Die 5 Geldanlagen die Du unbedingt meiden solltest
Wir sind seit 15 Jahren als Unternehmen im Bereich der Geldanlagen tätig und beraten Menschen hunderte Menschen jedes Jahr zum Thema, in welche Geldanlagen sie investieren sollten. Doch genauso wichtig ist doch das Thema, in was Menschen nicht investieren sollten. Oftmals ist das Thema sogar noch viel wichtiger. Ich habe deshalb hier eine Liste der 5 Geldanlagen zusammen gestellt, in die man nicht investieren sollte. Denn sie kosten Geld, häufig mehr als man glaubt.
1.) Sparbuch, Tagesgeld, Festzins-Angebote

Nach Angaben der Deutschen Bundesbank werden rund 40% des Geldvermögens der Deutschen in Bargeld oder in Spareinlagen, also Girokonten, Sparbüchern, Tagesgeld-Konten oder in Festzins-Konten angelegt. Das ist die größte Einzelposition, noch mehr als in Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Investmentzertifikaten, Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren.
Man könnte meinen, es handele sich also um die Top Geldanlage, denn sie ist ja schließlich die beliebteste.
Außerdem gibt es die Einlagensicherung, die das Geld der Sparer auf der Bank schützt. Verluste sind also praktisch ausgeschlossen, so die breite Meinung.
Doch weit gefehlt – die Verluste sind automatisch vorhanden, praktisch im System integriert. Doch lass uns das einmal genauer ansehen.
Die Zinsen auf Tagesgeld sind im Schnitt laut Verivox Ende März 2016 noch bei 0,08 Prozent pro Jahr. Besonders gering ist Zins bei regionalen Häusern, also bei Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken. Sie zahlen für Tagesgeld im Schnitt nur 0,04 Prozent.
Wenn Du jetzt denkst, gut, dann steigert sich doch meine Geldanlage, dann bedenke bitte noch 2 Dinge:
a.) Die Steuern
Bei diesen Zinsen kaum noch erwähnenswert, aber die Kapitalerträge in Deutschland werden generell mit der Abschlagssteuer plus Kirchensteuer plus Solidaritätszuschlag besteuert. Das sind rund 27 Prozent Steuern auf alle Zinsen.
b.) Inflation
An der Stelle wird es interessanter. Mit Inflation bezeichnet man die jährliche Geldentwertung, also den Verlust der Kaufkraft. Kurzfristig kaum spürbar, hilft folgendes Gedankenexperiment, die Inflation greifbar zu machen:
Überlege kurz, wie viel hat ein Bällchen Eis in Deiner Kindheit gekostet?
Was zahlt man heute für ein Bällchen Eis? (Achtung: in Deiner Kindheit hast Du möglicherweise noch in Pfennigen gezahlt. Diesen Wert einfach halbieren, dann hast Du den Cent-Preis).
Bei mir persönlich war die Entwicklung von 12 Cent pro Bällchen auf 1,20 Euro pro Bällchen in 35 Jahren – oder 3,97 Prozent pro Jahr.
Ganz offiziell wird dazu die Teuerungsrate der Bundesregierung gemessen und angegeben. Da diese Teuerungsrate jedoch höchst umstritten ist, erzielt man mit der “Wahren Inflationsrate” die genaueren Ergebnisse. Die wahre Inflation errechnet sich als Geldmenge M3 minus des Zuwachs des BIP’s.
Sie beträgt aktuell 2,6 Prozent im Jahr.
Deine tatsächlich erzielten Geldzuwächse (Zinsen, Erträge) ergeben sich auf die ausgezahlten, absoluten Zinsen minus der Inflationrate.
Entwicklung der Kaufkraft (aktuell): 0,08 Prozent Zinsen MINUS 2,6 Prozent Inflation = –2,52 Prozent
Hier die grafische Darstellung bei einer Geldanlage von 10.000 Euro und einer „Verzinsung“ von -2,52 Prozent:
Tatsächliche Entwicklung der Kaufkraft bei Anlage auf Sparbuch (Annahme: –2,52% reale Entwicklung, 10.000€ Anfangs-Kapital)
Bereits nach 20 Jahren wären rund 40 Prozent des Kapitals auf dem Sparbuch, genauer der Kaufkraft, für den Anleger verloren gegangen.
Auch wenn auf Festzins-Konten oder mit Sparbriefen etwas höhere Zinsen erzielbar sind, bleibt der Effekt der Gleiche: die reale Inflation ist höher als die Verzinsung. Entsprechend verliert das Kapital als Spareinlage kontinuierlich an Wert.
Du solltest Girokonten oder Tagesgeldkonten also nur für kurze Anlagezeiträume von wenigen Monaten nutzen. Bei höheren Summen gilt zusätzlich, dass die gesetzliche Grenze der Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Anleger und Bank beachtet werden sollte.
Aber auch hier eine Einschränkung: Die Vorrichtungen zur Einlagensicherung sind nicht unbegrenzt mit Mitteln ausgestattet. Der Zusammenbruch eines großen Instituts würde wohl verkraftet werden, aber schon bei 2 oder 3 großen Geld-Instituten wären die Mittel erschöpft. Wie schnell das gehen kann, konnte in der Finanzkrise 2008 und dem Zusammenbruch von Bear Sterns und Lehman Brother beobachtet werden – zwei Schwergewichte im Banken-Sektor gingen innerhalb nur eines Jahres in die Insolvenz.
FAZIT: Nur in wenigen Fällen machen Bank-Einlagen (Sparbücher, Tagesgeldkonten, Sparbriefe) noch Sinn. Nur bei kurzer Anlagedauer und niedrigen Beträgen sind sie unentbehrlich. Dass die Deutschen rund 40 Prozent des Geldes so anlegen, ist unverständlich.
2.) Klassische Lebensversicherung
Die klassische Lebensversicherung ist bei den Deutschen beliebter als irgendwo sonst. Bei rund 82 Millionen Deutschen gibt es rund 87 Millionen Lebensversicherungsverträge in Deutschland. Davon sind ca. 73 Millionen klassischer Machart (GDV Lebensversicherung in Zahlen). Dabei sind jedoch neben Renten- und Kapitallebensversicherungsverträgen auch viele Abwandlungen mitgerechnet, wie zum Beispiel Berufsunfähigkeits-, Pflegerenten- oder Restschuldversicherungen.
Uns geht es um die Lebens- oder Rentenversicherung als Kapitalanlage. Unter eine klassischen Rentenversicherung oder Kapitallebensversicherung versteht man dabei, dass die Versicherungsgesellschaft das komplette Management der Kapitalanlage übernimmt.
Dafür garantiert der Versicherer einen bestimmten Zins zu Beginn des Vertrages. Dieser Garantie-Zins gilt über die gesamte Laufzeit des Vertrages, das können mit Ansparphase und Rentenphase durchaus 50 oder 60 Jahre sein. Das ist eine längere Zinsgarantie, als es irgendwo sonst gibt (deshalb auch die aktuellen Schwierigkeiten der Branche: Alt-Verträge von vor 30 Jahre tragen noch sehr hohe Zinsgarantien).
In der Regel hat der Versicherer mit der Kapitalanlage jedoch höhere Renditen als den Garantiezins erzielt. Diese Überschüsse kommen ebenfalls dem Versicherten zu Gute, so dass er sich Hoffnung auf eine insgesamt höhere Rendite als den Garantiezins macht.
Das hört sich bis zu dieser Stelle gut an – deshalb gibt es eben auch so viele klassisches Lebens- oder Rentenversicherungsverträge. Übrigens sind die meisten modernen Verträge sowohl Lebens- als auch Rentenversicherung. Man kann üblicherweise bis kurz vor der Rente entscheiden, ob man sein Geld in einer Summe ausgezahlt bekommen möchte oder ob man lieber eine monatliche Rente bis ans Lebensende wählt.
Doch was ist das Problem und wieso sollte man keine neuen, klassischen Lebens- oder Rentenversicherungen mehr abschließen?
1.) Man kann sich nur auf den Garantiezins verlassen
In früheren Jahren war es als Versicherungsnehmer legitim, davon auszugehen, dass die in die Lebensversicherung eingezahlten Beiträge Renditen oberhalb des Garantiezinses abwerfen. Dem ist heute jedoch nicht mehr so.
Hintergrund: durch die große Menge älterer Verträge, in denen Garantiezinsen von bis zu 4 Prozent zugesichert wurden, und deren Garantiezinsen kaum noch verdient werden, kommen die Gesellschaften in Schwierigkeiten. Erzielte Überschüsse in den Kapitalanlagen müssen nämlich immer zuerst dafür verwendet werden, die Garantiezins-Zusagen zu erfüllen. Nur was dann noch übrig, bleibt kann als tatsächliche Mehr-Rendite auf alle Verträge verteilt werden. Und das wird, aller Voraussicht nach, für jüngere Verträge nur noch sehr wenig sein – vielleicht auch gar nichts mehr.
2.) Der Garantiezins ist niedrig
Die Kapitalerträge erzielen die Lebensversicherungsgesellschaften zu einem großen Teil mit festverzinslichen Wertpapieren (Anleihen) von Unternehmen und Staaten. Entsprechend verläuft der Garantiezins parallel zur Verzinsung der Staatsanleihen. Da deren Verzinsung derzeit sehr niedrig ist und in den letzten Jahren abgenommen hat, ist auch von einem weiter sinkenden Garantiezins auszugehen.
Festgelegt wird der Garantiezins übrigens vom Bundesfinanzministerium auf gemeinsamen Vorschlag von der Deutschen Aktuarvereinigung und der Bundesfinanzdienstleistungsaufsicht. Änderungen erfolgen zum 1.1. eines Kalenderjahres. Genau genommen ist der Garantiezins übrigens nur der Zins, den die Lebensversicherungen den Versicherten garantieren. Vom Bundesfinanzministerium wird nicht dieser, sondern der Höchstrechnungszins vorgegeben, also de facto der maximal zulässige Garantiezins, den die Lebensversicherer ihren Kunden versprechen dürfen (der ist notwendig, um einen Wettbewerb mit unhaltbaren Garantiezinsen zu vermeiden). In der Praxis verwenden nahezu alle Lebensversicherer diesen höchsten erlaubten Wert dann als ihren Garantiezins.
Hier die historische Entwicklung des Garantiezinses bei den Lebens- und Rentenversicherungen:

Der Garantiezins gilt dann für alle in diesem Jahr neu abgeschlossenen Lebens- und Rentenversicherungsverträgen.
3.) Vorsicht Falle: Garantiezins gilt nur für Sparanteil
Wer eine klassische Lebensversicherung abschließt erhält aktuell einen Garantiezins von 1,25 Prozent pro Jahr zugesagt. Die meisten gehen nun davon aus, dass sie 1,25 Prozent auf ihre eingezahlten Gelder erhalten würden.
Das ist leider falsch. Denn die 1,25 Prozent gelten nur auf den sogenannten Sparanteil, also auf den eingezahlten Beitrag abzüglich der Kosten der Versicherung.
Beispiel: Sie zahlen 10.000 Euro als Einmalbeitrag in eine klassische Lebensversicherung ein und lassen sich in 10 Jahren die komplette Summe inkl. Zinsen auszahlen. Bei 10.000 Euro, 10 Jahren und 1,25 Prozent Zins erwarten Sie deshalb eine Auszahlung von 11.322,71 Euro.
Ein Angebot eines guten Lebensversicherers zeigt Ihnen jedoch als Garantieleistung von 10 Jahren: 10.558 Euro.
Fehl-Betrag: 764,71 Euro
Statt des Garantiezinses von 1,25 Prozent erzielen Sie tatsächlich nur einen Garantiezins von 0,54 Prozent.

FAZIT: Die klassische Lebensversicherung als langfristige Kapitalanlage oder als Altersvorsorge macht nur noch für absolute Sicherheits-Fans oder bei der Annahme von langfristig wesentlich höheren Zinsen Sinn. Immerhin kann sie mit höheren Zinsen als sie Bankeinlagen bieten, aufwarten. Für alle anderen gilt: Finger weg von klassischen Policen, fondsgebundene Policen versprechen bei langfristigen Zeiträumen deutlich bessere Erträge.
3.) Immobilie als Kapitalanlage
Die Lösung für viele Anleger im Zinstief, aber auch nach der Verunsicherung durch Finanzkrise und Euro-Krise, ist die Immobilie als Kapitalanlage. Schnell werden Brutto-Renditen von 4 Prozent errechnet – das klingt lukrativ.
Doch viele, die jetzt eine Immobilie kaufen, werden nur mit Mühe eine tatsächliche Rendite im positiven Bereich erzielen.
1.) Kaufpreise sind deutlich gestiegen
Traditionellerweise sollte eine Immobilie einen Kaufpreisfaktor von 16 nicht überschreiten. Ein Kaufpreisfaktor von 16 bedeutet, dass der Kaufpreis maximal das 16-fache der anfänglichen, jährlichen Netto-Miete ausmachen sollte – ansonsten lohnt sich der Kauf finanziell nicht.
Heute werden in begehrten Lagen jedoch leicht Kaufpreisfaktoren von 25 oder 28 verlangt. In zentralen Lagen deutscher Großstädte – mir persönlich sind Fälle in Frankfurt bekannt – wurden auch schon Faktoren von 60 gezahlt. Rechnerisch bedeutet das, dass der Käufer schon 25 oder 28 oder gar 60 Jahre benötigt, bis überhaupt die direkten Anschaffungskosten der Immobilie über die Miete eingegangen sind. Natürlich kann er von stark steigenden Mieten oder einem stark steigenden Immobilien-Preis träumen – das ist jedoch Spekulation. Und wie weit die aktuelle Immobilien-Blase bereits fortgeschritten ist, weiß man immer nur im Nachhinein.
Klar ist: Die Kaufpreise für Immobilien in begehrten Lagen – und nur solche sind interessant – sind bereits deutlich angestiegen. Ein günstiger Zeitpunkt für einen Immobilienkauf liegt also derzeit nicht vor.
2.) Laien machen selten einen wirklich guten Kauf
Leider denkt jeder, er würde sich irgendwie mit Immobilien auskennen. Schließlich wohnt man ja seit vielen Jahren in Immobilien und schaut sich auch viele Immobilien an – man entwickelt ein Gefühl für “schöne” oder “weniger schöne” Immobilien.
Doch in Wahrheit wird auch der Immobilien-Markt von Profis beherrscht, die täglich Immobilien einschätzen und täglich Immobilien handeln.
Wenn der Privatmann sich aufmacht und eine Immobilie, vielleicht das erste oder zweite Mal in seinem Leben, kaufen möchte, kann er bestenfalls an einen guten Makler geraten, der ihm eine angemessen bepreiste Immobilie vermittelt. Ein wirkliches, finanziell interessantes Schnäppchen kann er realistischerweise nicht erwarten. Diese werden zuvor von Profis weg gekauft ohne auf dem freien Markt zu landen.
3.) Die Gesamt-Kosten für Immobilien sind oft höher als man denkt
Von der oben erwähnten Brutto-Rendite müssen die Kosten in Abzug gebracht werden. Eine vollständige Aufstellung ist kaum möglich, aber hier eine Tabelle mit einigen Kosten-Positionen:
Kosten |
Höhe in Prozent des Immobilienpreises |
Kommentar |
Gutachten | 0,5 Prozent | Laien können Immobilien schwer einschätzen: das Geld für ein Gutachten ist gut angelegt. |
Maklerkosten | 3 bis 7 Prozent | Die Kosten für Makler sind bundesweit unterschiedlich geregelt. Erkundigen Sie sich vor Inanspruchnahme des Maklers. |
Nebenkosten für Darlehen wie Zinsaufschläge, Kontogebühren, oder einem geforderten Abschluss einer Risiko-Lebensversicherung | 0 bis 1 Prozent | Variiert stark und hängt von vielen Faktoren ab. |
Notargebühren | 1 Prozent | Laut Gebührenordnung für Notare |
Grunderwerbssteuer | 3,5 bis 6,5 Prozent | Unterschiedlich je Bundesland |
Grundbucheintrag | 0,1 Prozent | Regional unterschiedlich, laut Gebührenordnung |
Rücklagen für Werterhalt | 0,3 bis 1 Prozent | Bei Neubauten sollten 50 Cent pro Quadratmeter monatlich zurück gelegt werden, bei Altbauten mindestens das doppelte. Bei 150qm sind das jährliche Rücklagen von z.B. 1.800 Euro. |
Zeitaufwand für Immobilienkauf, jährliche Betreuung | Kauf: ca. 30 bis 50 Stunden jährliche Betreuung: ca. 5 bis 20 Stunden |
FAZIT: In der aktuellen Situation denken viele an Immobilien. Doch die Kaufpreise sind nicht mehr günstig, der Laie wird tendenziell zu viel zahlen, und der grundsätzliche Nachteil, dass Immobilien nur langwierig veräußerbar sind, sprechen dagegen. Positive Renditen sind für Laien bei Wohnimmobilien kaum zu erwarten. Nur der langfristige Kapitalerhalt scheint sicher möglich. Eine gute Geldanlage sieht anders aus, zumal Immobilien immer auch zeitlichen Aufwand für die Vermieter bedeuten.
4.) Genuss-Scheine, Nachrangdarlehen, Schuldverschreibungen
Häufig sind die Angebote verlockend und das Geschäftsmodell klingt sehr sicher: Anbieter von Genuss-Scheinen, Nachrangdarlehen oder anderen Schuldverschreibungen wissen in der Regel sehr genau, was die Anleger gerne hören.
Einer der Punkte: feste Zinsen und volle Rückzahlung der Einlage, oft schon nach erstaunlich kurzen Zeiträumen möglich.
Doch wie können Anbieter solcher Angebote Rückflüsse versprechen, die ähnlich hoch wie bei KG-Beteiligungsmodellen sind, aber Garantien auf Zinsen und Einlage bieten, während bei KG-Beteiligungen die Entwicklung des Geschäftsmodells voll auf die Rückzahlungen des Anlegers durchschlägt – bei negativer Geschäftsentwicklung auch schlechtere Renditen bedeutet?
Leider können sie es in vielen Fällen nicht. Sie schaffen es nur durch attraktive Zinssätze, immer wieder neue Anleger anzulocken, und damit die bisherigen Anleger auszuzahlen. Ein an und für sich gut funktionierendes Geschäftsmodell wird damit im Laufe der Zeit häufig zu einem Schneeball-System, auch wenn das so ursprünglich nie gedacht war.
Prominente Beispiele der letzten Jahre sind die Prokon-Genussrechte oder die German-Pellets-Genussrechte. In beiden Fällen haben überzogene Zinsversprechen, die die Anbieter aber bis zum letzten Moment versuchten aufrechtzuerhalten, zum Scheitern eines grundsätzlich funktionierenden Geschäftes geführt.
Trotzdem gibt es Lichtblicke: seriöse Anbieter, die neben anderen Produkten auch Genuss-Rechte oder Nachrangdarlehen anbieten, verstehen meist ihr Geschäft und bieten diese Anlagen mit einem gut erreichbaren Zinssatz an. Das Nachrangdarlehen von GreenCityEnergie Kraftwerkspark II, der Genussschein Solarenergie Frankreich von Leonidas oder das bereits komplett und erfolgreich beendete Genussrecht GDZ Genussrecht der Zukunftsenergien von reconcept zeigen auf, wie gut das funktionieren kann. Aber in Summe sind zu viele Projekte gescheitert, als dass man hierin sein Geld investieren sollte.
FAZIT: Auch wenn es Beispiele für gut gelungene Genuss-Scheine, Nachrangdarlehen und andere Schuldverschreibungen gibt – die Ausfallquote ist so hoch, so dass kein Anleger Geld in diese Art der Vermögensanlagen investieren sollte. Alternativen dazu sind Sachwert-Beteiligungen (operativ oder als AIF), die zwar keine Zinsen garantieren, aber besserere und sicherere Aussichten bieten.
5.) Bausparvertrag
Der Bausparvertrag entspringt einer sehr guten Idee: um günstige Bauspardarlehen zu ermöglichen, sparen zunächst die Menschen für eine gewisse Zeit, meist 6 bis 7 Jahre, Guthaben an. Aus diesem Guthaben werden Gelder entnommen, um günstige Darlehenszinsen zu erwirtschaften.
Wer bereits für 6 oder 7 Jahre bewiesen hat, dass er regelmäßig einen gewissen Betrag zur Seite legen kann, der wird das mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft können. Die Bonität des Darlehens-Nehmers ist also meist überdurchschnittlich gut.
Der Bausparvertrag funktioniert auch im Moment noch nach diesem Prinzip. Wer also die günstigen Bau-Darlehenszinsen in 6 oder 7 Jahren nutzen wird und denkt, dass dann das allgemeine Zinsniveau gestiegen sein wird, könnte einen Bauspar-Vertrag in Betracht ziehen.
Sollten die Zinsen allerdings auf dem aktuellen Niveau bleiben, rechnet sich der Bausparvertrag schon nicht mehr – es gibt kaum noch einen Vorteil bei den Darlehenszinsen, und man erhält für 6 bis 7 Jahre Anspardauer praktisch keine Guthabenzinsen mehr.
Noch schlechter sieht es für Menschen aus, die gar nicht vorhaben, das Hypotheken-Darlehen jemals in Anspruch zu nehmen. Denn der Guthaben-Zins kann mit einer Verzinsung von oftmals nur noch 0,25 Prozent die Inflation nicht ausgleichen; besonders wenn die Abschlussgebühr von 1 bis 1,6 Prozent gleich zu Beginn einbehalten wird. Da diese auf die gesamte Bausparsumme und nicht nur auf die eingezahlten Beiträge berechnet wird, kann die Abschlussgebühr durch die Zinsen nicht mehr aufgeholt werden. Die jährlichen Kontoführungsgebühren oder kostenpflichtigen Magazine der Bausparkassen verschlechtern die Situation noch. Die Rendite des Bausparvertrages wird negativ (!).
FAZIT: Bausparverträge machen ausschließlich für Menschen Sinn, die sich das heutige Zinsniveau für einen Hypothekenkredit in 6 bis 7 Jahren sichern möchten. Steigen die Zinsen jedoch nicht, macht eine konventionelle Geldanlage und ein konventioneller Kredit in 6 bis 7 Jahren mehr Sinn. Als Geldanlage gehört der Bausparvertrag als potentieller Kapitalvernichter auf unsere Liste der 5 Geldanlagen, die Sie unbedingt meiden sollten.