Mikrofinanz-Fonds: Existenzgründungskredite für Arme – Zinserträge für Dich

25. Juli 2016

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Mikrofinanz-Fonds ermöglichen Kleinkredite an Menschen in armen Ländern. Die Anschubfinanzierung für eine Existenzgründung ist nicht nur sozial sinnvoll sondern auch eine sichere Investitionsmöglichkeit.“ ]

 

 

Manchmal fehlt nur eine Kleinigkeit, um eine Geschäftsidee zu verwirklichen.
Manchmal fehlt nur eine Kleinigkeit, um eine Geschäftsidee zu verwirklichen.

Stell dir vor, es läuft jobmäßig gerade nicht so gut für Dich. Aber Du hast eine tolle Geschäftsidee. Damit könntest Du genug verdienen, um sorgenfrei leben zu können. Die Sache hat nur einen Haken: Du benötigst noch eine Anschubfinanzierung für die Büroausstattung Deiner Agentur, die Inneneinrichtung Deines Cafés, das Lastenfahrrad Deines City-Kurier-Dienstes – oder was immer auch an Ideen in Deinem Kopf herumschwirren. Was tun? – Du schreibst einen Business-Plan, gehst zur Existenzgründungsberatung, zur örtlichen Industrie- und Handelskammer und zur Bank Deines Vertrauens. Wenn alles gut läuft, geht es bald los, herzlichen Glückwunsch!

 

Und jetzt stell Dir vor, Du lebst in Asien, Lateinamerika oder Osteuropa. Es läuft gerade nicht gut bei Dir, Du hast kein Geld aber eine gute Idee. Mit einer Nähmaschine, einem Lastenfahrrad, der ersten Ware für einen Verkaufsstand wäre Dir schon geholfen – aber wer gibt Dir dafür Geld? Du hast keine Sicherheiten anzubieten. Aussichtslos?

 

Nein, denn mit Klein- und Kleinstkrediten Menschen helfen, selbstständig arbeiten und leben zu können, das ist in Kürze das Grundprinzip der Mikrofinanzierung. Eine tolle Idee, um Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Und der Erfolg vieler finanzierter Projekte gibt der Idee der Mikrofinanzierung Recht.

 

Nobelpreiswürdige Idee

Weithin bekannt geworden ist das Prinzip durch Muhammad Yunus, Wirtschaftsprofessor aus Bangladesch. Er vergab in seinem Heimatland seit den siebziger Jahren Mikrokredite und gründete in den achtziger Jahren die Grameen Bank. Die Idee setzte sich durch und hatte Erfolg. Die Vereinten Nationen bescheinigen der Vergabe von Mikrokrediten eine hohe Wirksamkeit zur Bekämpfung der Armut und riefen 2005 das „Internationale Jahr der Mikrokredite“ aus. Ein Jahr später erhielt Muhammad Yunus und die Grameen Bank den Friedensnobelpreis.

 

Wer in Mikrofinanz-Fonds investiert, baut nicht nur sein eigenes Vermögen auf sondern übernimmt auch zugleich soziale Verantwortung. Denn das Geld aus diesen Fonds geht an verschiedene Mikrofinanz-Institute in den Entwicklungs- und Schwellenländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Diese Institute vergeben Existenzgründerkredite an Klein- und Kleinstunternehmer. Oftmals fehlt armen Menschen nur eine kleine Anschubfinanzierung, um selbstständig für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.

 

Wege aus der Armutsspirale

Mikrofinanz hat sich mittlerweile in rund 60 Entwicklungs- und Schwellenländern fest etabliert und vielen Menschen aus der Armutsspirale geholfen.

 

Denn zum einen konnten sie sich mit dem Mikrokredit die Dinge kaufen, die sie für ihre selbstständige Arbeit benötigten. Zum anderen tragen die Mikrofinanzierungen dazu bei, dass die Menschen sich kein Geld von einem örtlichen Geldverleiher mit überzogenen Zinsen leihen und weiter in Überschuldung und Armut abrutschen. Die herkömmlichen Banken vor Ort scheuen den Aufwand der Kleinstkreditvergabe, sehen diese als wenig lukrativ an und schließen so Menschen vom Wirtschaftsleben aus.

 

Besonders Frauen profitieren von Mikrofinanzierung.
Besonders Frauen profitieren von Mikrofinanzierung.

Positiv ist auch, dass besonders Frauen von den Kleinkrediten profitieren: 97 Prozent der Kreditnehmer sind weiblich. Als Kleinstunternehmerinnen verdienen sie durch landwirtschaftliche und handwerkliche Tätigkeiten Geld für sich und ihre Familien und verbessern so auch ihre Stellung in der Gesellschaft.

 

Zahlungsausfälle, wie sie die Banken in den Mikrofinanz-Ländern fürchten, sind in der Praxis eine Seltenheit. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Kreditnehmer das Geld, das auf Vertrauensbasis verliehen wurde, zurückzahlen und mit der Mikrofinanzierung eine Weg aus der Armut finden. Mit einer Rückzahlungsquote von rund 96 Prozent liegt die Zahlungsmoral höher als in den entwickelten Ländern.

 

 

Mikrofinanz-Fonds – Sichere und soziale Anlage

Wenn Du Dein Geld sinnvoll und sicher anlegen willst, findest Du in Mikrofinanz-Fonds eine interessante Möglichkeit für ein nachhaltiges Investment.

 

Mikrofinanz-Fonds sind seit 2007 als Fondskategorie in Deutschland zugelassen und unterliegen restriktiven gesetzlichen Einschränkungen. Waren sie in ihren Anfängen nur für institutionelle Investoren interessant, gibt es mittlerweile attraktive Angebote für private Anleger.

 

Der erste in Deutschland zugelassene Mikrofinanz-Fonds für Privatanleger ist Invest in Visions der seit 2011 aufgelegt wird und seit dem kein Kalenderjahr mit Wertverlust verzeichnen musste. Die Kursgewinne lagen durchschnittlich bei 2,5 Prozent. Allerdings bewegen sich die Gesamtjahreskosten dieses Fonds auf dem Niveau eines Aktienfonds.

 

Invest in Visions hat bereits rund 64.000 Mikrofinanzierungen ermöglicht, vor allem in ländlichen Regionen Asiens und Lateinamerikas, aber auch im Kaukasus und in Osteuropa. Die Fondsgesellschaft legt Wert auf die Stärkung der Rolle der Frau in diesen Gegenden und vergibt Kredite bevorzugt an Frauen. Außerdem verlangt Invest in Visions von den Mikrofinanzinstituten, Schulungen für die Kreditnehmer anzubieten, um den umweltfreundlichen Umgang mit Ressourcen und um alternative landwirtschaftliche Anbaumethoden voranzutreiben.

 

Mittlerweile haben weitere Mikrofinanz-Fonds eine Zulassung für Deutschland erhalten, wie beispielsweise in diesem Jahr der Dual Return Fund – Vision Microfinance.

 

Dual Return Fund – Vision Microfinance ist für institutionelle Anleger bereits seit 2006 aktiv und hatte seit dem kein Kalenderjahr mit Wertverlust. Der Jahresgewinn belief sich auf durchschnittlich 2,9 Prozent. Wie bei Invest in Visions liegen allerdings auch hier die Gesamtjahreskosten im Bereich eines Aktienfonds.

 

Dual Return Fund – Vision Microfinance investiert in erster Linie in Asien und Lateinamerika sowie in der Kaukasus-Region. Bislang wurden Kleinkredite an 234.000 Menschen vergeben, knapp mehr als die Hälfte waren Frauen. Insgesamt ist das Kapital auf 258 verschiedene Mikrofinanzinstitute in 50 Ländern gestreut, die das Fondsmanagement regelmäßig überprüft. Dual Return Fund – Vision Microfinance legt dabei Wert auf qualifizierte Kreditberatung der Mikrofinanzinstitute, um Überschuldungen zu vermeiden und in Sachen Ernteausfallversicherung zu beraten. Darüber hinaus sollen soziale Projekte unterstützt und umweltschützende Projekte gefördert werden, beispielsweise Projekte aus den Bereichen Wasseraufbereitung und erneuerbare Energien.

 

Soziale Verantwortung zeigen – nachhaltig investieren

Die beiden Mikrofinanz-Fonds zeichnen sich durch Nachhaltigkeit, Stabilität und Sicherheit aus. Die soziale Wirkung ist hoch, die Wertentwicklung stabil und das Risiko gering. Gute Nachrichten, denn Geldanlagen sind schwierig geworden in Zeiten des Niedrigzinses.

 

Mikrofinanz-Fonds bieten Sicherheit und einen stetigen Wertzuwachs mit minimalen Schwankungen. Hinzu tritt, dass die Anlageklasse Mikrofinanz unabhängig ist von der Entwicklung an den Aktienmärkten und kaum korreliert mit klassischen festverzinslichen Wertpapieren.

 

Wenn Du mehr über Mikrofinanz-Fonds wissen willst, dann lass Dich beraten, denn Du tust nicht nur etwas Gutes für Menschen in armen Ländern sondern auch für Dein Konto. Je nach dem, ob Du Dich für monatliche Sparen oder einmalige Geldanlagen interessierst, sind Rendite zwischen zwei und vier Prozent möglich.