Mobilität und Klimaschutz

1. September 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Mobilität ist ein wichtiger Wert in der modernen Gesellschaft. Das eigene Auto ist nicht mehr der alleinige Schlüssel zu einem mobilen Lebens. Innovative Verkehrskonzepte schonen das Klima und steigern die Lebensqualität. “ ]
 

Nice-to-have nicht nur für Klimaschützer - Tesla Model S.
Nice-to-have nicht nur für Klimaschützer – Tesla Model S.

Mobil sein, bequem ans Ziel kommen und das Klima schützen – das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal. Geht das wirklich nicht?

 

Der Kabarettist Hagen Rether hat durchaus Recht, wenn er in einigen seiner Stücke darauf hinweist, dass zu Hause bleiben am umweltfreundlichsten ist. Sein Extrem-Beispiel: Ayurveda-Urlauber, die einen früheren Rückflug auf Indien buchen, um vor dem Stuttgarter Bahnhof für den Erhalt alter Bäume zu demonstrieren.

 

Aber vieles, das richtig klingt oder auch richtig ist, taugt nicht für unseren Lebensalltag, in dem wir für Beruf und Familie teilweise weite Strecken zurücklegen müssen und in unserer freien Zeit etwas von der Welt sehen wollen.

 

 

Verkehrspolitik in Deutschland ist Automobilpolitik

Das Auto bleibt des Deutschen liebstes Kind. Und das wird auch politisch unterstützt. Nachdem im August 2016 Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den neuen Bundesverkehrswegeplan vorgestellt hat, wird deutlich: Der Ausbau und Erhalt des Straßennetzes hat höchste Priorität. Insgesamt werden mehr als 269 Milliarden Euro in den kommenden 15 Jahren in diesen Bereich fließen. Im Angesicht der drohenden Klimakrise und den offiziellen Klimaschutzplänen der Bundesregierung sicher keine Meisterleistung an innovativer Infrastrukturplanung, denn die Förderung des bundesweiten Schienennetzes und auch Schifffahrtswege treten beim Bundesverkehrswegeplan stark in den Hintergrund. Dabei könnten gerade die Verlagerung der wachsenden Gütertransporte von der Straße auf die Schiene deutliche Entlastungen für die Umwelt und Klima und – nicht zuletzt – auch für die Straßen bringen.

 

Entsprechend seht der neue Bundesverkehrswegeplan bei Umwelt- und Klimaschützern in der Kritik, denn die einseitige Förderung des Straßenverkehrs verursacht einen enorm hohen Ausstoß an CO2 und einen entsprechend hohen Verbrauch an fossilen Energieträgern. Hinzu kommt ein hoher Energieaufwand in der Automobilindustrie und die Zerstörung von weitreichenden Naturlandschaften durch die vollständige Versiegelung im Straßenbau. Eine Entwicklung, die im Land der Ingenieure und Tüftler nicht ohne Alternativen ist.

 

 

Mobilität der Zukunft

Wie kann also eine klimafreundliche Mobilität in der Zukunft aussehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Stadtplaner und Ökologen gleichermaßen. Fakt ist, dass besonders in großen Städten sich gut durchdachte Car-Sharing-Konzepte bereits gut durchgesetzt haben. Flankierend dazu ist allerdings ein funktionierendes Nahverkehrssystem unerlässlich. Ebenfalls erwiesen ist, dass eine fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt die Lebensqualität steigert und das Klima deutlich verbessert. Nicht zu vernachlässigen ist bei der gesamten Diskussion auch der generelle demografische Wandel unsere Gesellschaft. Denn wer heute noch regelmäßig mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist, kann in einigen Jahren verstärkt auf öffentliche Verkehrskonzepte angewiesen sein. Von einem Ausbau von sicheren, bezahlbare und barrierefreien Bussen und Bahnen profitieren zukünftig weit mehr Fahrgäste. Weiteres wichtige Puzzleteile im Städtebau sind darüber hinaus auch die Bereiche außerhalb der Straße., denn auch komfortable Fußwege mit guten Belägen, sichere Fußgängerüberwege, kurze Querverbindungen und attraktive Ruhepunkte mit sorgen für eine Verkehrsberuhigung und bereiten den Weg für ältere Menschen.

 

 

Der Verkehrsmix – Tesla, E-Bike & Co

Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis. Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt gibt rund 14 Prozent seiner Einkünfte für Mobilität aus – genauso viel, wie für Lebensmittel.

 

Und wie auch bei den meisten Menschen nicht jeden Tag das gleiche auf den Tisch kommt, ist auch die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel mittlerweile stark verbreitet. Je nach dem, wohin es gehen soll, wird entschieden, ob der eigene oder geliehene PKW zum Einsatz kommt, Bus- oder Bahn genutzt werden oder vielleicht sogar der Weg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück gelegt wird. Dies Flexibilität ist eine neuere Entwicklung und hat sich seit den neunziger Jahren herausgebildet. Ein durchaus positiver Trend, der gegenüber der ausschließlichen Automobilität das Klima schont und neue Perspektiven eröffnet.

 

 

Autofahrer – das unbekannte Wesen

Autofahren hat viele Gesichter. Zwischen dem überzeugten Automobilisten mit möglichst viel PS unter der Motorhaube, dem Normalo im Mittelklassewagen und dem trendigen E-Mobil-Anhänger sind viele Schattierungen auf den grauen Straßen zu finden.

Klimaschutz beginnt bei der Auswahl des Fahrzeugs. Etwa, ob es ein eigenes sein soll oder ob die Beteiligung an einer Car-Sharing-Initiative sinnvoll ist. Dies bietet sich besonders in großen Städten mit einer hohen Dichte an Ausleihpunkten an. Wenn es ein eigenes Fahrzeug sein soll, ist die Wahl durchaus eine Qual. Autofahrer sind generell treue Kunden mit einer enorm hohen Markenaffinität. Dennoch nimmt die Nachfrage nach spritsparenden Modellen zu. Zu Recht, denn bereits ein Liter weniger Sprit spart pro Jahr bereits 250 Kilogramm CO2 ein.

 

Einen guten Überblick über spritsparende Modelle verschaffte in den vergangen Jahren der Verkehrsclub Deutschland (VCD) mit seiner bekannten Auto-Umweltliste. In diesem Jahr hat der Verband erstmals auf die Liste verzichtet. Grund dafür ist die schwierige Datenlage bei der Bewertung der einzelnen Fahrzeuge. Durch die getricksten Emissionswerte beim VW-Skandal ist eine seriöse Verbraucherinformation schwierig geworden.

 

Generell interessant sind Elektro-Autos und Hybridmodelle. Derzeit werden Neuwagenanschaffungen durch Bundesregierung und Industrie gefördert. Beim Kauf eines entsprechenden Neuwagens mit Elektromotor wird ein Umweltbonus von 4.000 Euro gewährt, Hybridmodelle werden mit 3.000 Euro bezuschusst. Bei der Anschaffung eines trendigen Teslas, dem Elektroauto aus dem Silicon Valley, gibt es allerdings keinen Bonus, dieser wird nur für Fahrzeuge mit einem Nettopreis bis 60.000 Euro gewährt.

 

 

Fahrräder – mit und ohne eingebautem Rückenwind

Faltbares E-Bike - flexible Mobilität.
Faltbares E-Bike – flexible Mobilität.

Nahezu in jedem Haushalt ist ein Fahrrad vorhanden. Jedoch reicht hier die Palette vom Hochleistungssportgerät, über das alltagstaugliche Renn- oder Tourenrad bis hin zum Hollandrad fürs flache Land. Neuen Wind in die Fahrradvielfalt haben E-Bikes und Pedelecs gebracht. Mit der elektrischen Unterstützung ist Radeln auch in hügeligen Gegenden und für weniger sportliche oder ältere Menschen attraktiv geworden. Wenn dann auch noch die Radwege gut ausgebaut sind und neben radfreundlichen Abstellmöglichkeiten auch noch Ladestationen flächendeckend vorhanden sind, steht dem umweltfreundlichen Vergnügen nichts mehr im Wege.

 

 

Öffentlicher Nah- und Fernverkehr – entspannt und klimafreundlich

Bei Regen, Schnee und Eis ist das Fahrrad für viele nicht das Verkehrsmittel der ersten Wahl. Hier kommen viele Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr sicher und umweltfreundlich ans Ziel. Aber wie sieht das im Hochsommer aus? Sicher ist es kein Spaß an einem heißen Tag in einer überfüllten U-Bahn zu sitzen – aber hier heißt es fair bleiben beim Vergleichen, denn Verkehrsstoßzeiten gelten für den öffentlichen wie den individuellen Nahverkehr. Die Alternative wäre also mit dem eigenen PKW im stockenden Verkehr zu stehen.

 

Ein klimafreundlicher Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, mit einem dicht getakteten Fahrplan und durchdachter Netzführung ist ein essentieller Bestandteil der zukunftsfähigen Verkehrsplanung. Wenn ergänzend dazu Car-Sharing-Angebote an wichtigen Verkehrsknotenpunkten hinzukommen, Fahrräder an Haltestellen sicher abgestellt werden können und Ladestationen für Pedelecs ausgebaut werden, sieht die Zukunft rosig aus. Darüber hinaus noch gut für die Umweltbilanz: Klimaschonende E-Busse und Bahnen.

 

 

 Den richtigen Weg einschlagen

Wer nicht nur klimafreundlich unterwegs sein will, sondern auch sein Geld auf den richtigen Weg bringen will, braucht kein Navigationsgerät. Hier hilft auch der richtige Berater, denn auch Geldanlagen können das Klima nachhaltig schützen. Zum Beispiel durch Investitionen die Unternehmen aus den Bereichen der erneuerbaren Energien unterstützen. Diese Anlagen versprechen gute Rendite und tragen aktiv dazu bei, dass CO2-Emissionen reduziert und der Klimawandel gestoppt wird.