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10. Dezember 2020

Zusammenfassung: ETF’s für Umwelttechnologie sind spätestens seit den Greta-Thunberg-Protesten in aller Munde. Wir haben die beiden besten ETF’s für Klimaschutz und Umwelttechnologien für Euch gefunden und auf Herz und Nieren überprüft. Für mich steht fest, dass der iShares Global Clean Energy  und der Lyxor New Energy Lyxor UCITS ETF beide sinnvoll und gut einsetzbar sind.

 

Was bedeutet „Saubere Energien“ im Investmentbereich?

Die ETFs für saubere Energien sind breiter gefasste Investementansätze als es das reine Wording vermuten lassen würde. Es geht hier häufig, aber nicht ausschließlich um Erneuerbare-Energien Aktien, sondern grundsätzlich auch aus der

  • Photovoltaik-Branche
  • Windkraft-Branche
  • Wasserkraft-Branche oder
  • Bio-Energie-Branche

Aus diesen Branchen kommen zum Beispiel Anbieter von Photovoltaik-Zellen, Windturbinen, Wechselrichtern, Schaufelradhersteller, etc. typischerweise in Frage.

Außerhalb dieses eng gefassten Bereichs können auch Anbieter von Batterien zur Speicherung des sauberen Stroms, zum Einsatz kommen. Denkbar sind auch Energieeinsparungen, zum Beispiel Hersteller von Wärmedämmungen für Gebäude oder Infrastrukturanbieter, die Bahn ist zum Beispiel klimaschonender als der Individualverkehr und könnte sich deshalb in Randbereichen in diesen ETFs befinden.

Grundsätzlich gilt, dass nur bei physisch replizierenden ETFs überhaupt in die Aktien der beschriebenen Unternehmen investiert wird. Bei synthetische replizierenden ETFs wird nur die Wertentwicklung eines Aktienindex nachgebildet, in dem Swaps und Derivate eingesetzt werden. Bis 5. Oktober 2020 war das beim Lyxsor New Energy UCITS ETF der Fall, seit diesem Datum setzt aber auch er auf eine physische Replikation.

Mit synthetisch replizierenden ETF’s lässt sich zwar an einer positiven Wertentwicklung der Branche partizipieren, aber man tut mit der Geldanlage nichts Gutes. Dazu braucht man aktive Investmentsfonds oder phsysisch replizierende ETFs.

ETF Saubere Energie: Die Übersicht aller aktuellen Angebote

Zunächste alle in Deutschland erhältlichen ETFs für saubere Energien in der Übersicht:

 

Lyxor New Energy UCITS ETF – Dist iShares Global Clean Energy UCITS ETF BNPP Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF C
ISIN FR0010524777 IE00B1XNHC34 LU1377382368
Fondsvolumen (23.7.20) 562 Mio. Euro 3.687 Mio. Euro 748 Mio. Euro
Fondswährung Euro US-Dollar Euro
Auflagedatum 17. Oktober 2007 6. Juli 2007 2. Juni 2017
Thesaurierend / Ausschüttend ausschüttend ausschüttend thesaurierend
Performance 1 Jahr
(Stand: 10.12.20)
43,3 Prozent 94,9 Prozent (umgerechnet in Euro) -1,1 Prozent
Performance 3 Jahre
(Stand: 10.12.20)
87,6 Prozent 170,2 Prozent (umgerechnet in Euro) 15,3 Prozent
Performance 5 Jahre
(Stand: 10.12.20)
135,7 Prozent 148,5 Prozent (umgerechnet in Euro) noch nicht alt genug
Performance 10 Jahre
(Stand: 10.12.20)
143,1 Prozent 107,2 Prozent (umgerechnet in Euro) noch nicht alt genug
Replikationsmethode
Physisch (seit 5.10.2020) Physisch Physisch
Kostenquote 0,6 Prozent 0,65 Prozent 0,30 Prozent
Abgebildeter Index S&P Global Clean Energy Index World Alternative Energy Total Return Index World Alternative Energy Total Return Index
Indexkurzbeschreibung 40 weltweit größte Unternehmen, die in den Bereichen erneuerbare Energien, dezentrale Energie oder Energieeffizienz tätig sind und mindestens 40% ihres Umsatzes mit Aktivitäten im Zusammenhang mit alternativen Energien erzielen.
Die 40 weltweit größten Unternehmen, die in den Bereichen erneuerbare Energien, dezentrale Energien oder Energieeffizienz tätig sind und mindestens 40% ihres Umsatzes mit alternativen Energiequellen erzielen. Low Carbon 100 Europe (NTR) Index: Der Index setzt sich aus den 100 liquidesten Unternehmen unterschiedlicher Branchen zusammen, außer kontroversen Sektoren wie der Tabak- und Waffenindustrie. Auswahlkriterien sind Energieeffizienz, Transparenz hinsichtlich der globalen Erwärmungspolitik sowie Engagement in effiziente und grüne Energieaktivitäten.

 

 

ETF 1: Lyxor New Energy UCITS ETF – Dist

Lyxor ist die ETF Tochter der französischen Großbank Société Générale und verwaltet insgesamt rund 90 Milliarden Euro. Der ETF ist seit 5. Oktober 2020 physisch replizierend und damit für Anleger geeignet, die neben einer Wertentwicklung auch eine ökologische Wirkung erzielen wollen.

Dieser ETF für saubere Energien bildet den World Alternative Energy Total Return Index ab, einen speziell von Société Générale kreiierten Index für ETFs, ab. Dieser besteht aus:

– Erneuerbaren Energien (Solar, Wind und Biomasse)
– Energieeffizienz (bessere und effizienter Nutzung der gewonnen Energie)
– Dezentrale Energiegewinnung (Energieerzeugung in der Nähe des Verbrauchers)

 

ETF 2: iShares Global Clean Energy UCITS ETF

iShares ist die ETF Tochter des amerikanischen Vermögensverwalters Blackrock. iShares ist zusammen mit Vanguard der wohl weltweit bedeutenste Anbieter von ETFs.

Der ETF ist physisch replizierend und damit sowohl aus Sicht einer gut abgesicherten Geldanlage geeignet, als auch aus Sicht eines Anlegers, der eine ökologische Wirkung erzielen möchte. Der ETF kauft die Aktien der Unternehmen, die dem Index zugrunde liegen.

Als Index wird der S&P Clean Energy Index heran gezogen, der aus 30 Unternehmen aus der ganzen Welt besteht, die im Bereich der sauberen Energie tätig sind. Der Index umfasst eine Mischung von Unternehmen aus den Bereichen saubere Energieerzeugung sowie Ausrüstung und Technologie für saubere Energie.

 

ETF 3: BNPP Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF C

Der ETF ist ein Angebot der BNP Paribas Investment Partners, also der Investment-Tochter der französischen Bankengruppe BNP Paribas mit Hauptsitz in Paris. BNP Paribas gehört zu den drei klassischen Geschäftsbanken Frankreichs ist gemessen an der Bilanzsumme Europas zweitgrößte Bank.

Ähnlich dem iShares Global Clean Energy ETF bildet auch der BNPP Easy Low Carbon seinen zugrundeliegenden Index physisch ab, kauft also tatsächlich die Aktien der Unternehmen im Index. Er ist damit auch für den Impact-Investor geeignet.

Die Kostenquote ist mit 0,3 Prozent jährlich niedriger als bei den beiden anderen vorgestellten ETFs – ABER: wir der Performance-Vergleich in den letzten 3 Jahren zeigt, ist die Anlagestrategie bei weitem wichtiger als die Kostenquote. Der BNPP Easy Low Carbon fällt gegenüber den beiden anderen ETF’s für saubere Energien klar zurück (nur 16% Performance gegenüber 66% bzw. 73%!).

Das liegt an der Zusammenstellung des zugrundeliegenden Index. Während bei beiden anderen ETFs saubere Energien gefördert werden, in dem man direkt in Unternehmen dieses Bereiches investiert, ist beim zugrundeliegenden Stoxx Europe Low Carbon 100 Index anders. In diesem Index befinden sich Unternehmen, die die niedrigsten Kohlenstoffemissionen (mit dem entsprechenden einem Faktor der Kohlenstoffintensität einer Branche). Komponenten mit niedrigeren Kohlenstoffintensitäten werden übergewichtet, während Komponenten mit höheren Kohlenstoffemissionen untergewichtet werden.

Die wesentlichen Unterschiede der Umwelttechnologie Fonds

Wer sich die Tabelle oben ansieht erkennt, dass die 100 Titel des BNP Paribas ETF ein viel zu breites Spektrum berücksichtigen. Die Fokusierung geht verloren, es werden zu viele Aktien berücksichtigt, die nur einen kleinen Teil Ihrer Tätigkeiten im Bereich der Umwelttechnologien haben. Die Folge: trotz der niedrigsten Kosten die schlechteste Performance. Dieser ETF ist aus unserer Sicht ungeeignet.

Die beiden verbleibenden ETF’s iShares Global Clean Energy und Lyxor New Energy setzen grundsätzlich beide auf das Thema Klimawandel und sind damit ETF’s für Umwelttechnologie, das wohl wesentlich Technologie-Gebiet unserer Zeit. Erstaunlicherweise wurden beide bereits zeitgleich 2007 auf den Markt gebracht und haben deshalb schon eine lange Histrorie aufzuweisen. Auch die jährlichen Kosten sind mit 0,65% (iShares) gegenüber 0,60% (Lyxor) sehr nahe beieinander. Die Unterschiede sind gering.

 

Die ökologische Wirkung

Wer in ETF Umwelttechnologie investiert, möchte die erwartet positive Wertentwicklung im diesem Bereich nachvollziehen, in den meisten Fällen möchte er aber auch, dass sein Geld tatsächlich in Aktien von Unternehmen wie Vestas (Windrad-Marktführet) oder FirstSolar (PV-Module) fließt. Nur so haben die richtigen Unternehmen auch etwas von der bewussten Geldanlage des Investors.

Das ist seit der Umstellung des Lyxor ETF nun bei beiden geeigneten ETFs gegeben. Beide kaufen die Aktien der gewünschen Unternehmen, stützt damit deren Aktienkurs und motiviert andere Investoren als auch die Mitarbeiter dieser Unternehmen.

 

Rendite der beiden ETFs Umwelttechnologie

Man würde ja eine etwa gleiche Rendite – immerhin haben bei ETF’s das gleiche Investitionsthema und gleiche Kostenstrukturen. Und tatsächlich, in der jüngeren Vergangenheit, im 3 Jahresvergleich, ist die Entwicklung nicht identisch, aber sehr ähnlich:

Alle Angaben ohne Gewähr, Chart comdirect.de, 3-Jahresvergleich

Im Langfristvergleich liegt der Lyxor vorne, was jedoch noch stark in den sehr hohen Volatilitäten der Erneuerbare-Energien-Unternehmen zu Beginn der Entwicklung zu begründen ist. Mittlerweile ist dieser Markt reifer geworden und die Entwicklungen sind besser kalkulierbar; entsprechend sind auch die Wertentwicklung der beiden ETF’s sehr ähnlich geworden.

ETF Umwelttechnologie: Mein Fazit

Zunächst bleibt festzustellen, dass die Auswahl an Umwelttechnik ETF’s in Deutschland sehr klein ist. Ca. 20 Investmentfonds stehen aktuell nur 3 ETF’s gegenüber, einer ist aus oben genannten Gründen auszuschließen, so dass es am Ende nur 2 sind. Aber das reicht dem Grunde nach, denn die Kosten als auch die Wertentwicklung bei beiden sind sehr ähnlich.

Mein Fazit ist eindeutig: Bei ETF’s im Bereich Umwelttechnologie sollte man nicht nur auf die Wertentwicklung, sondern auch auf die steuernde Wirkung seiner Geldanlage achten. Dieses Kriterium wird mittlerweile sowohl vom iShares Global Clean Energy als auch vom Lyxor New Energy UCITS ETF erfüllt.

Im Rahmen unseres Roboadvisors decken wir den Bereich der ETF Umwelttechnologie akutell mit dem iShares Global Clean Energy UCITS ETF ab.

 

 

 

 



7. November 2018

 

Robo Advisor treten an um die persönliche Vermögensverwaltung durch einen Berater aus Fleisch und Blut in einen Online-Prozess zu wandeln. Das geht schneller, 24-Stunden rund um die Uhr und ermöglicht auch für normale Menschen Anlagestrategien, wie sie zuvor nur für sehr wohlhabende Kunden zur Verfügung standen. Das alles zu sehr niedrigen Kosten.

 

Meist beantwortet dazu der User einige Fragen und bekomme im Anschluss durch den Robo Advisor einen Anlagevorschlag erstellt. Dieser Anlagevorschlag kann durch den Anleger angenommen und umgesetzt werden. Die laufende Betreuung der Wertpapiere übernimmt ebenfalls der Robo Advisor.

 

Meist sind die heutigen Angebote auf ETF-Strategien für an den Börsen gehandelte Wertpapiere beschränkt. Ein echtes Robo Advisory würde ja grundsätzlich auch viele andere Produktekategorien wie Fondspolicen, Zertifikate, AIF’s oder aktive Fonds umfassen.

 

Wir erklärenen Ihnen alles was Sie über Robo Advisor wissen müssen.

 

Inhalt

 

Klicken Sie auf die Titel um zum Kapitel zu springen <

 

1. Wie ist der Robo Advisor aufsichtsrechtlich einzuordnen?
2. Was ist ein Robo Advisor?
3. Robo Advisor: worin unterscheiden sich die Angebote?
4. Sicherheit und Risiko bei Robo Advisor
5. Gebühren und Kosten bei Robo Advisor
6. Was spricht für und was gegen Robo Advisory?
7. Wie geht es weiter mit dem Robo Advisor Markt?

 

 

Wie ist der Robo Advisor aufsichtsrechtlich einzuordnen?

 

Wer in Deutschland andere bezüglich derer Finanzanlagen berät benötigt dafür eine Lizenz. Diese erhält er nur, wenn bestimmte Vorraussetzungen wie Fachkompetenz, persönliche Kompetenz, abgeschlossene Haftpflichtversicherungen oder geordnete Vermögensverhältnisse vorhanden sind.

 

Die entsprechenden Zulassungen sind auf Berater aus Fleisch und Blut ausgelegt – eine eigene Regelung für Robo Advisor gibt es derzeit nicht. Entsprechend müssen hinter den Robo Advisoren immer noch Unternehmen stehen, die die eigentlichen Zulassungen halten.

 

Die beiden anschließend beschriebenen Zulassungen sind beide bei Robo Advisoren vorzufinden.

 

Vermögensverwalter mit §32 KWG Lizenz

 

Das ist die umfangreiche, aufwendig zu erwerbende Lizenz. Sie wird offiziell Finanzportfolioverwaltung genannt und ermächtigt den Vermögensverwalter, im Rahmen eines vom Anleger vorgegebenen Auftrags Wertpapiere im Namen des Anlegers zu handeln.

 

Finanzanlagenvermittler mit §34f Gewerbordnung

 

Neben den oben genannten Vermögensverwaltern gibt es auch noch die Bereichsausnahme des § 2 Absatz 6 Satz 1 Nummer 8 des Kreditwesengesetzes. Danach dürfen, je nach Umfang der Zulassung, auch bestimmte Teilbereiche von Vermittlern erbracht werden, die nicht über die umfangreiche (und damit teure) Lösung nach §32 KWG verfügen.

 

Diese dürfen dann zum Beispiel Beratung und Vermittlung von Investmentfonds, geschlossenen Fonds oder Vermögensanlagen erbringen.

 

Was ist ein Robo Advisor?

 

Aus Sicht des Interessenten ist der Robo Advisor zunächst ein Internet-Angebot, bei dem er einen (meist kostenlosen) Anlagevorschlag für eine Geldanlage erhält.

 

Dazu muss er Angaben machen wie Geburtstag, bisherige Erfahrungen mit Geldanlagen, Risiko-Neigung, Vermögensverhältnissen, Rendite-Vorstellungen und Anlagehorizont.

 

Im nächsten Schritt erhält er dann den für ihn passenden Anlagevorschlag. Dieser beruht meist auf ETF’s, kann aber auch andere Anlageklassen beinhalten. Der Anlagevorschlag basiert praktisch immer auf einer sehr breiten Auswahl an Wertpapieren, so dass die Verlust-Risiken begrenzt werden. Kursschwankungen sind allerdings trotzdem zu erwarten und müssen – je nach Risikoprofil des Anlegers – verkraftet werden.

 

Erst jetzt erfolgt meist die Entscheidung durch den Anleger, ob er tatsächlich die Anlage bei diesem Robo Advisor vornehmen möchte. Dann erfolgt die Depoteröffnung.

 

Robo Advisor: worin unterscheiden sich die Angebote?

 

Auch wenn es viele Gemeinsamkeiten gibt, unterscheiden sich die Angebot im Detail. So sind die gestellten Fragen unterschiedlich, die Anlagestrategien, die Kosten und die Betreuung nach Abschluss eine Anlage.

 

Bedeutender als die Unterschiede zwischen den einzelnen Robo Advisor sind allerdings die Unterschiede in den jeweiligen Anlagestrategie. Dass der Interessent eine für ihn passende Anlagestrategie vorgeschlagen bekommt ist wichtiger für den langfristigen Anlageerfolg als Zehntelpunkte Kostenunterschiede oder ob 3, 7 oder 17 unterschiedliche Strategien zur Verfügung stehen.

 

Wer zusätzlich auch ethische-ökologische Kriterien berücksichtigen möchte, hat allerdings nur einen sehr kleinen Kreis an möglichen Anbietern. Die meisten Robo Advisor kennen das Thema Ethik & Ökologie überhaupt nicht oder setzen es nur mit Green Washing Aktionen um.

 

Sicherheit und Risiko bei Robo Advisor

 

Risiken bei der Geldanlage lauern an unterschiedlichen Stellen. Eine 100-prozentig sichere Geldanlage gibt es übrigens nicht, auch nicht beim Robo Advisor. Auch das so häufig genannte Kopfkissen als Geldanlage ist übrigens nicht sicher, schließlich gibt es immer wieder Einbrüche.

 

Risiko 1: Die Anlagebank

 

Der Robo Advisor nutzt in aller Regel eine Bank zur Abwicklung der Wertpapiergeschäfte. Alle Wertpapiere bei deutschen Banken bleiben immer im Besitz des Eigentümers, so dass diese grundsätzlich von einer Insolvenz der Bank oder auch des Robo Advisors nicht betroffen sind. Anders sieht es mit Konten aus. Wenn also beispielsweise das Anlagegeld zunächst auf eine Konto der Bank überwiesen wird und vor Kauf der Wertpapier die Bank insolvent geht, müsste die Einlagensicherung greifen.

 

Die Einlagensicherung deckt europaweit mindestens 100.000 Euro pro Kunde und Bank ab. Viele Banken sind jedoch auch darüber abgesichert. Doch gerade wer die Krisen 2008 und 2011 miterlebt weiß: auch Sicherungssystem können überfordert sein. Nach der Rettung von 2 oder 3 Großbanken könnte das im Extremfall passieren. Dann wären die Garantien ebenfalls wertlos – glücklich wäre, wer sein Geld in Wertpapieren statt auf Konten hätte.

 

Risiko 2: Anlagestrategie

 

Während das Risiko 1 nur in Extremfällen zuschlagen dürfte, ist die Anlagestrategie des Robo Advisors für die meisten Kunden das größere Risiko.

 

Besonders in einer Zeit wie der unsrigen, in der viele Menschen und viele Anlageberater und Software-Programmierer noch keine großen oder sehr gr0ßen Kursrückgänge erlebt haben. Schließlich kennen die Wertpapierbörsen seit 2008 praktisch nur den Weg nach oben.

 

Egal bei welchem Robo Advisor: wer eine der renditeträchtigeren Strategien auswählt sollte unbedingt einen längerfristigen Zeithorizont dafür haben. Nur dann werden die zwischenzeitlichen Kursrückgänge auch zuverlässig wieder durch Gewinne ein- und überholt.

 

Gebühren und Kosten bei Robo Advisor

 

Die Kosten bei Robo Advisory sind transparent und durchwegs sehr niedrig. Sie können aufgeteilt werden in Portfolio-Kosten und in Servicegebühren.

 

Portfolio-Kosten

 

Die Portfolio-Kosten sind ganz allgemein die Kosten, die auch ohne die Nutzung eines Robo Advisor anfallen würden, anzusehen. Das sind beispielsweise die Kosten für den Handel von Wertpapieren, laufende Kosten von ETF’s / Fonds, Performance-Fees von ETF’s/Fonds oder Depotgebühren.

 

Setzt der Robo Advisor auf ETF’s – wie das die meisten tun – sind die jährlichen Kosten dort mit rund 0,25 bis 0,5 Prozent anzusetzen. Diese werden direkt dem ETF-Guthaben entnommen und reduzieren damit die Rendite. Bei allen Rendite-Angaben zu ETF’s oder Investmentfonds sind diese Kosten zuvor schon abgezogen.

 

Teilweise sind Gebühren für den Tausch der ETF’s extra in Abzug zu bringen, teilweise sind diese Gebühren über die Servicegebühr des Robo Advisor abgedeckt. Speziell wenn die Gebühren für einen Tausch direkt vom Anleger zu tragen sind ist es wichtig, wie häufig der Robo Advisor umschichtet, denn jede Umschichtung kostet den Anleger in diesem Fall Geld. Unabhängig von den Transaktionskosten muss der Anleger beim Handel auch Steuern auf Gewinne entrichten; die ruhige Hand mit wenig Umschichtungen hat also erhebliche Vorteile.

 

Servicegebühren

 

Die Servicegebühren sind die eigentlichen Robo-Advisor-Kosten. Mit diesen werden die Kosten für den Internetauftritt, die Entwicklung und Umsetzung der Anlagestrategien und des Services bestritten.

 

In vielen Fällen werden daraus auch die Kosten für den Tausch von ETF’s oder für die Übernahme der Depotgebühr entnommen.

 

Sie betragen je nach Anbieter zwischen 0,25 Prozent und 1,5 Prozent der durschnittlichen Anlagesumme pro Jahr. Sie hängen vom Anbieter, der gewählten Strategie und häufig von der Anlagehöhe ab (je höher, umso niedrigere Gebühren).

 

Steuern

 

Wie bei anderen Anlagen in Investmentfonds auch so müssen auch bei Robo Advisoren Steuern entrichtet werden.

 

Seit 2009 wird dazu in Deutschland die sogenannte Abgeltungssteuer auf Zinsen, Dividenden und Kursgewinne erhoben. Von diesen behält das Finanzamt 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent der Abgeltungssteuer) sowie seit 2015 auch Kirchensteuer ein.

 

Mit der Abgeltungssteuer, die direkt von der Bank einbehalten wird, ist Ihre diesebezügliche Steuerschuld beglichen.

 

Achten Sie darauf, dass Sie die Ihnen zustehenden Freibeträge, die zum Sparerpauschbetrag kombiniert 801 Euro (für ledige) betragen, ausnutzen. Stellen Sie dazu am besten Freistellungsaufträge bei Ihren Banken.

 

Bei Investmentfonds (inkl. ETF’s) gilt, dass die Abgeltungssteuer jährlich auf eine Pauschale anfällt. Die Steuer wird von der Bank direkt abgeführt. Die Pauschale orientiert sich am Wert des Fonds und einem Basiszins. Beim Verkauf der Fonds wird die tatsächliche, über die gesamte Laufzeit ermittelte Rendite um die über die Jahre gezahlten Pauschalen korrigiert.

 

Die steuerliche Behandlung Ihrer Fonds / ETF’s ist praktisch bei allen Robo Advisoren identisch.

 

Was spricht für und was gegen Robo Advisory?

Vorteile

  • es liegt automatisch eine breite Streuung und damit gute Sicherheit vor
  • die Anlagestrategie ist klar und transparent
  • hohe Kostentransparenz
  • sehr zeit- und kostenoptimiert von zu Hause aus zu erledigen
  • schon für relativ geringe Anlagebeträge nutzbar
  • geringe Kosten

Nachteile

  • trotz geringer Gebühren: selbst anlegen ist kostengünstiger
  • Anleger braucht gewisse Grundkenntnisse
  • die meisten Robo Advisor haben noch keine Krisen mitgemacht und sich dort behauptet
  • die Strategien sind standardisiert und wenig individualisiert
  • meist keine Beratungsleistung oder nur gegen Honorar

 

Wie geht es weiter mit dem Robo Advisor Markt?

In den Jahren ab 2016 wurden in Deutschland verschiedene Modelle auf den Markt gebracht. Bei den allermeisten Robo Advisoren fehlen deshalb langfristige Erfahrungswerte. Speziell die Frage, wie sie Krisen wie 2008, 2000, 1987 oder gar ein verlorenes Jahrzehnt wie in den 1970er Jahre meistern, kann niemand verlässlich vorher sagen.

 

Kaum einer der Robo Advisor verdient derzeit Geld. Es geht um Skalen-Effekte und es ist zu vermuten, dass langfristig ein Konzentrationsprozess auf dem freien Markt einsetzen wird. Parallel dazu wird es „Inhouse“ Robo Advisor geben. Diese werden von Banken betrieben, die unrentable Anlagesummen auf die Robo Advisor verlagern werden wird. Die Berater der Bank kümmern sich dann nur noch um vermögendere Kunden.

 

 

 

 

Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer von klimafonds.de. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm auf Xing und Facebook.

 

 



25. Juli 2018

Zusammenfassung: klimafonds.de Robo-Anlagevorschläge im Renditevergleich. Wie haben die klimafonds.de Portfolios im ersten Halbjahr 2018 abgeschnitten? Die Anleger freuen sich über adäquate Zuwächse.

 

 

Amerikanische Aktien führen im ersten Halbjahr klar die Ranglisten der Rendite an

 

 

Der Unternehmer Trump macht als Präsident der Vereinigten Staaten inbesondere  Politik für Unternehmen und diese zeigt Wirkung. Aktionäre von amerikanischen Unternehmen freuen sich über das gut laufende Wachstum in den USA. Die erste Jahreshälfte stand maßgeblich unter Trumps Beeinflussung und das Motto „Amerika first“ diktierte die Wertentwicklung. Besonders die stark gesenkte Unternehmensbesteuuerng sorgte für herausragendes Gewinnwachstum der Unternehmen.

 

Weltweit dient der Index MSCI World als Messlatte für Performance. Zu 61 Prozent besteht dieser Index aus US-Werten. Von Januar bis Ende Juni 2018 liegt die Wertentwicklung mit 0,43 Prozent knapp im Plus.

 

Für die USA wird es vermutlich weiterhin positiv laufen. Eine im Vergleich zu Europa deutlich besser laufende Konjunktur und geringe Unternehmenssteuern werden sich positiv auf die Renditen,  insbesondere der Technologiekonzerne und Nebenwerten, auswirken.

 

 



29. Juni 2018

Vor kurzem las einer unserer klimafonds.de Mandanten in einem Newsletter-Mail eines Finanzportals, dass man besser nicht in ETFs sondern eher in Einzelaktien investieren soll. Begründet wurde es damit, dass man mit einem Fonds unweigerlich in sehr viele Nieten investiert. Grundsätzlich ist dies nicht ganz von der Hand zu weisen, doch ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht.

 

Eine Studie des Hedge Fonds Blackstar Funds fand auf Basis von 8.054 an allen drei Hauptbörsen in den USA (NYSE, AMEX und NASDAQ inclusive degelistete Aktien) gehandelten Aktien zwischen den Jahren 1983 bis 2006 heraus, dass:

 

  •  39 Prozent der Aktien eine negative Rendite brachten;
  •  rund eine von fünf Aktien sogar mindestens 75 Prozent ihres Wertes verlor;
  •  der Mittelwert der 8.054 Renditen -1,06 Prozent betrug.“

 

Nur wenige Aktien sind absolute „Gewinneraktien“ (Quelle: Blackstar)

 

 

Wenn man nur diesen Teil der Studie erwähnt, so klingt es absolut schlüssig besser nicht in Fonds oder den Gesamtmarkt zu investieren sondern sich als Anleger ganz gezielt Gedanken zu machen, welchen Aktientitel man am Besten kaufen sollte. Immer dann wenn nur ein Teil  aus Studien veröffentlicht wird, verzerrt es allerdings das wahre Bild.  Was die  Blackstar-Studie auch auflegt wurde nicht erwähnt:

Wahr ist nämlich auch, dass im Zeitraum zwischen 1983 und Ende 2006

  • 61 Prozent aller untersuchten Aktien eine positive Rendite erzielten;
  • rund eine von fünf Aktien um 300 Prozent oder mehr im Wert gestiegen ist;
  • die durchschnittliche Bruttorendite des US-amerikanischen Aktienmarkts (gemessen am MSCI USA) bei 12,8 Prozent pro Jahr lag (inklusive Dividenden).

Anhand des arithmetisch ermittelten Durchschnittsrendite vorzugauckeln, dass sich eine breit gestreute Aktienanlage in den Gesamtmarkt nicht lohnt ist schon eine sehr grenzwertige Information. Vielmehr ist genau das Gegenteil der Fall, denn die Studie zeigt ganz klar, dass es völlig irrelevant ist wenn auch „Nieten“ oder „Underperformer“ in der Anlage vertreten sind. Das Verlustrisiko einer Aktie, die sich wirklich sehr negativ entwickelt liegt bei 100 Prozent. Der Performance von Gewinneraktien ist hingegen keine Grenze gesetzt. Wichtig ist für die langfristige Wertentwicklung des Depots nicht das eine Viertel „Gewinneraktien“ zu versäumen und überhaupt in die richtigen Anlageklassen zu investieren.

Doch schafft man es als Laie mit einer Einzeltitelauswahl wirklich nur in die Gewinneraktien zu investieren? Die Antwort lautet klar nein, denn nicht einmal Profis gelingt dies immer und zu jeder Zeit. Und so bleibt schlussendlich auch aus Kosten- und Zeitgründen nur die Anlage in den Gesamtmarkt und die großen Aktien-Indizies. Natürlich nachhaltig, denn schließlich soll Geld eine positive Wirkung entfalten. Mit klimafonds.de kann ganz einfach in nachhaltige ETFs investiert werden und das kostengünstig.

 

 

Carmen Junker ist Gründerin  und Geschäftsführerin der Grünes Geld GmbH. Carmen Junker: „Ein Grund mein berufliches Wirken speziell auf die Nachhaltige Geldanlage auszurichten ist, die Welt ein Stück positiver zu gestalten mit den Mitteln und Kenntnissen die mir zur Verfügung stehen.“