eine aufwändig gekühlte Kunsteisbahn abfährt, heizt das Klima unnötig auf.

 

 

  1. Skifahren – Lange Anreise, zerstörte Bergwelt?

Zwei Spuren im Schnee hinterlassen auch einen tiefen ökologischen Fußabdruck.

Wie belastend Skifahren für Umwelt du Klima ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da ist zunächst einmal der Anreiseweg: Wer in der Nähe von Skigebieten aufgewachsen ist und den Sport von Kindesbeinen an betreibt, wird sich mit einer Ski-Abstinenz sicher schwer tun. Hier entlasten jedoch auch zwei Aspekte: Zum einen entfällt eine lange und CO2-intensive Anreise, zum anderen greift hier auch die Devise „schützen, was man liebt“. Viele Anwohner von Skigebieten haben ein vitales Interesse am Erhalt „ihrer“ Bergwelt.

 

Entsprechend haben verschiedene europäische Skigebiete Nachhaltigkeitsprogramme entwickelt. Eine zentrale Rolle spielt hier auch das klimaverträgliche Management der notwendigen Infrastruktur vor Ort.

 

So will die beliebte deutsche Skiregion Garmisch-Partenkirchen im Rahmen ihrer „Nachhaltigkeitsstrategie 2020“ die CO2-Emissionen spürbar reduzieren. Dabei setzt die Gemeinde auf den Einsatz Erneuerbarer Energien und einer verstärkten Energieeffizienz. Eine ähnliche Strategie fährt das italienische Skigebiet San Martino di Castrozza-Rolle, Trentino, das seinen Strom komplett aus Wasserkraftwerken bezieht. So spart San Martino jährlich 25.000 Tonnen CO2 ein. Außerdem fördert die Region eine klimafreundliche Mobilität. Wer mit einem Elektrofahrzeug anreist, findet dort kostenlose Ladestationen. Eine Anreise mit der Bahn ist generell klimafreundlicher, aber nicht immer so leicht zu bewältigen. Hier setzen die Nachhaltigkeitspläne der Skiregion Plan de Corones in Südtirol an. Das Gebiet ist mit dem Zug gut zu erreichen, auch sind die einzelnen Orte untereinander mit einem gut vertakteten Busverkehr vernetzt. Was den öffentlichen Personenverkehr anbelangt, ist die Schweiz schon lange ein Vorbild. Nun setzt die Graubündner Gemeinde Tenna dazu auf Sonnenenergie und betreibt ihre Liftanalgen komplett mit einer eigenen Photovoltaikanlage.

 

 

  1. Wenn Skifahren, dann am liebsten so:

  • Verzichte auf kurze Wochenendtrips und setze Deine Aufenthaltsdauer in ein vernünftiges Verhältnis mit dem Anreiseweg, Davon profitiert nicht nur das Klima, sondern letztlich auch Du – schließlich ist eine lange Abreise nicht unbedingt erholsam.
  • Achte auf nachhaltige Skiregionen und auf Dein eigenes Verhalten in der Natur.
  • Übrigens: Langlauf ist bei weitem weniger invasiv für die Bergwelt und ist ein sehr wirksamer und anspruchsvoller Sport, der nahezu alle Muskelgruppen trainiert.

 

 

  1. Vorsicht Etikettenschwindel: Motorsport

Nicht schweißtreibend aber entspannend und klimafreundlich.

Beim Motorsport verhält es sich wie bei der Werbeaussage für Bonbons: „gesunde Vitamine naschen“ – es stimmt, dass Vitamine im Produkt enthalten sind, jedoch auch jede Menge Zucker. Ähnlich sieht es beim Motorsport aus. Offiziell zählen die einzelnen Disziplinen zu den Sportarten. Und sicher werden hier  auch Geschicklichkeit und Konzentration trainiert – allerdings verursachen die Aktivitäten mit motobetriebenen Fahrzeugen durch  die aufwändigen „Sportgeräte“ und den entsprechenden CO2-Ausstoß eine miese Öko-Bilanz. Wer nachhaltig Sport treiben will, körperliche Anstrengung jedoch scheut, greift besser auch Schach oder Billard zurück – auch diese beiden Aktivitäten sind offizielle Sportarten und fördern die Konzentration.

 

 

  1. Sport in der Regionalliga – Sieh, das Gute liegt so nah

Studien haben jetzt belegt, dass lange Wege zum Sport demotivierend wirken. Wer nur einen kurzen Weg zum Verein, auf den Sportplatz oder in den Wald zurücklegen muss,  bleibt im Allgemeinen regelmäßig am Ball. Was gut gegen den „inneren Schweinhund“ wirkt, hilft auch der Umwelt.

 

Denn viele Sportarten belasten kaum das Klima – ungünstig wirkt sich jedoch immer die Autofahrt aus. Also auf Sportangebote in der Nachbarschaft achten, beim Spazieren, Walken und Joggen die nähere Umgebung erkunden oder den Aktionsradius durch eigenen Antrieb erweitern: Wer zum Fitness-Studio radelt, kommt schon aufgewärmt an. Auch Inliner, Skateboard & Co. machen viel Spaß und helfen fit, flexibel und umweltfreundlich zu bleiben.

 

  1. Apropos Fahrrad …

Faltbares E-Bike – flexible Mobilität.

Fahrräder gibt es seit 200 Jahren und ist noch immer modern. In Deutschland schwingt sich jeder 5. täglich aufs Rad. Der Anteil der Gelegenheitsradler liegt weit höher. Das ist gesund und entlastet die Umwelt. Die Auswahl an Fahrrädern ist breit. Vom einfachen Hollandrad, über Trekkingräder, diverse Rennräder und Mountainbikes ist nahezu für jeden Fitnessgrad das richtige Rad verfügbar. Besonderen Aufwind haben in den letzten Jahren Pedelecs erhalten. Anfangs in erster Linie von älteren Menschen bevorzugt, erfreuen sich die elektrischen Räder mittlerweile quer durch die Bevölkerung an Beliebtheit. Mittlerweile ist jedes 8. Rad, das verkauft wird, ein Fahrrad mit elektrischer Unterstützung. Positiv an dieser Entwicklung ist, dass moderne Fahrräder – mit und ohne elektrischer Unterstützung – vielen Menschen ermöglichen, klimaschonend und mit Freude fit und mobil zu sein. Je mehr Autokilometer durch das Rad ersetzt werden, umso besser für die Umwelt.

 

 

  1. Nach dem Winterschlaf kommt die Frühjahrsmüdigkeit …

Das persönliche Wohlbefinden steht über einer messbaren Fitness. Wer sich wenig aus Sport macht, muss deshalb kein Bewegungsmuffel sein und kann auch mit vielen einfachen Aktivitäten im Alltag gesund bleiben. Wer statt auf den Aufzug zu warten die Treppe nutzt, statt auf der Parkbank zu sitzen mit den Kindern tobt oder zur Musik im Radio tanzt, bringt auch seinen Kreislauf in Schwung und geht gut gelaunt in die helle Jahreszeit.

 

 

Wenig kann viel bewirken

Beim Sport gilt: Wenig ist besser als nichts. Auch mit moderater Bewegung kannst Du bereits einige Pluspunkte auf Deinem Gesundheitskonto verzeichnen. Auch wenn Du ursprünglich größere Pläne hattest – gib nicht auf. Auch wenn Du nicht gleich alles schaffst, was Du Dir vorgenommen hast.

 

Genauso wie Dein Sportprogramm solltest Du auch Deine Finanzplanung angehen. Ziele setzen, am Ball bleiben, nicht aufgeben und auf Nachhaltigkeit achten. Schließlich willst Du nicht nur Deine Zukunft sichern, sondern auch zum Erhalt des Planeten beitragen.

 

Beim Sport setzt Du auf einen Trainer, Coach oder Partner. Bei Deinen Finanzen steht Dir Klimafonds zur Seite. Der erfahrene Experte für ethische und ökologische Geldanlagen berät Dich umfassend und kompetent.

 

 

 

 Gerd SW300x300 Gerd Junker, Klimafonds-Experte: Die Welt ist extrem komplex. Sinnvolle Geldanlagen können jedoch einfach sein. Bei Klimafonds finden wir die passende Lösung für Eure Bedürfnisse. Mehr Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.


15. März 2017

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: „America first“ – das gilt leider nicht im Klimaschutz und in der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Die Vereinigten Staaten rangieren hier auf Platz 25 – hinter vielen Ländern Europas. Dabei spielen nicht nur das geringe Engagement beim Ausbau Erneuerbarer Energien und der hemmungslose Konsum eine Rolle. Der SDG-Index, der die Zielerreichung der einzelnen Staaten bewertet, weist auch Mängel in den Bereichen Gleichberechtigung und in der Bekämpfung der Armut im Land aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die USA unter Donald Trump weiter entwickeln wird.“ ]

 

 

USA – Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Gegensätze.

„America first“ – der mittlerweile schon historische Ausspruch des derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump trifft die Realität nicht in allen Punkten. Zum Beispiel bei der Erreichung der 2016 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Staatengemeinschaft. Hier belegen die USA zwar einen soliden 25. Platz, spielen aber absolut nicht in der ersten Liga mit. Dort hat das „alte Europa“ die Nase vorn. Allen voran Skandinavien (Teil 1 unserer Serie) sowie der deutschsprachige Wirtschaftsraum (Teil 2 unserer Serie). Im dritten Teil unserer Serie „Nachhaltige Staaten“ geht unser Blick daher über den Atlantik. Hier beleuchten wir diesmal besonders die Energie- und Klimapolitik der USA, die durch den Trump-Ausspruch von der „Klimalüge“ verstärkt in das allgemeine Interesse gerückt ist.

 

 

„Wait and see“ statt „Yes we can“?

Platz 25 im Nachhaltigkeits-Index für die USA ist durchaus problematisch, denn bei den vereinbarten 17 Zielen  der Vereinten Nationen, sind die Mitgliedsstaaten nicht nur aufgefordert, Energiewirtschaft, Stadtentwicklung und Konsum nachhaltiger zu gestalten – Themenfelder, in denen das Engagement der USA sicher noch stark ausbaufähig ist. Es geht aber auch um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Chancengleichheit und Bildung. Außerdem sind Anstrengungen in Sachen Klimaschutz gefordert sowie die Sicherung der Ernährung, dem Zugang zu sauberem Wasser und Schutz der Umwelt und der Meere. Diese Ziele sollen alle UN-Staaten bis zum Jahr 2030 erreichen, um unsere Lebensgrundlagen auch für die kommenden Generationen zu bewahren.

 

Die Erreichung vieler dieser Nachhaltigkeitsziele sollte den USA eigentlich nicht schwer fallen. Auf dem Ampelsystem des SDG-Index steht allerdings aktuell die Ampel nur in 2 der 17 Teilbereiche auf „grün“, nämlich beim „Zugang zu sauberem Trinkwasser“ sowie im Bereich „Industrie, Innovation und Infrastruktur“. 3 Ampeln bescheinigen mit „gelb“ eine mittelmäßige Zielerreichung in den Bereichen „Bildung“, „Gesundheit“ und „Nachhaltige Städte und Kommunen“. Die übrigen Signale stehen auf „rot“. Das bedeutet, dass Amerika noch einen hohen Aufholbedarf in Gerechtigkeits- und Umweltbelangen hat.

 

Allerdings besteht die Gefahr, dass sich die USA von dem inspirierenden „Yes we can“-Denken verstärkt in die Besitzstandswahrung und –mehrung zurückzieht. Dabei stellt ein Stillstand in der Nachhaltigkeitspolitik der USA eine echte Gefahr dar. Schließlich verantwortet das Land fast 16 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes und steht damit auf Platz 2 hinter China (28,21 Prozent). Ein Wirtschaften, das Folgen hinterlässt. Bereits jetzt verursacht der „American way of life“ den weltweit tiefsten ökologischen Fußabdruck.

 

 

Zwischen „einer unbequemen Wahrheit“ und der „Klimalüge“

Die USA werden seit Jahrzehnten mit Massenkonsum und Energieverschwendung assoziiert. Genauso lange warnen aber auch Vordenker aus den eigenen Reihen vor den Folgen.

 

Vorreiter war Ende der 70er Jahre der damalige US-Präsident und spätere Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter. Seine Umweltstudie „Global 2000 – Zeit zum Handeln“ erregte weltweites aufsehen und ergänzte die 1972 erschienene Studie des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“. Carters „Global 2000“ gab eine umfassende Prognose der weltweiten Entwicklung bis zum Jahr 2000 und gilt noch heute als eines der wichtigsten Veröffentlichungen in diesem Bereich. Die Studie warnte vor einer Bevölkerungsexplosion, tiefgreifenden Umweltproblemen und den Folgen des zunehmenden Treibhauseffekts und einer damit einhergehenden Veränderung des Klimas.

 

Vor den extremen Gefahren der Erderwärmung warnte in den 90er Jahren auch US-Vizepräsident Al Gore. In seinem Buch „Eine unbequeme Wahrheit“  befasste sich Gore ausführlich mit den Folgen eines ungehemmten CO2-Ausstoßes und warnte eindringlich vor den Gefahren der extrem ungleichen Verteilung von Ressourcen weltweit. Gore wurde für sein Engagement ebenfalls mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und erhielt für die Verfilmung seines Werkes den begehrten Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“.

 

Auch in der jüngsten Vergangenheit haben sich die USA nicht dem Thema Klimakrise verschlossen. US-Schauspieler Leonardo DiCaprio reiste als UN-Friedensbotschafter um die Welt, um Politiker, Wissenschaftler und Menschen, die direkt vom Klimawandel betroffen sind zu befragen. In Dokumentarfilm „Before the Flood“ zeigt der Filmstar und Umweltaktivist zahlreiche Beispiele für die klimabedingten Veränderungen auf der Erde und zeigt auch positive Projekte zur klimafreundlichen Energiegewinnung. Ein Thema, das auch dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama nicht gleichgültig war. Mit dem „Clean Power Plan“ setzte er während seiner Amtszeit strenge Grenzwerte für die CO2-Emissionen von Kohlekraftwerken fest.

 

Das vielfältige Engagement zeigt, dass vielen Menschen in den USA die weitere Entwicklung der Welt wichtig ist und die Gefahren der aktuellen Entwicklung durchaus bekannt sind. Die Frage lautet jetzt, welchen Weg die USA unter dem neuen Präsidenten Trump einschlagen und welche Priorität dem Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen eingeräumt werden wird. Schließlich gilt Trump in den USA als Kohle-Lobbyist und hat während seines Wahlkampfes die Existenz einer globalen Klimakrise vehement geleugnet.

 

 

Quo Vadis US-Energiepolitik?

Klimapolitik in den USA – wohin geht die Reise?

Klimaschutz und Energiepolitik der USA beherrschen derzeit nicht die Berichterstattung über die USA. Vielmehr stehen aktuell außenpolitische Themen auf der Agenda weit oben. Welchen Weg die USA also zukünftig gehen werden, ist noch unklar. Als Unterzeichnerin des Pariser Abkommens zum Klimaschutz und UN-Mitglied, das den verabschiedeten Nachhaltigkeitszielen verpflichtet ist, werden die USA über kurz oder lang nicht um Entscheidungen in der nationalen Klimaschutzpolitik umhin können und ihren Beitrag – als einer der Hauptemittenten – zur Dekarbonisierung leisten müssen.

 

Derzeit nehmen die Vereinigten Staaten von Amerika mit einem jährlichen Umsatz von 12.000 kWh pro Kopf den 10. Platz im weltweiten Energieverbrauch ein. Generell wäre das Land in der Lage, seinen Bedarf komplett aus eigenen Ressourcen zu decken. 81 Prozent der Energie wird aus fossilen Energieträgern erzeugt. Allen voran, mit einem Anteil von 36 Prozent, noch immer Erdöl. 29 Prozent werden durch Erdgas erzeugt, 16 Prozent aus Kohle. Atomenergie nimmt einen Anteil von 9 Prozent ein. Lediglich 10 Prozent der verbrauchten Energie stammt aus Erneuerbaren Quellen. Damit liegen die USA weit unter dem EU-Durchschnitt von derzeit 18 Prozent. Lichtblicke zeigen sich n einzelnen Bundesstaaten, die sich selbst freiwillige Ziele zum Ausbau Erneuerbarer Energien gesetzt haben. Was fehlt ist allerdings eine nationales Gesamtkonzept, um die Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasser auf den Weg zu bringen.

 

 

Den Klimaschutz wieder groß machen

Nachhaltige Entwicklung benötigt einen politischen und gesellschaftlichen Rückhalt. Wenn Regierung, Interessengruppen und Menschen gleichermaßen hinter dem Konzept stehen, sind nachhaltige Maßnahmen umsetzbar und zeigen Erfolge.

 

Was in der Politik funktioniert, lässt sich auch auf Deine Finanzen anwenden. Wenn du weißt, was du willst, kannst du mit dem richtigen Partner Deine Anlagestrategie optimal umsetzen. Klimafonds unterstützt Dich bei Deiner nachhaltigen Geldanlage.

 

 

 

 

Carmen SW300_300 Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 

 



2. März 2017

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in der Top Ten der nachhaltigen Staaten auf den Plätzen 5 bis 7, direkt hinter den Nachhaltigkeitssiegern Skandinaviens. Positiv bewertet werden Wirtschaftskraft, Demokratie, Bildung und Gleichberechtigung. Jedoch gibt es auch hier Optimierungsbedarf. Generell müssen noch Hausaufgaben in den Bereichen nachhaltiger Konsum und CO2-Reduzierung gemacht werden. Generell befinden sich die deutschsprachigen Europäer aber auf einem guten Weg.“ ]

 

 

Deutschland, Österreich, Schweiz – Gemeinsame Sprache, gemeinsame Ziele, unterschiedliche Wege.

Eine weltweite nachhaltige Entwicklung aller Staaten. – Das ist das Ziel der Vereinten Nationen. Bis zum Jahr 2030 sind die Mitgliedsstaaten aufgefordert, tragfähige Strategien zu entwickeln und wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen, um die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen weiter zu gewährleisten. Mit der anspruchsvollen Zielsetzung soll der drohenden Klimakrise und der tiefen Kluft zwischen Arm und Reich entgegengewirkt werden

 

Zu den verabschiedeten 17 Zielen der UN zählen eine gesicherte Ernährung und der Zugang zu sauberem Trinkwasser, die Überwindung extremer sozialer Ungerechtigkeit, Gleichberechtigung der Geschlechter, verbesserte Bildung und Chancengleichheit, Innovationskraft, wirtschaftliche Entwicklung, Klimaschutz sowie der Ausbau Erneuerbarer Energien.

 

Mit dem SDG-Index (Sustainable Development Goals) wird seit dem vergangenen Jahr der Grad der Zielerreichung der einzelnen Staaten in einem Ranking evaluiert. Allerdings sind auch die in der Liste führenden Nationen noch weit vom Optimum entfernt. Die skandinavischen Staaten Schweden, Norwegen und Finnland besetzen aktuell das Siegertreppchen. Im zweiten Teil unserer Serie zu nachhaltigen Staaten stellen wir die Strategien und Besonderheiten des deutschsprachigen Wirtschaftsraums vor. Die Schweiz, Deutschland und Österreich belegen im internationalen Ranking die Plätze 5 bis 7.

 

 

Gemeinsame Ziele – unterschiedliche Wege

Nachhaltigkeit ist ein viel diskutiertes Thema in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Schließlich verfügen die drei Staaten über weite Flächen gewachsener Naturlandschaften im alpinen Raum. Dazu kommen dichte und weitläufige Waldgebiete, die in der Schweiz und in Deutschland fast ein Drittel der Landesfläche einnehmen, in Österreich sogar knapp die Hälfte. Deutschland verfügt außerdem im Norden über einen breiten Küstenstreifen und das ökologisch bedeutsame Wattenmeer.

 

Aber Natur ist nur eine Seite der Medaille. Deutschland ist eine führende Industrienation, die Schweiz ein bedeutender internationaler Finanzplatz, lediglich in Österreich spielt die Erhaltung der Natur auch eine wirtschaftliche Rolle für den Fremdenverkehr.

 

Und trotz des naturverbundenen Images der drei Staaten und der guten Platzierungen im internationalen Vergleich, stehen Deutschland, Österreich und die Schweiz weiterhin vor der Aufgabe, ihre CO2-Emissionen drastisch zu verringern, um so den gefährlichen Treibhauseffekt und die damit verbundene Erwärmung der Erde aufzuhalten. Keine leichte Aufgabe, denn ohne einen nachhaltigeren und reduzierteren Konsum, ist dieser Weg kaum zu beschreiten. Darüber hinaus sind die Länder gefordert, Anlagen für Erneuerbare Energien weiter auszubauen.

 

 

Platz 4: Die Schweiz – diszipliniertes Nachhaltigkeitskonzept

Vielfältige Fauna …

Die Schweiz hat schon früh mit der Entwicklung und Umsetzung einer anspruchsvollen Nachhaltigkeitsstrategie begonnen. Anstoß gab, wie in vielen Ländern auch – die Konferenz von Rio 1992. Dabei werden die ambitionierten Ziele diszipliniert verfolgt. Beispielhaft ist das klimafreundliche Mobilitätskonzept der Eidgenossenschaft. Die Schweiz verfügt – topographischen Herausforderungen trotzend – über das am besten ausgebaute Schienennetz weltweit.

 

Die Schweiz gehört zu den reichsten Ländern der Erde und blickt auf eine lange Geschichte der demokratischen Mitbestimmung zurück. Das Land verfügt über einen leistungsfähigen und gut ausgebauten Sozialstaat sowie einem verpflichtenden Krankenkassen- und Pflegeversicherungssystem. Auch wenn das kommunale Frauenwahlrecht in Appenzell Innerrhoden erst 1990 eingeführt wurde, bringt die Schweiz mit Chancengleichheit und einem weitreichenden Bildungssystem positive Faktoren für eine nachhaltige Entwicklung des Landes mit.

 

Energiekonzept der Schweiz – Zwischen Wasserkraft und Atomenergie 

Der CO2-Ausstoß pro Kopf liegt mit 5,06 Tonnen in der Schweiz weit unter dem europäischen Durchschnittswert von 8,33 Tonnen. Damit liegt das Land international an der Spitze, denn selbst Nachhaltigkeitsweltmeister Schweden bläst mit 5,17 Tonnen noch etwas mehr CO2 aus.

 

Pro Jahr werden in der Schweiz 58,01 Milliarden kWh verbraucht, was einem Umsatz von 7.092 kWh pro Einwohner entspricht. Gedeckt wird der Energieverbrauch zu einem Drittel durch Wasserkraftanlagen. Seit rund zehn Jahren setzt die Schweiz zunehmend auf diese Art der Energiegewinnung. Mittlerweile produzieren 500 Speicherkraftwerke Strom aus Wasser. Auch Anlagen für Erneuerbare Energien spielen zunehmend eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung, hier werden vorallem Photovoltaik-Anlagen und Geothermie weiter ausgebaut.

 

Immerhin noch bis zu 45 Prozent der Schweizer Stromversorgung stammt aus Atomkraftwerken. Zwar hat sich die Schweiz 2011 unter dem Einfluss der Reaktorkatastrophe von Fukushima entschlossen, bis 2034 aus der Kernenergie auszusteigen. Jedoch hat sich das Land ein Hintertürchen offen gelassen: Laufende Anlagen werden schrittweise vom Netz genommen. Atomtechnologie wird aber wissenschaftlich weiter verfolgt, es besteht generell die Möglichkeit Atomkraft wieder in die Energieversorgung zu integrieren.

 

 

 

Platz 6: Deutschland – der bestplatzierte G7-Staat

… und Flora.

Mit Platz 6 kann Deutschland die beste Platzierung eines G7-Staates für sich verbuchen. Die Industrienation befindet sich also mit einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum und einem ausgebauten Sozialsystem auf einem guten Weg zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Dennoch gibt es auch hier noch Handlungsbedarf. So wird zwar die geringe Armutsquote positiv bewertet. Kritisch ist jedoch die steigende soziale Ungleichheit und die damit einhergehende ungerechte Chancenverteilung. Deutschland spiegelt dabei eine weltweite Entwicklung innerhalb der Industrienationen wider. Nachholbedarf besteht auch im verantwortungsvollen Konsum und Umgang mit Ressourcen.

 

Energiekonzept Deutschland – Vom Kohlestrom zur Energiewende

Der Kohleabbau in Deutschland ist ein gewaltiges wirtschaftsgeschichtliches Erbe in Deutschland. Obwohl die Energiewende beschlossene Sache ist und der Ausbau der Erneuerbaren Energien gut anläuft, wird noch immer massiv Kohle verstromt. Entsprechend liegt der CO2-Ausstoß pro Person oberhalb des europäischen Durchschnitts bei satten 9,4 Tonnen im Jahr. Erfreulich ist der vergleichsweise niedrige Energieverbrauch in Deutschland: Mit 540,10 Milliarden kWh jährlich ergibt sich eine Verbrauch von 6.691 kWh pro Einwohner.

 

Platz 7: Österreich – effektiver Natur- und Klimaschutz

Mit Beginn des Jahrtausends hat Österreich eine bundesweite Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und seit dem ständig weiter ausgebaut und umgesetzt. Dabei setzt Österreich massiv auf einen Ausbau des Bildungssystems, um Nachhaltigkeitsziele und Lösungen gesellschaftlich zu verankern.

 

Österreich lebt auch vom Tourismus. Hier korrespondieren die Erwartungen der Urlauber an saubere und gesunde Natur mit der wirtschaftlichen und nachhaltigen Weiterentwicklung des Landes.

 

Energiekonzept Österreich – Wasser- und Windkraft

Atomkraft? – Nein danke! – Das war schon immer die Devise der Österreicher. De facto ging das einzige Atomkraftwerk das je gebaut wurde nach einer Volkabstimmung nie ans Netz. Seit 1999 ist die Absage an die Atomenergie in der Verfassung verankert.

 

Aktuell liefern Wasserkraftwerke rund 60 Prozent des Stroms. Darüber hinaus setzt Österreich auf den Ausbau von Windkraftanlagen und zeigt hier bei weitem weniger Berührungsängste als das benachbarte Bayern. Insgesamt verbraucht Österreich im 69,75 Milliarden kWh, also 8.006 kWh pro Person. Der CO2-Ausstoß liegt bei jährlich 7,35 Tonnen pro Einwohner.

 

 

Viele Wege zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Gerade die unterschiedlichen Konzepte der drei vorgestellten Staaten zeigen, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit das Ergebnis von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ist. Entsprechend vielfältig zeigen sich auch die Wege zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele.

 

Individuelle Besonderheiten berücksichtigen und die eigene Strategie konsequent durchsetzen – mit dieser Linie erreichen nicht nur Staaten ihre Ziele. Auch Du kannst durch eine clevere Finanzplanung Nachhaltigkeit fördern. Klimafonds, erfahrener Anbieter von sozialen und klimafreundlichen Geldanlagen, hilft Dir, Dein passendes Finanzkonzept zu finden.

 

 

 Gerd SW300x300 Gerd Junker, Klimafonds-Experte: Die Welt ist extrem komplex. Sinnvolle Geldanlagen können jedoch einfach sein. Bei Klimafonds finden wir die passende Lösung für Eure Bedürfnisse. Mehr Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.


16. Februar 2017

Zusammenfassung: Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften ist die Basis, um die Lebensgrundlagen für kommende Generationen zu bewahren. Gleichzeitig hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit zu einem Trendwort entwickelt, das sehr unterschiedlich interpretiert und mit Inhalt gefüllt wird. Die Vereinten Nationen haben verbindliche Ziele für eine nachhaltige Entwicklung aller Staaten verabschiedet. Dabei werden die ökonomischen, ökologischen und sozialen Standards der einzelnen Länder bewertet. Skandinavien hat in dieser Bewertung sehr gute Ergebnisse. Die Nordeuropäer können vor allem in den Bereichen Bildung, Soziales und Gleichberechtigung punkten. Nachholbedarf besteht – wie auch bei allen anderen Industrienationen – im Bereich des nachhaltigen und klimafreundlichen Konsums.

 

 

 

Klassische Nachhaltigkeit: Mehr als die Hälfte Schwedens ist bewaldet.

Nachhaltigkeit hat sich zum Trendbegriff schlechthin entwickelt. Ursprünglich entstammt der Begriff der Nachhaltigkeit aus der Holzwirtschaft. Grundlage des Gedankens ist es, auch beim Eingriff in die Natur eine Balance und Stabilität im System zu gewährleisten. In der Praxis sollten also immer nur soviel Bäume gefällt und verwertet werden wie auch wieder aufgeforstet werden können. Dieses Prinzip wird mittlerweile auf viele Bereiche der Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie übertragen – und gebrochen. So rückt der „Earth Overshot Day“ seit Jahren im Kalender immer weiter nach vorne. Der „Earth Overshot Day“ bezeichnet den Tag im Jahr, an dem der Verbrauch natürlicher Ressourcen durch die Menschheit die Kapazitätsgrenze der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen erreicht hat. Bei einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Mensch und Natur wäre der „Earth Overshot Day“ am Jahresende, de facto wurde der Tag im vergangenen Jahr bereits am 8. August erreicht. Nachhaltiges Handeln ist also das Gebot der Stunde, denn im Zeichen der weltweiten Klimakrise sowie der immer größer werdenden Schere zwischen arm und reich, sind die Rahmenbedingungen für zukünftige Generationen stark bedroht.

 

 

Nachhaltige Staaten

Wenn Du eine Waschmaschine, einen Kühlschrank oder ein sonstiges Elektrogerät kaufst, achtest Du sicher auch auf die Energieeffizienz des Gerätes. Denn ein teureres Gerät der Energieeffizienzklasse A+++ rechnet sich durchaus, während ein billiges Gerät der Klasse B schnell teuer werden kann. Als informierter Konsument weißt Du, dass Du in Deine Kalkulation verschiedene Faktoren einbringen musst. Wenn du also ein nachhaltiges Produkt wählen willst, darfst du die Rechnung nicht ohne den Stromverbrauch machen. Dass auch die Nachhaltigkeit von Staaten bewertet wird, ist dagegen nicht besonders bekannt. Doch genauso wie Waschmaschinen erhalten auch Staaten Ratings und Bewertungen.

 

In den Finanzmärkten haben sich Nachhaltigkeitsratings bereits etabliert, um Unternehmen nach ethischen und ökologischen Maßstäben zu bewerten. Basis für diese Bewertung ist die sogenannte ESG-Analyse („Environment Social Governance“), die Chancen und Risiken einzelner Marktteilnehmer ermittelt. Schwieriger ist die exakte Bewertung von Staaten. Hier spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Innerhalb von drei Gruppen werden 140 Indikatoren beurteilt. Bewertet wird zum einen die Zukunftsfähigkeit des Staates. Dabei werden wirtschaftliche, sozialstaatliche und ökologische Aspekte berücksichtigt. Eine weitere Rolle spielen der Demokratiegrad und die Rechtsstaatlichkeit des Landes. Außerdem berücksichtigt werden auch die Arbeit der Regierung, die demokratischen Kontrollmechanismen sowie die aktive Einbeziehung gesellschaftlicher Gruppen in den Willensbildungsprozess.

 

 

Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Die skandinavischen Länder erfüllen bereits viele Nachhaltigkeitskriterien.

Anlässlich des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung, haben die Vereinten Nationen 2015 insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele verabschiedet. Dabei geht es genauso um die Sicherstellung wirtschaftlicher und sozialer Grundlagen der Gesellschaften wie auch um die klimafreundliche und ökologische Entwicklung des Landes.

 

Die Staatengemeinschaft ist dabei aufgefordert, bis zum Jahr 2030 die Grundbedürfnisse zu sichern. Dazu zählen ausreichende Ernährung, Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitären Einrichtungen sowie zivile Sicherheit. Darüber hinaus sollen die Staaten auch für Gleichberechtigung und Bildung sorgen und extreme soziale Ungleichheit verhindern. Ebenso zählen klimapolitische und ökologische Vorgaben zu den Entwicklungszielen. Die Länder sind gleichfalls aufgefordert, eine klimafreundliche und moderne Energieversorgung auf- beziehungsweise auszubauen und den Ausstoß von CO2 drastisch zu reduzieren.

 

Die Formulierung dieser Ziele macht klar, dass bislang kein Staat sämtliche Vorgaben erfüllt. Während in den sogenannten Entwicklungsländern der CO2-Ausstoß gering ausfällt, sind hier Fragen der Grundsicherung völlig ungeklärt. Dagegen haben die Industrienationen bereits viel in den Bereichen der wirtschaftlichen Stabilität, Bildung und Gleichberechtigung erreicht. Schlechte Ergebnisse erzielen diese Länder jedoch im Klima- und Umweltschutz.

 

 

Schweden: Ja zu Erneuerbaren Energien – nein zum Atomausstieg

Gut die Hälfte des Landes ist in Schweden bewaldet, hinzu kommen unzählige Seen. Schweden ist optisch ein ökologischer Masterplan. Entsprechend nimmt das Land die Spitzenposition unter den nachhaltigen Staaten ein.

 

Die schwedische Nachhaltigkeitsstrategie, die fest in das politische System verankert ist, zeigt unter anderem seinen Erfolg im – für europäische Maßstäbe – niedrigen CO2-Ausstoß. Dieser liegt mit 5,17 Tonnen pro Jahr und Einwohner erfreulich unterhalb dem europäischen Durchschnitts von 8,33 Tonnen CO2.

 

Das schwedische Erfolgsrezept ist dabei der konsequente Abschied von fossilen Energieträgern. Diese machen nur noch 9,5 Prozent der Energieversorgung aus, der europäische Durchschnitt liegt noch oberhalb der 50 Prozent-Marke. Dagegen baut Schweden Anlagen für Erneuerbare Energien weiter aus und versorgt sich bereits mit 22,7 Prozent aus regenerativen Energiequellen.

 

Mit dem Ausstieg aus der Atomenergie tut sich Schweden allerdings schwer. Aktuell soll die Mehrheit der bestehenden zehn Reaktoren aus den 70er und 80er Jahren nach und nach durch neue Anlagen ersetzt werden, lediglich drei Anlagen sollen bis 2020 vom Netz gehen.

 

 

Dänemark: Vorreiter im Bereich Erneuerbarer Energien

Eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie ist in Dänemark ein fester Bestandteil der Politik.  Der durchschnittliche CO2-Ausstoß liegt auch in Dänemark unter dem europäischen Durchschnitt bei 7,24 Tonnen pro Person und Jahr.

 

Vorbildlich agiert Dänemark im Bereich der Energieversorgung. Bereits mehr als 43 Prozent stammt aus erneuerbaren Quellen, für den Rest wird noch Kohle und Gas genutzt. Gegen die Nutzung von Atomenergie hat sich Dänemark bereits in den 80er Jahren entschieden und Anfang des Jahrtausends das letzte Atomkraftwerk vom Netz genommen.

 

 

Norwegen: Wasserkraftwerke decken fast den gesamten Energiebedarf

Die Erdölförderung hat Norwegen einst reich gemacht. Doch für die nationale Energieversorgung wurde und wird das schwarze Gold nicht eingesetzt. Auch auf Kohle- und kommerzielle Atomkraftwerke hat Norwegen nie gebaut. Das Land bezieht mit rund 98 Prozent fast seine gesamte Energie aus Wasserkraftwerken. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß liegt in Norwegen mit 7,8 Tonnen leicht unter dem europäischen Durchschnitt.

 

 

Ist Nachhaltigkeit auch Dein Thema?

Die drei skandinavischen Staaten zeigen, dass nachhaltige Entwicklung viele unterschiedliche Gesichter hat. Ein wichtiger Baustein ist es jedoch generell Erneuerbare Energien zu nutzen und das klimaschädliche CO2 drastisch zu reduzieren.

 

Unterstützen kannst du diese Entwicklung durch nachhaltige Geldanlagen. Denn hier entfaltet Geld seine positive Wirkung und Du kannst sicher sein, dass Deine Investitionen nur in soziale, ökologische und klimafreundliche Projekte angelegt werden. Klimafonds, erfahrener Berater für nachhaltige Geldanlagen, hilft Dir, Deine optimale und nachhaltige Anlagestrategie zu entwickeln.

 

 

 

 

 Gerd SW300x300 Gerd Junker, Klimafonds-Experte: Die Welt ist extrem komplex. Sinnvolle Geldanlagen können jedoch einfach sein. Bei Klimafonds finden wir die passende Lösung für Eure Bedürfnisse. Mehr Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 

 



22. Dezember 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Silvester steht vor der Tür, jetzt noch ein paar gute Vorsätze für das neue Jahr fassen. Weniger Stress, mehr Sport, Gutes tun? Alles prima Ideen, aber hast Du Dir das nicht schon im letzten Jahr vorgenommen? Manchmal ist weniger mehr: Wer sich für 3 kleine Veränderungen entscheidet, hat gute Chancen, dass die Vorsätze diesmal auch umgesetzt werden. 3 kleine nachhaltige Anregungen, die leicht zu realisieren sind.“ ]

 

 

Ein glückliches neues Jahr! Und viel Erfolg bei den persönlichen Neujahrsvorsätzen!
Ein glückliches neues Jahr! Und viel Erfolg bei den persönlichen Neujahrsvorsätzen!

Weißt Du was Prokrastination ist? – Ein schönes Wort für eine sicher vielen bekannte Angewohnheit: Dinge aufzuschieben, vor sich her zu schieben, Pläne zu machen, jedoch nicht in die Tat umzusetzen. Jetzt, kurz vor Jahresende, hat Prokrastination Hochkonjunktur, denn mit einer Liste guter Vorsätze für das kommende Jahr dürfen wir ganz offiziell unsere Pläne aufschieben – um dann 2017 richtig durchzustarten, auch in Sachen Nachhaltigkeit.

 

 

 

Neujahrsvorsätze: Wellness – Selfness – Sparsamkeit

Das Fassen guter Vorsätze hat eine lange Tradition und drückt mehr oder weniger den Wunsch zur Selbstperfektionierung aus. Schließlich will fast jeder von uns entspannter, schöner, fitter, erfolgreicher, konsequenter und überhaupt ein besserer Mensch sein. Wenn es Dir auch so geht, befindest Du Dich in guter Gesellschaft. Umfragen haben ergeben, dass gut 60 Prozent der Deutschen im kommenden Jahr Stress vermeiden wollen. Ebenso viele gaben an, dass sie im kommenden Jahr regelmäßig Sport treiben wollen. Rund die Hälfte der Bevölkerung will zudem auf eine gesündere Ernährung achten. Neben diesen Wellness-Vorsätzen stehen auch Selfness-Vorsätze hoch im Kurs: 50 Prozent der Menschen wünschen sich mehr Zeit für sich selbst. 60 Prozent darüber hinaus auch mehr Zeit für die Familie. Neben diesen Wünschen nach mehr Zeit erscheint der Vorsatz von gut 30 Prozent der Befragten recht nüchtern. Sie gaben an, im kommenden Jahr sparsamer leben zu wollen.

 

Scheitern als Chance

Die ernüchternde Statistik bei allen Neujahrsvorsätzen lautet: Gut die Hälfte aller Befragten haben ihre Vorsätze zum neuen Jahr nicht durchgehalten oder erst gar nicht umgesetzt. Die motivierende Statistik: Rund die Hälfte aller Vorsätze wurde erfolgreich verwirklicht. Das Glas ist also auch hier entweder halb voll oder halb leer. Generell gehen Psychologen davon aus, dass Vorsätze, die ganz konkret formuliert sind, gute Aussichten auf eine erfolgreiche Umsetzung haben. Dabei kann der Vorsatz durchaus ehrgeizig sein, sollte sich aber noch im Rahmen der Realität bewegen. Falls Du zu denen gehörst, die ihre Vorsätze bislang nicht umgesetzt haben, solltest Du daran denken: Auch kleine Schritte führen zum Ziel. Überlege Dir, was wirklich möglich ist und verwirkliche Deine Pläne zeitnah. Das nennt man dann übrigens Präkrastination.

 

 

Was Du heute kannst besorgen …

Drei Ideen für nachhaltige Neujahrsvorsätze mit exzellenten Erfolgsaussichten!
Drei Ideen für nachhaltige Neujahrsvorsätze mit exzellenten Erfolgsaussichten!

Persönliche Vorsätze für die Zukunft können motivieren. Wenn Du noch keine guten Vorsätze für das kommende Jahr hast, dann kannst Du dich von unseren Vorschlägen inspirieren lassen. Sie sind für fast jeden geeignet, nachhaltig für Mensch und Umwelt und – ganz wichtig – einfach in der Umsetzung. Wenn Du keine guten Vorsätze für 2017 formulieren willst, findest Du hier vielleicht dennoch Ideen, Du das nächste Jahr sinnvoll mitgestalten kannst. Das Team von Klimafonds wünscht auf jeden Fall einen guten Start!

 

 

1. Neujahrsvorsatz: Vorfahrt für Fairtrade

Nach den Lebensmittelskandalen der letzten Jahre, finden Bio-Produkte immer mehr Käufer. Entsprechend haben sind Bio-Lebensmittel längst nicht mehr nur in kleinen Öko-Läden zu haben, sondern stehen mittlerweile gleichberechtigt in den Regalen von Supermärkten und Discountern. Doch bei weitem nicht alles was Bio ist, stammt auch aus fairem Handel. Besonders Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade und exotische Früchte werden immer noch unter ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen in Afrika und Südamerika geerntet. Menschen, die dort auf den Plantagen arbeiten, können mit dem Verdienst kaum ihren Lebensunterhalt sichern, Kinderarbeit steht vielerorts noch immer an der Tagesordnung. Sicher ist es schwer, komplett aus dem Konsumkreislauf auszubrechen, dennoch hat jeder Kunde auch eine Marktmacht. Und diese kannst Du nutzen.

 

Nachhaltig und fair genießen.
Nachhaltig und fair genießen.

Dieser Neujahrsvorsatz ist einfach umzusetzen. Überlege, welches konventionelle Produkt Du regelmäßig gerne nutzt und ersetze es ab sofort durch das entsprechende Fairtrade-Produkt. Wenn Du unsicher bist, welche Produkte wirklich aus fairem Handel stammen, kannst Du Dich auf der Seite von Fairtrade Deutschland umfassend informieren. Aufschluss gibt Dir auch das grün-blaue Fairtrade-Siegel. Ebenfalls aus fairem Handel stammen alle Artikel von Gepa. Das Unternehmen hat ein eigenes Siegel und unterliegt noch strengeren Kriterien als das Fairtrade-Siegel.

 

Fairtrade-Produkte sind teilweise teurer als konventionelle Produkte. Was allerdings Kaffee anbelangt, greifen vor allem Anhänger von Kapselsystemen ohne Murren sehr viel tiefer in die Tasche und schädigen durch die aufwändige Aluminiumverpackung zudem die Umwelt. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Kaffee in Kaffeekapseln kostet rund 60 Euro, konventioneller Kaffee wird für rund 15 Euro pro Kilogramm angeboten, Gepa-Kaffee für rund 20 Euro.

 

 

2. Neujahrsvorsatz: Strom aus Erneuerbaren Energien

Einige Dinge laufen in unserem Leben mehr oder weniger automatisch. Irgendwann hast du Dich für einen Stromanbieter entschieden und dieser bucht regelmäßig die jeweiligen Beträge ab. Während früher der Strom immer von den zuständigen Stadtwerken geliefert wurde, ist seit der Liberalisierung des Strommarktes das Angebot vielfältiger geworden. Allerdings dominieren noch immer die großen Stromkonzerne den Markt, die auf fossile Energiträger, die das Klima schädigen, und auf die unsichere Atomenergie setzen. Gleichzeitig ist die Energiewende in Deutschland eine beschlossene Sache, die spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima großen Rückhalt in der Bevölkerung findet.

 

Wenn Du noch einen konventionellen Stromanbieter nutzt, ist das neue Jahr eine gute Gelegenheit, auch privat die Energiewende einzuläuten und künftig auf Strom aus Erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse zu setzen.

 

Dein Aufwand ist überschaubar. Suche Dir einen Ökostromanbieter zu dem du wechseln möchtest, kündige Deinen bisherigen Lieferanten und je nach dem, an welche Vertragslaufzeiten Du gebunden bist, wirst Du spätestens im Frühjahr klimafreundlich produzierten Strom nutzen können. Wenn Du diesen Neujahrsvorsatz umsetzt, hast Du eine nachhaltige Entscheidung für die kommenden Jahre getroffen.

 

 

3. Neujahrsvorsatz: Geld ethisch-ökologisch anlegen und verwalten

Weil wir gerade über Entscheidungen für die kommenden Jahre sprechen, wie sieht es bei Dir in Sachen Finanzen aus? Welches Geldinstitut ist die Bank Deines Vertrauens und nach welchen Kriterien wählst Du Investments aus?

 

Geld ist in unserer Welt ein enormer Machtfaktor. Diese Macht kannst Du nutzen und Dich für Banken  und Finanzdienstleister entscheiden, die Deinen ethischen und ökologischen Überzeugungen entsprechen. Diese legen Dein Geld in sozialen, ethischen und ökologischen Projekten an. Investments in Waffen und Rüstung, Atomenergie und fossile Energieträger, Gentechnologie, Massentierhaltung und ähnliche Unternehmungen werden nicht unterstützt.

 

Auch ethisch-ökologische Geldanlagen bringen gute Erträge.
Auch ethisch-ökologische Geldanlagen bringen gute Erträge.

Wenn Du Dich für eine Bank mit ethischen und ökologischen Grundsätzen entscheidest, ist der Wechsel nicht schwer. Daueraufträge ziehen automatisch mit um. Du musst Dich nur darum kümmern, Deine neue Bankverbindung allen relevanten Stellen mitzuteilen, beispielsweise Deinem Arbeitgeber.

 

Wenn Du Deine Vermögensbildung, Deine Altersvorsorge und alle Aktivitäten rund um Deine Geldanlagen fair und klimafreundlich gestalten willst, bist Du bei Klimafonds an der richtigen Adresse. Wir sorgen dafür, dass mit Deinem Geld Projekte, Unternehmen und Staaten unterstützt werden, die das Klima schützen und soziale und ethische Werte aktiv umsetzen. Ethisch-ökologische Geldanlagen haben sich in den vergangen Jahren positiv entwickelt und versprechen auch in Zeiten der Niedrigzinsen gute Erträge. Verwirklich also Deine Neujahrsvorsätze und fülle unseren einfachen Fragebogen aus.

 

Klimafonds wünscht ein friedvolles neues Jahr!

 

 

 Gerd SW300x300 Gerd Junker, Klimafonds-Experte: Die Welt ist extrem komplex. Sinnvolle Geldanlagen können jedoch einfach sein. Bei Klimafonds finden wir die passende Lösung für Eure Bedürfnisse. Mehr Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 

 



27. Oktober 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Nachhaltigkeitsthemen werden aktuell in vielen Sachbüchern behandelt. Wir haben eine kleine Empfehlungsliste aus den aktuellen Verlagsprogrammen zusammengestellt.“ ]

 

 

Lesen entspannt und gibt positive Impulse.
Lesen entspannt und gibt positive Impulse.

Die Frankfurter Buchmesse hat in der vergangenen Woche wieder unzählige Neuerscheinungen präsentiert. Sicher sind auch viele darunter, bei denen Du sagst: „Und dafür werden Bäume gefällt!“

 

Wir haben uns umgesehen und zehn Buchtipps zusammengestellt, die Impulse für Dein Leben geben, Diskussionen anregen oder weiterführen und auch prima für gute Freunde ein sinnvolles Geschenk abgeben.

 

Ehrengäste auf der Frankfurter Buchmesse waren in diesem Jahr übrigens Flandern und die Niederlande. Gerade unser westliches Nachbarland hat in Sachen Nachhaltigkeit einiges zu bieten. Nicht nur, dass quasi die gesamte Nation – mindestens zeitweise – umweltfreundlich auf dem Fahrrad unterwegs ist. Nachhaltigkeit ist auch ein Ziel der niederländischen Politik, das bereits seit 1989 im Nachhaltigkeitskonzept festgeschrieben ist. Der sogenannte „Nationaal Milieubeleidsplan“ wird seit dem in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft dynamisch weiterentwickelt und befindet sich derzeit in der vierten Auflage. Damit konnten die Niederlande ihre Umweltbilanz seit den achtziger Jahren stark verbessern. Damals zählten die Niederlande weltweit zu den Ländern mit der stärksten Umweltverschmutzung. Verantwortlich dafür waren die hohe Autodichte, eine entsprechende Luftverschmutzung, eine hohe Bevölkerungsdichte sowie zahlreiche Unternehmen der Schwerindustrie. Jetzt haben die Niederlande bereits einige Hürden genommen und streben weiter eine nachhaltige ökologische Modernisierung an.

 

 

Zehn heiße Buchtipps für die kalte Jahreszeit

 

1. „Die Wachstumsgesellschaft“

von Helmut Knolle:

 

Technologischer Fortschritt und Wirtschaftswachstum hatten einmal den Zweck, das Leben der Menschen zu verbessern, materiell und geistig. Mittlerweile herrscht das Primat des materiellen Reichtums, von der Wirtschaft begrüßt, denn die Umsätze in der Konsumgüterindustrie werden mit Shoppinglaune, Freizeitartikeln, Pauschalreisen und flachen Entertainment-Angeboten erzielt. Helmut Knolle beschreibt den Untergang von Bildung und geistigen Werten bei einer gleichzeitig fortschreitenden Technisierung und spürt den Schwächen der herrschenden Ökonomie nach. Eine nicht ganz einfache Lektüre, die jedoch viele philosophische Anregungen mitbringt.

 

 

2. „Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima“

von Naomi Klein

 

Nach dem durchschlagenden Erfolg von „No Logo“ war die Aktivistin Naomi Klein quasi über Nacht weltbekannt. Mit ihrem neuen Buch fordert Klein eine radikale Umgestaltung des herrschenden Wirtschaftssystems angesichts der fortschreitenden Klimakrise. Nur so lasse sich die Entwicklung aufhalten, so Klein, denn es gehe nicht allein um den CO2-Ausstoss sondern um das gesamte kapitalistische Wirtschaften. Dass der Abschied von einer Kultur des „Immer mehr“ durchaus möglich ist zeigen Beispiele aus aller Welt, die Klein aufwändig recherchiert hat und fundiert kommentiert.

 

 

3. „Ohne Auto leben“

von Bernhard Knieriem

 

Von der Theorie zur Praxis. Verkehrswissenschaftler Bernhard Knieriem liefert in seinem Handbuch nicht nur einen theoretischen Hintergrund zum Auto-freien Leben. Er gibt seinen Lesern auch handfeste praktische Tipps und konkrete Ideen mit auf den Weg. Der Autor führt die persönlichen Belastungen vor Augen, die das eigene Auto mit sich bringt, angefangen beim hohen Anschaffungspreis bis hin zur regelmäßigen Pflege, Wartung und der anstrengenden Parkplatzsuche oder den Fahrten zu Verkehrsspitzenzeiten. Angenehm: Knieriem predigt keinen aufopfernden Verzicht, sondern plädiert für mehr Komfort und Lebensqualität. Sein Motto: Ohne Auto kann ist man in vielen Fällen mobiler.

 

 

4. „Selbst denken, selbst machen, selbst versorgen“

von Markus Bogner

 

Wenn Du ganz genau wissen willst, woher Dein Essen kommt, und wie es angebaut wird, bist Du beim Markus Bogner, Bio-Bauer am Tegernsee, richtig. Unterhaltsam berichtet Bogner von seinem Selbstversorgerhof auf kleinstem Raum, gibt Handreichungen, Rezepte und Ideen. In erster Linie macht das Buch aber auch Mut, seine Ernährung selbst in die Hand zu nehmen und sich für die Produkte der Region einzusetzen. Bogners Konzept ist mittlerweile recht erfolgreich, neben seinem Hofladen bietet der leidenschaftliche Landwirt auch Kurse zum Thema Brotbacken und Saatgutziehen an.

 

 

5. „Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18“ 

von Slow Food Deutschland e.V.

Wem der Ansatz von Bogner zu viel der Subsistenzwirtschaft ist, kommt mit dem „Slow Food Genussführer“ voll auf seine Kosten. Hier erfährst Du alles über gutes Essen gemäß der Slow Food-Philosophie regional, saisonal und biologisch erzeugt. Der Genussführer stellt ausführlich fast vergessene Produkte vor, gibt eine ausführliche Warenkunde und – last but not least – stellt detailliert Slow Food-Lokale vor, übersichtlich geordnet nach Regionen. Die Restaurants decken dabei ein breites Spektrum von traditionell-einfacher, über gutbürgerliche bis hin zu modern-experimenteller Küche ab. Auch wenn hier die Unterschiede groß sind, eint alle die Idee, Nahrungsmittel ohne Zusätze und Geschmacksverstärker, handwerklich und authentisch anzubieten. Eine appetitanregende Lektüre und unentbehrlich für gutes Essen unterwegs.

 

 

6. „Besser leben ohne Plastik“

von Anneliese Bunk und Nadine Schubert

 

Freiheit für die Bücher - weg mit der Plastikfolie!
Freiheit für die Bücher – weg mit der Plastikfolie!

Wir sind täglich von einer Unmenge an Plastik umgeben, mit Folgen für unsere Gesundheit und die Umwelt. Aber ist ein Leben ohne Plastik überhaupt möglich? Ja, sagen die beiden Autorinnen. Das Nachschlagewerk „Besser leben ohne Plastik“ bietet – auch für erfahrene Plastikvermeider – vielfältige Tipps für den Alltag. Dabei muss nicht von heute auf morgen das gesamte Leben umgekrempelt werden. Mit kleine Schritten, praxiserprobten Anleitungen zum Selbermachen und Alternativen zu gängigen Plastikprodukten begleitet Dich das umfangreiche Buch in ein plastikfreies Leben und beweist, dass ein nachhaltiger Lebensstil auch – oder teilweise auch gerade – mit wenig Geld möglich ist. Konsequent: Das Buch ist auf Recyclingpapier mit mineralölfreien Farben gedruckt und wird ohne Folienversiegelung ausgeliefert.

 

7. & 8. „Denk mal! 2017“ & „Denkanstöße 2017“

 

Wenn Du es im Alltag einfach nicht schaffst, Dich mit Sachbücher zu befassen, bieten diese beiden Taschenbücher in kompakter Aufsatzform viele Anregungen, wenn Dich dann ein Thema besonders fesselt, kannst du es ja jederzeit weiter vertiefen.

 

„Denk mal! 2017“ enthält unter anderem Aufsätze von Harald Welzer, Güner Yasemin Balci und Tilmann Allert.

 

„Denkanstöße 2017“ präsentiert sich als philosophisches Lesebuch. Hier geben Autoren wie wie Ronald Reng, Thomas Darnstädt oder Bruno Jonas inspirierende Impulse zu den entscheidenden Themen der Zeit.

 

 

9. „Fair für alle!: Warum Nachhaltigkeit mehr ist als nur bio“

von Sonja Eismann und Nina Lorkowski

 

Ein interessanter Titel aus der Jugendbuchabteilung. Themen wie Gluten-freie Ernährung, Fairtrade, No-Waste liegen im Trend. Gemeinsam haben sie alle etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Die beiden Autorinnen führen souverän durch den Dschungel der globalen Zusammenhänge, führen unseren generellen Umgang mit unseren Ressourcen vor Augen und zeigen, welche ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren unsere Zukunft bestimmen. Zu Wort kommen Experten aus Politik und Wissenschaft, aber auch Umweltaktivisten, NGOs und Blogger.

 

10. „Bienen“

von Piotr Socha und Thomas Weiler

Viele Kinderbücher bestechen durch ihre künstlerischen Illustrationen. So auch „Bienen“. Hier wird auf muntere und witzige Art und Weise ein umfassender Einblick in die Welt der Honigbienen vermittelt. Kinder lernen nicht nur das Leben im Bienenstock und das Sammeln von Honig kennen. Das Buch spricht auch die Zusammenhänge zwischen Bienen und Obsternte an. Ein schönes Buch mir großen Informationstafeln, das Kinder sicher immer wieder gerne zur Hand nehmen.

 

 

Viele Bücher regen zum Nachdenken und zum Handeln an. Du hast viele Möglichkeiten, etwas für Deine Umwelt, das globale Klima und eine gerechtete Welt zu tun. Ein Weg geht führt auch über die sprichwörtliche „Macht des Geldes“. Nutze Deine Macht, denn es liegt in Deiner Hand, wie Du Dein Geld anlegst. Wir von Klimafonds bieten nachhaltige Geldanlagen – ohne Atomkraft und fossile Energieträger, ohne Kinderarbeit, ohne Waffen und ohne anderen zerstörerischen Technologien. Wir beraten Dich gerne.

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Carmen SW300_300 Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 



21. Juli 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Sharing Economy hat sich zum weithin akzeptierten Trend in vielen Lebensbereichen entwickelt. Für einen nachhaltigen und umweltgerechten Lebensstil ist es jedoch wichtig, das Konsumverhalten generell zu überdenken und gespartes Geld nachhaltig zu investieren.“ ]

 

 

Ohne Ballast sein und Lebensqualität neu definieren.
Ohne Ballast sein und Lebensqualität neu definieren.

„Weniger ist mehr“ – den eigenen Lebensstil unter die Lupe nehmen – darüber nachdenken, wie der persönliche Konsum auch Einfluss auf die globale Klimaerwärmung hat, festzustellen, dass Du sehr viel mehr willst als Du brauchst. Die Band Silbermond liefert mit „Leichtes Gepäck“ derzeit den Soundtrack zum kritischen Konsum: „Eines Tages fällt dir auf, dass du 99 Prozent nicht brauchst. Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser, mit leichtem Gepäck.“

 

Auch wenn eine komplette Konsum-Askese nicht für Dich in Frage kommt, ist der Gedanke verwirrend, dass Du einen großen Teil Deiner Besitztümer in 99 Prozent Deiner Zeit nicht benutzt. Denn sicher ist ein großer Reisekoffer praktisch – aber nur ein- bis zweimal im Jahr. Und der Smoothie-Maker war auch beim Frühstück nach der letzten Party ein Renner – aber eigentlich frühstückst Du selten so ausgiebig zu Hause. Sicher fallen Dir noch einige Beispiele mehr ein.

 

Es ist also durchaus eine interessante Option, Dinge bei Bedarf auszuleihen, also dann, wenn sie wirklich benutzt und gebraucht werden. Das schont viele Ressourcen, ist damit gut für die Umwelt und auch für den eigenen Geldbeutel. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Studie „Nutzen statt Besitzen“ die der NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegeben hat.

 

Der Trend hat viele Namen: „Sharing Economy“, „kollaborativer Konsum“, „Teilen statt Besitzen“ beziehungsweise „Nutzen statt Besitzen“. Die Idee: Dinge, die nicht täglich benötigt werden, können auch von anderen Personen genutzt werden. Die Bandbreite der angebotenen Dinge und Dienste ist mittlerweile unendlich und auch die Anzahl der Anbieter – sowohl professionelle Plattformen als auch ehrenamtliche Initiativen – steigt stetig an.

 

 

Sharing Economy statt Shoppen bis zum Umfallen

Brandneu ist die Idee des „Teilens statt Besitzens“ nicht. Bereits seit einem guten Viertel Jahrhundert machen Car-Sharing-Initiativen ihre Mitglieder mobil. Besonderen Zuspruch hat das Auto-Teilen in Städten, die über ein funktionierendes Nahverkehrsnetz verfügen. Anfang des Jahres waren 1,26 Millionen Car-Sharing-Teilnehmer bei rund 150 Anbietern in Deutschland registriert.

 

Literatur to go und gratis - öffentliche Bücherregale machen Lust auf Lesen und Teilen.
Literatur to go und gratis – öffentliche Bücherregale machen Lust auf Lesen und Teilen.

Tauschen, Teilen, Leihen und Schenken ist öffentlich geworden. Während früher im privaten Bereich, in der Nachbarschaft und innerhalb der Familie geteilt und verliehen wurde, eröffnet das Internet eine breite Angebotspalette und ermöglicht Teilen auch ohne vorangestellten persönlichen Kontakt. Eher entstehen durch das Teilen neue Beziehungen. Ein interessanter Nebeneffekt, denn durch das Verleihen an bislang gänzlich unbekannte Personen, wird der Gemeinschaftssinn gestärkt. Im Vordergrund steht die gemeinsame Überzeugung, mit dem Modell „Teilen statt Besitzen“ richtig zu handeln. Beispielsweise verfolgt die Schweizer Sharing-Community Pumpipumpe keinerlei kommerzielles Interesse und zeigt, dass auch extrem geringwertige Dinge nicht unbedingt in jedem Haushalt vorhanden sein müssen, sondern bei Bedarf in der Nähe verfügbar sind.

 

„Nutzen statt Besitzen“ findet auch außerhalb des Internets neue Formen und verändert das Gesicht einer Stadt. So sind öffentliche Bücherschränke mittlerweile an vielen Orten zu finden. Das Prinzip ist einfach: Wer ein Buch ausgelesen hat, stellt es in einen öffentlichen Bücherschrank und kann sich dort auch mit neuer Lektüre versorgen. Dabei ist das althergebrachte Prinzip von „Geben und Nehmen“ nicht zwingend. Jeder darf sich auch ohne Gegenleistung bedienen. Noch klarer wird die Idee in sogenannten „Umsonst-Regalen“ in denen nicht mehr benötigtes Geschirr, Schreibzeug und weitere Dinge abgestellt werden und jeder Interessent sich davon nehmen kann.

 

 

Sein statt Haben

Ein positiver Trend, denn die Shopping-Laune der Verbraucher und die extrem gestiegenen Angebote an günstigen Konsumgütern – sei es Bekleidung, Dinge für den Haushalt oder Elektronik – bringt den Planeten in Atemnot. Schließlich wird jeder Einkauf irgendwann einmal Müll sein. Und die Zeitspanne, wann es so weit sein wird, wird immer kürzer.

 

„Teilen statt Besitzen“ ist eine gute Möglichkeit, nachhaltig und bewusst zu konsumieren. Das Modell kann allerdings auch genutzt werden, um einfach nur mehr zu konsumieren. Ein Beispiel beschreibt das Wirtschaftsmagazin brand eins mit der Möglichkeit, modische Kleidung für ein bis zwei Wochen zu mieten. Vielleicht kein extrem bewusster Konsum. Ein Kleidertausch ist jedoch aus ökologischer Sicht gewiss ressourcenschonender als jede Woche Kleidung von Primark , H&M und Co. zu kaufen, die nach kurzer Tragezeit in der Mülltonne landet.

 

„Teilen statt Besitzen“ – ein zukunftsfähiges Modell. Doch auch hier gibt es Schattseiten. So sehen Kritiker in der zunehmenden Professionalisierung der Sharing-Angebote auch ein steigendes Gewinnstreben im privaten Bereich. Oder einfach ausgedrückt: Hast du am Wochenende noch bei Bekannten in München kostenlos auf dem Sofa schlafen dürfen, wird das Gästebett jetzt ins Internet gestellt und zeitweise vermietet.

 

 

Lebensqualität statt Verzicht

Den gesellschaftlichen Mehrwert einer Kultur des Teilens, die keine gewinnorientierten Interessen in den Vordergrund stellt, zeigt das Modell des Couchsurfings, das unter anderem durch die Sendung „Auf drei Sofas durch …“ populär geworden ist. Hier bieten Menschen in den unterschiedlichsten Städten und Ländern eine kostenlose Gästecouch an, ohne besonderen Komfort, dafür aber mit gegenseitigem Kennenlernen, gemeinsamen Unternehmungen und echten Insider-Tipps. Dagegen stehen Modelle, wie die Vermittlungsplattform des Home Sharing Services AirBnB, mit dessen Börsengang bereits gerechnet wird. Hier ist die Grundidee der Ökonomie des Teilens komplett in den Hintergrund gerutscht.

 

Irgendwann ist es einfach mal genug: Lieber Joggen gehen statt Schuhe einzukaufen.
Irgendwann ist es einfach mal genug: Lieber Joggen gehen statt Schuhe einzukaufen.

Wenn Sharing Economy funktioniert, profitieren alle Beteiligten, denn in Zeiten des Klimawandels ist das Überdenken des eigenen Konsumstils sicher ein wichtiger Moment. Auch Soziologe Harald Welzer spricht sich entschieden für einen reduzierten Lebensstil aus. In seinem Buch „ Selbst denken – Eine Anleitung zum Widerstand“ beschreibt er verschiedene Modelle, die zum Wohl der Allgemeinheit beitragen. In seiner Stiftung „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“ beschäftigt sich Welzer mit der Erforschung, Entwicklung und Förderung alternativer Lebensstile und Wirtschaftsmodelle.

 

Harald Heinrichs, Professor für Nachhaltigkeit und Politik an der Leuphana Universität Lüneburg, bescheinigt der jüngeren Generation in Deutschland eine steigende Sensibilität für Umweltthemen. Den Trend zum Teilen und Leihen wird, so Heinrichs, nicht als Konsumverzicht sondern stärker als Gewinn an Lebensqualität verstanden. Rund ein Viertel der Deutschen sind auf der Suche nach Alternativen zur Wegwerfgesellschaft und definieren ihr Leben nicht über Eigentum.

 

 

Bewusst leben – nachhaltig investieren

Gelungen ist das Modell „Teilen statt Besitzen“, wenn das eingesparte Geld auch sinnvoll investiert wird. Die Unterstützung nachhaltiger Projekte ist eine gute Alternative zum Konsum um jeden Preis. Und die Möglichkeiten sind in diesem Bereich vielfältig.

 

Interessant ist es in jedem Fall, in Projekte zu investieren, die den Schutz des Klimas forcieren. So nutzt der bewusste und reduzierte Konsum gleich zweimal der Umwelt: Zum einen, durch das Vermeiden überflüssiger Konsumgüter, zum anderen durch die aktive Förderung regenerativer Energiequellen, nachhaltiger Verkehrsträger und weiteren Projekten für eine bessere Welt.

 



7. Juli 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Der Bundestag hat Ende Juni das unkonventionelle Fracking in Deutschland weitgehend verboten. Die umstrittene Methode zur Erdgasförderung aus tiefliegenden Gesteinsschichten steht im Verdacht, das Grundwasser zu verunreinigen. Auch birgt die Methode weitere schwer kalkulierbare Gefahren für die Umwelt.“ ]

 

In den USA, dem Fracking-Boom-Land Nummer eins, wendet sich eine Gruppe von rund 200 prominenten Aktivisten gegen die risikoreiche Technologie. Zu den  „Artists against Fracking“ zählen unter anderem John Lennons-Witwe Yoko Ono, Sängerin Lady Gaga sowie die Schauspieler Uma Thurman, Hugh Jackman und Liv Tyler. Gemeinsames Anliegen ist der Stopp von Fracking-Projekten sowie der Schutz des Trinkwassers und der Umwelt. Sensibilisiert wurden dabei viele Fracking-Gegner durch den US-Dokumentarfilm „Gasland“, der 2010 die Veränderungen der Landschaft durch Fracking aufzeigte und Gefahren für das Trinkwasser eindrucksvoll beschrieb.

Einen so populären Widerstand hat es in Deutschland nicht gegeben, denn die Förderung von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Erdöl hatte längst nicht die Ausmaße angenommen wie den USA. Und durch die gerade gefällte Entscheidung des Bundestages wird das Thema Fracking auch vorerst keine führende Rolle einnehmen.

 

Nein zu Risikotechnologien

Vor unkonventionellem Fracking wird auch in den USA gewarnt.
Vor unkonventionellem Fracking wird auch in den USA gewarnt.

Der Bundestag stimmte Ende Juni einem Kompromiss der Koalitionsparteien mehrheitlich zu, welcher der umstrittenen Erdgasförderungsmethode Fracking eine Absage erteilt. Komplett verboten wird die wirtschaftliche Nutzung der Fracking-Technologie in Gesteinsschichten oberhalb von 3.000 Metern Tiefe. Für wissenschaftliche Zwecke darf noch gefrackt werden, um die Folgen für die Umwelt weiter zu untersuchen. Auch ist Fracking in tieferen Gesteinsschichten, unterhalb von 3.000 Metern, weiter eingeschränkt möglich.

Grundlage der Entscheidung war auch die aktuelle Studie des Bundesumweltamtes. Fazit: Die Risiken der Fracking-Technologie sind nicht kalkulierbar.

 

Fracking unter die Lupe genommen

Fracking (abgeleitet aus dem englischen Begriff „Hydraulic Fracturing“) bezeichnet eine Technologie, bei der unter Hochdruck Flüssigkeiten und Chemikalien, sogenannte Fracking Fluids, in Gesteinsschichten gepresst werden. So werden Risse im Gestein geweitet und die eingelagerten Gase und Flüssigkeiten abgebaut. In erster Linie wird so Erdgas gewonnen, in Niedersachsen teilweise auch Erdöl. Generell wird unterschieden zwischen dem konventionellen Fracking, das schon seit den sechziger Jahren in Deutschland angewendet wird, und dem unkonventionelle Fracking, das sich in weniger tiefliegenden Gesteinsschichten abspielt.

 

„Erdgas – Wärme, die einfach da ist.“

Mit diesem Slogan warb die Deutsche Gaswirtschaft in den siebziger Jahren für das vermeintlich umweltfreundliche Erdgas. Dass es sich hier auch um einen begrenzten und sich nicht erneuernden Energieträger handelt, wurde vorerst ignoriert. Schließlich saß zu dieser Zeit noch vielen Menschen der Ölpreisschock in den Knochen. Noch immer spielt Erdgas bei der Energieversorgung in Deutschland eine tragende Rolle. Die heimische Produktion  – die nur einen kleinen Anteil des tatsächlichen Bedarfs deckt – stammt in erster Linie aus tiefliegenden Sand- und Kalksteinen in Norddeutschland. Hier wird schon seit vielen Jahren die konventionelle Fracking-Methode angewendet. Das konventionelle Fracking geschieht in großer Tiefe im Sandgestein und wird auch zukünftig möglich sein. Jedoch wurden die bisherigen gesetzlichen Regelungen nun verschärft. Die Anforderungen an diese Art der Gasförderung wurden dahingehend erweitert, dass in ausgewiesenen Wasserschutz– und Heilquellenschutzgebieten sowie in Gebieten der Trinkwassergewinnung und an Entnahmestellen der öffentlichen Wasserversorgung kein Fracking betrieben werden darf. Gänzlich verboten ist die Gasförderung in ausgewiesenen Nationalparks und Naturschutzgebieten. Strengere Bedingungen gelten auch bei der Entsorgung der Fracking Fluids.

Das unkonventionelle Fracking findet in den höherliegenden Gesteinsschichten statt, wie etwa in Schiefer, Ton- und Mergel sowie in Kohleflözgestein. Das geförderte Erdgas wird entsprechend auch als Schiefergas oder unkonventionelles Erdgas bezeichnet. Diese Technologie ist in Deutschland jetzt gesetzlich verboten, denn es liegen keine zuverlässigen Beurteilungen über die Auswirkungen des unkonventionellen Frackings auf die Umwelt vor. Im Mittelpunkt steht hier der Schutz des Trinkwassers.

 

Wasser ist Leben

Sauberes Trinkwasser - ein Menschenrecht!
Sauberes Trinkwasser – ein Menschenrecht!

Weitgehend unerforscht ist, inwieweit die eingesetzten Chemikalien in das Grundwasser eindringen und dieses belasten. Erlaubt ist ausschließlich eine wissenschaftliche Erforschung des unkonventionellen Frackings in diesen Gesteinsschichten. Hier gelten dann Einschränkungen durch das Wasserhaushaltsgesetz: Auch im Dienste der Wissenschaft dürfen keine wassergefährdenden Fracking-Flüssigkeiten verwendet werden.

Unser Trinkwasser zählt zu den am besten kontrollierten Lebensmittel. Dagegen stehen Trinkwasserknappheit in vielen Ländern der Erde und nur eine mäßige Qualität des Leitungswassers. So wird beispielsweise in den USA das Leitungswasser so stark chloridiert, dass viele Menschen dort fest eingebaute Wasserfilter nutzen oder auch Trinkwasser galonnenweise im Supermarkt einkaufen, um den Chlorgeruch und –geschmack zu vermeiden. Wenn jedoch gelöste Chemikalien aus Fracking Fluids hinzukommen oder radioaktive Substanzen aus Gesteinsschichten, dann hilft auch kein Wasserfilter mehr. Entsprechend ist der Trinkwasserschutz eines der wichtigsten Argumente der Fracking-Gegner in den USA.

Fracking-Stopp ist gut – jetzt aber weiter denken ….

Vielen Umweltverbänden und Bürgerinitiativen geht die neue gesetzliche Regelung noch nicht weit genug. So fordert beispielsweise der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) auch das konventionelle Fracking zu stoppen. Denn hier werden große Mengen des gefährlichen Treibhausgases Methan freigesetzt. Zum anderen schädigen die Emissionen bei der Verbrennung des geförderten Erdgases ebenfalls das Klima. Besser sei es, Alternativen zur Förderung fossiler Energien zu unterstützen und klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Da in Deutschland Erdgas in erster Linie zur Wärmegewinnung eingesetzt wird, sind hier Einsparungen möglich.

Was tun? – Erneuerbare Energien weisen den Weg!

Deutschland hat einen aktuell einen gigantischen Verbrauch an Erdgas. Rund 90 Prozent des benötigten Erdgas werden derzeit importiert. Schätzungen zufolge, liegen in Deutschland bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter Erdgas in den Schiefergesteinsschichten bis zu 3.000 Metern. Diese Bodenschätze könnten uns in den kommenden zehn Jahren komplett mit Energie versorgen. – Es geht aber auch anders. Denn auch Reserven in dieser Größenordnung sind irgendwann aufgebraucht. Und nicht zu vergessen: Auch die Gewinnung und das Verbrennen von Erdgas erzeugt Emissionen, die unser Klima belasten.

Helfen kann hier ein radikales Umdenken, denn ein hoher Energieverbrauch ist nicht alternativlos. Der erste Schritt ist es sicher, Energie einzusparen, wo immer es geht. Wenn Du die vielfältigen Tipps beherzigst, die Umweltinitiativen, Behörden und jetzt auch viele YouTuber in ihren Lifehacks geben, bist Du auf dem richtigen Weg. So können fossile Energieträger verstärkt im Boden bleiben. Der entscheidende Schritt ist jedoch die konsequente Unterstützung und Nutzung erneuerbarer Energien. So wird der Weg geebnet für einen nachthaltigen Umwelt- und Klimaschutz. Vorantreiben kannst Du diese Entwicklung, in dem Du Unternehmen unterstützt, die sich für eine nachhaltige Energieversorgung einsetzen. Wenn Du hier investiert, erzielt einen Gewinn für Dich und Deine Umwelt.