Smartphones – 5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit
[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Smartphones haben erfolgreich einen festen Platz in unserem Alltag eingenommen. Die praktischen und vielseitigen Geräte haben aber auch eine Schattenseite: Für ihre Herstellung werden seltene Metalle und Mineralien benötigt. Um diese zu beschaffen, werden brutale Kriege geführt. Dagegen helfen eine lange Nutzung der Smartphones, die Devise „reparieren statt wegwerfen“ und die bewusste Wahl nachhaltiger Modelle.“ ]

Smartphones sind die Erfolgsgeschichte des Jahrhunderts. Als Wegbereiter dienten die herkömmlichen Handys. Durch die Möglichkeit, das Internet jederzeit unterwegs zu nutzen sowie den Zugriff auf vielfältige Apps und ein großes Display, haben Smartphones einen festen Platz in unserem Leben gefunden.
Smartphones sind praktisch – telefonieren, Nachrichten versenden, navigieren, Musik hören, fotografieren und filmen, Notizen machen, im Internet surfen, spielen – mit nahezu unendlich viele Funktionen vereinigt in einem kleinen und leichten Gerät, erleichtert und bereichert das Smartphone unseren Alltag. Sicher kannst Du Dir kaum noch ein Leben ohne Smartphone vorstellen – denn die Freiheiten, die Dir das Gerät ermöglicht, sind einfach überzeugend.
Neue Technologien – neue Gefahren
Wie jede neue Technologie steht aber auch das Smartphone durchaus in der Kritik. Ältere Menschen beobachten die Entwicklung misstrauisch und halten jüngere oft für schlichtweg „handysüchtig“. Datenschützer sehen Gefahren durch ungesicherte Netze und die Weitergabe von Nutzungs- und Bewegungsprofilen. Darüber hinaus sind auch gesundheitliche Aspekte in der Diskussion. Schließlich stehen Mobiltelefone auch wegen ihrer Strahlungswerte in der Kritik, denn ein gesteigertes Krebsrisiko durch Handystrahlung ist nicht ausgeschlossen.
Vielen dieser Faktoren kannst Du individuell begegnen, etwa durch eine vernünftige Nutzung, gute Sicherheitseinstellungen und die Nutzung von Kopfhörern.
Deinem direkten Einfluss entzieht sich allerdings ein besonders wichtiger Kritikpunkt: Die Herstellung von Smartphones verbraucht eine große Menge an Ressourcen und ist Ursache für brutale Kriege in Afrika. Denn dort tobt ein blutiger Kampf um seltene Metalle und Mineralien, die für die Handyherstellung wichtig sind. Allen voran das mittlerweile schon als „Konfliktmetall“ bezeichnete Coltan.
Die „inneren Werte“ des Smartphones: Coltan und Seltene Erden
Handys und Smartphones sind kein billiges Vergnügen. Neben den hohen Gewinnmargen, den Kosten für Herstellung, Vertrieb und Marketing, spielen hier auch die Kosten der Materialien eine wichtige Rolle, denn die Geräte enthalten Edelmetalle, wie Platin, Gold und Kupfer. Außerdem Seltene Erden und das wertvolle Coltan.
Durch den Abbau von Coltan und Seltenen Erden verursachen Smartphones, aber auch herkömmliche Handys, enorme Schäden an der Natur und zerstören das Leben der Menschen in den Abbauregionen der begehrten Rohstoffe.
Coltan wird heute fast ausschließlich in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut. Der Kongo gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und das ändert sich leider auch nicht durch die Vorkommen des begehrten Rohstoffs Coltan. Von den Bodenschätzen profitiert nicht die Bevölkerung nicht. Im Gegenteil, sie ist Opfer der grausamen Kämpfe unterschiedlicher Gruppen und Warlords im Land, die versuchen, die Minen im Land unter ihre Kontrolle zu bringen.
Alternative Smartphone-Produzenten verzichten daher komplett auf Coltan. Menschenrechtsvereinigungen fordern konventionelle Produzenten verstärkt auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und mehr Einfluss auf die Zulieferer zu nehmen.
Vor einigen Jahren erschütterten Berichte von einer ganzen Selbstmordserie die Welt: Bei einem chinesischen Produzenten von Smartphones waren Mitarbeiter durch die enorme Arbeitsbelastung so verzweifelt, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sahen. Was sich seit dem bei den Zulieferbetrieben geändert hat, ist nicht völlig klar. Sicher ist jedoch, dass China in den letzten Jahren seine Marktposition im Bereich der Handys und Smartphones weiter ausbauen konnte. Beigetragen haben dazu nicht nur billige Arbeitskräfte, sondern auch Rohstoffvorkommen im eigenen Land. Mehr als 50 Prozent der wertvollen Seltenen Erden werden in der Nähe der Wüste Gobi abgebaut. Dabei werden Gesteinsschichten aufgebohrt und die Metalle chemisch ausgewaschen. Eine Gefahr für das Trinkwasser in den angrenzenden Regionen, denn die Rückstände des Abbaus sind hochgiftig und radioaktiv.
Ex und Hopp? – Handys entwickeln sich zum Wegwerfartikel

Im Allgemeinen subventioniert Dir Dein Mobilfunkanbieter alle zwei Jahre mit der Vertragsverlängerung ein neues Gerät. Und die meisten von uns greifen auch gerne zu, schließlich hat sich in den letzten zwei Jahren sehr viel in Sachen Leistungsfähigkeit und Design getan – oder?
Entsprechend dieser Entwicklung, werden Smartphones in Deutschland mittlerweile durchschnittlich nur noch knapp zwei Jahre lang genutzt. Die noch intakten Modelle, die nicht mehr hundertprozentig state-of-the-art sind, werden versteigert oder entsorgt. Selbst eingefleischte Fashionistas tragen mittlerweile länger ihre Kleidung als ihr Smartphone.
5 Tipps für etwas mehr Nachhaltigkeit
Sicher willst Du – genau wie kaum ein Smartphone-Nutzer – Krieg, Ausbeutung und Umweltzerstörung unterstützen. Auch wenn Du auf die globale Entwicklung persönlich nur einen indirekten Einfluss nehmen kannst, solltest Du gegen die enorme Ressourcenverschwendung, den Raubbau an der Natur und die Ausbeutung der Arbeiter bei der Smartphone-Produktion etwas tun. 5 Tipps helfen Dir auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bei der Handy-Nutzung.
Tipp 1: Tanz aus der Reihe und behalte Dein Smartphone
Der Tipp ist einfach umzusetzen und dennoch spektakulär: Behalte Dein Smartphone über die üblichen zwei Jahre hinaus. Ein Vorteil für die Umwelt: Alles, was du langfristig nutzt, schont Ressourcen. Zwei Vorteile für Dich: Du sparst zum einen Geld, denn Du hast keine Zuzahlung, die bei Deinem neuen – zwar verbilligten, aber nicht kostenlosen – Smartphone angefallen wäre. Zum anderen sparst Du Zeit – eines der wertvollsten Güter überhaupt. Schließlich musst Du jetzt nicht nach den neuesten Modellen surfen und unzählige Besprechungen zu den Vor- und Nachteilen lesen.
Tipp 2: Second Hand ist erste Wahl
Sicher beherzigen nicht alle Kunden unseren ersten Tipp. Das hat zur Folge, dass regelmäßig noch funktionstüchtige und hochwertige Handys und Smartphones gebraucht zu kaufen sind. Wenn du also doch ein neues Gerät benötigst, schau Dich auf den einschlägigen Verkaufsplattformen um. Denn Second Hand ist bei technischen Geräten oft noch erste Wahl. Zwei Vorteile für die Umwelt: Ressourcen werden geschont und Elektroschrott vermieden. Dein Vorteil: Du sparst viel Geld.
Tipp 3: Alternative Anbieter
Wenn Du nicht auf ein ladenneues Smartphone verzichten willst, solltest Du Dir auch die Alternativen im Markt ansehen. Seit 2013 produziert die niederländische Fairphone B.V. Smartphones und setzt dabei auf ethische und ökologische Nachhaltigkeitskriterien um. Das jüngste Modell, Fairphone 2, hat in der Fachwelt gute Kritiken erhalten. Das Gerät ist zudem modular aufgebaut und leicht zu reparieren.
Noch recht neu im Markt ist das Shiftphone der deutschen SHIFT GmbH. Das Familienunternehmen produziert nachhaltige Smartphones und Notebooks und verzichtet völlig auf das Konfliktmetall Coltan.
Tipp 4 – Fast wie neu: Reparatur!
Fast jedem ist es schon einmal passiert – ein Schaden am Display des Smartphones – einer der häufigsten Blessuren am Gerät. Handelt es sich nur um eine kleine Macke, kannst Du den Schaden einfach ignorieren. Aber wenn der gesamte Bildschirm betroffen ist, musst Du handeln. In jedem Fall ist eine Reparatur nachhaltiger als ein Austausch des Gerätes. Das gilt übrigens nicht nur für das Display!
Wenn wirklich nichts mehr zu machen ist, gehört das Handy nicht in die Abfalltonne. Als Elektroaltgerät muss es entsprechend entsorgt werden und kann teilweise wiederverwertet werden. Allerdings liegt die Recyclingquote von Elektronikgeräten weltweit noch unter 20 Prozent.
Tipp 5: Auch die eigenen Ressourcen schonen
Ein bewusster Umgang mit Smartphone, Handy & Co. schont die Ressourcen unserer Welt, aber auch Deine ganz persönlichen finanziellen Ressourcen. Denn wer den Verführungen widersteht, immer das neuste Smartphone-Modell besitzen zu müssen, spart in jedem Fall. Eine gute Gelegenheit das eingesparte Geld weiter in Deinem Sinne zu nutzen sind nachhaltige Geldanlagen.
Bei Klimafonds findest Du Geldanlagen, mit denen du Unternehmen, Technologien und Staaten unterstützt, die mit Krieg, Ausbeutung und Umweltzerstörung nichts zu tun haben.
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Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und Twitter. |