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10. Dezember 2020

Zusammenfassung: ETF’s für Umwelttechnologie sind spätestens seit den Greta-Thunberg-Protesten in aller Munde. Wir haben die beiden besten ETF’s für Klimaschutz und Umwelttechnologien für Euch gefunden und auf Herz und Nieren überprüft. Für mich steht fest, dass der iShares Global Clean Energy  und der Lyxor New Energy Lyxor UCITS ETF beide sinnvoll und gut einsetzbar sind.

 

Was bedeutet „Saubere Energien“ im Investmentbereich?

Die ETFs für saubere Energien sind breiter gefasste Investementansätze als es das reine Wording vermuten lassen würde. Es geht hier häufig, aber nicht ausschließlich um Erneuerbare-Energien Aktien, sondern grundsätzlich auch aus der

  • Photovoltaik-Branche
  • Windkraft-Branche
  • Wasserkraft-Branche oder
  • Bio-Energie-Branche

Aus diesen Branchen kommen zum Beispiel Anbieter von Photovoltaik-Zellen, Windturbinen, Wechselrichtern, Schaufelradhersteller, etc. typischerweise in Frage.

Außerhalb dieses eng gefassten Bereichs können auch Anbieter von Batterien zur Speicherung des sauberen Stroms, zum Einsatz kommen. Denkbar sind auch Energieeinsparungen, zum Beispiel Hersteller von Wärmedämmungen für Gebäude oder Infrastrukturanbieter, die Bahn ist zum Beispiel klimaschonender als der Individualverkehr und könnte sich deshalb in Randbereichen in diesen ETFs befinden.

Grundsätzlich gilt, dass nur bei physisch replizierenden ETFs überhaupt in die Aktien der beschriebenen Unternehmen investiert wird. Bei synthetische replizierenden ETFs wird nur die Wertentwicklung eines Aktienindex nachgebildet, in dem Swaps und Derivate eingesetzt werden. Bis 5. Oktober 2020 war das beim Lyxsor New Energy UCITS ETF der Fall, seit diesem Datum setzt aber auch er auf eine physische Replikation.

Mit synthetisch replizierenden ETF’s lässt sich zwar an einer positiven Wertentwicklung der Branche partizipieren, aber man tut mit der Geldanlage nichts Gutes. Dazu braucht man aktive Investmentsfonds oder phsysisch replizierende ETFs.

ETF Saubere Energie: Die Übersicht aller aktuellen Angebote

Zunächste alle in Deutschland erhältlichen ETFs für saubere Energien in der Übersicht:

 

Lyxor New Energy UCITS ETF – Dist iShares Global Clean Energy UCITS ETF BNPP Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF C
ISIN FR0010524777 IE00B1XNHC34 LU1377382368
Fondsvolumen (23.7.20) 562 Mio. Euro 3.687 Mio. Euro 748 Mio. Euro
Fondswährung Euro US-Dollar Euro
Auflagedatum 17. Oktober 2007 6. Juli 2007 2. Juni 2017
Thesaurierend / Ausschüttend ausschüttend ausschüttend thesaurierend
Performance 1 Jahr
(Stand: 10.12.20)
43,3 Prozent 94,9 Prozent (umgerechnet in Euro) -1,1 Prozent
Performance 3 Jahre
(Stand: 10.12.20)
87,6 Prozent 170,2 Prozent (umgerechnet in Euro) 15,3 Prozent
Performance 5 Jahre
(Stand: 10.12.20)
135,7 Prozent 148,5 Prozent (umgerechnet in Euro) noch nicht alt genug
Performance 10 Jahre
(Stand: 10.12.20)
143,1 Prozent 107,2 Prozent (umgerechnet in Euro) noch nicht alt genug
Replikationsmethode
Physisch (seit 5.10.2020) Physisch Physisch
Kostenquote 0,6 Prozent 0,65 Prozent 0,30 Prozent
Abgebildeter Index S&P Global Clean Energy Index World Alternative Energy Total Return Index World Alternative Energy Total Return Index
Indexkurzbeschreibung 40 weltweit größte Unternehmen, die in den Bereichen erneuerbare Energien, dezentrale Energie oder Energieeffizienz tätig sind und mindestens 40% ihres Umsatzes mit Aktivitäten im Zusammenhang mit alternativen Energien erzielen.
Die 40 weltweit größten Unternehmen, die in den Bereichen erneuerbare Energien, dezentrale Energien oder Energieeffizienz tätig sind und mindestens 40% ihres Umsatzes mit alternativen Energiequellen erzielen. Low Carbon 100 Europe (NTR) Index: Der Index setzt sich aus den 100 liquidesten Unternehmen unterschiedlicher Branchen zusammen, außer kontroversen Sektoren wie der Tabak- und Waffenindustrie. Auswahlkriterien sind Energieeffizienz, Transparenz hinsichtlich der globalen Erwärmungspolitik sowie Engagement in effiziente und grüne Energieaktivitäten.

 

 

ETF 1: Lyxor New Energy UCITS ETF – Dist

Lyxor ist die ETF Tochter der französischen Großbank Société Générale und verwaltet insgesamt rund 90 Milliarden Euro. Der ETF ist seit 5. Oktober 2020 physisch replizierend und damit für Anleger geeignet, die neben einer Wertentwicklung auch eine ökologische Wirkung erzielen wollen.

Dieser ETF für saubere Energien bildet den World Alternative Energy Total Return Index ab, einen speziell von Société Générale kreiierten Index für ETFs, ab. Dieser besteht aus:

– Erneuerbaren Energien (Solar, Wind und Biomasse)
– Energieeffizienz (bessere und effizienter Nutzung der gewonnen Energie)
– Dezentrale Energiegewinnung (Energieerzeugung in der Nähe des Verbrauchers)

 

ETF 2: iShares Global Clean Energy UCITS ETF

iShares ist die ETF Tochter des amerikanischen Vermögensverwalters Blackrock. iShares ist zusammen mit Vanguard der wohl weltweit bedeutenste Anbieter von ETFs.

Der ETF ist physisch replizierend und damit sowohl aus Sicht einer gut abgesicherten Geldanlage geeignet, als auch aus Sicht eines Anlegers, der eine ökologische Wirkung erzielen möchte. Der ETF kauft die Aktien der Unternehmen, die dem Index zugrunde liegen.

Als Index wird der S&P Clean Energy Index heran gezogen, der aus 30 Unternehmen aus der ganzen Welt besteht, die im Bereich der sauberen Energie tätig sind. Der Index umfasst eine Mischung von Unternehmen aus den Bereichen saubere Energieerzeugung sowie Ausrüstung und Technologie für saubere Energie.

 

ETF 3: BNPP Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF C

Der ETF ist ein Angebot der BNP Paribas Investment Partners, also der Investment-Tochter der französischen Bankengruppe BNP Paribas mit Hauptsitz in Paris. BNP Paribas gehört zu den drei klassischen Geschäftsbanken Frankreichs ist gemessen an der Bilanzsumme Europas zweitgrößte Bank.

Ähnlich dem iShares Global Clean Energy ETF bildet auch der BNPP Easy Low Carbon seinen zugrundeliegenden Index physisch ab, kauft also tatsächlich die Aktien der Unternehmen im Index. Er ist damit auch für den Impact-Investor geeignet.

Die Kostenquote ist mit 0,3 Prozent jährlich niedriger als bei den beiden anderen vorgestellten ETFs – ABER: wir der Performance-Vergleich in den letzten 3 Jahren zeigt, ist die Anlagestrategie bei weitem wichtiger als die Kostenquote. Der BNPP Easy Low Carbon fällt gegenüber den beiden anderen ETF’s für saubere Energien klar zurück (nur 16% Performance gegenüber 66% bzw. 73%!).

Das liegt an der Zusammenstellung des zugrundeliegenden Index. Während bei beiden anderen ETFs saubere Energien gefördert werden, in dem man direkt in Unternehmen dieses Bereiches investiert, ist beim zugrundeliegenden Stoxx Europe Low Carbon 100 Index anders. In diesem Index befinden sich Unternehmen, die die niedrigsten Kohlenstoffemissionen (mit dem entsprechenden einem Faktor der Kohlenstoffintensität einer Branche). Komponenten mit niedrigeren Kohlenstoffintensitäten werden übergewichtet, während Komponenten mit höheren Kohlenstoffemissionen untergewichtet werden.

Die wesentlichen Unterschiede der Umwelttechnologie Fonds

Wer sich die Tabelle oben ansieht erkennt, dass die 100 Titel des BNP Paribas ETF ein viel zu breites Spektrum berücksichtigen. Die Fokusierung geht verloren, es werden zu viele Aktien berücksichtigt, die nur einen kleinen Teil Ihrer Tätigkeiten im Bereich der Umwelttechnologien haben. Die Folge: trotz der niedrigsten Kosten die schlechteste Performance. Dieser ETF ist aus unserer Sicht ungeeignet.

Die beiden verbleibenden ETF’s iShares Global Clean Energy und Lyxor New Energy setzen grundsätzlich beide auf das Thema Klimawandel und sind damit ETF’s für Umwelttechnologie, das wohl wesentlich Technologie-Gebiet unserer Zeit. Erstaunlicherweise wurden beide bereits zeitgleich 2007 auf den Markt gebracht und haben deshalb schon eine lange Histrorie aufzuweisen. Auch die jährlichen Kosten sind mit 0,65% (iShares) gegenüber 0,60% (Lyxor) sehr nahe beieinander. Die Unterschiede sind gering.

 

Die ökologische Wirkung

Wer in ETF Umwelttechnologie investiert, möchte die erwartet positive Wertentwicklung im diesem Bereich nachvollziehen, in den meisten Fällen möchte er aber auch, dass sein Geld tatsächlich in Aktien von Unternehmen wie Vestas (Windrad-Marktführet) oder FirstSolar (PV-Module) fließt. Nur so haben die richtigen Unternehmen auch etwas von der bewussten Geldanlage des Investors.

Das ist seit der Umstellung des Lyxor ETF nun bei beiden geeigneten ETFs gegeben. Beide kaufen die Aktien der gewünschen Unternehmen, stützt damit deren Aktienkurs und motiviert andere Investoren als auch die Mitarbeiter dieser Unternehmen.

 

Rendite der beiden ETFs Umwelttechnologie

Man würde ja eine etwa gleiche Rendite – immerhin haben bei ETF’s das gleiche Investitionsthema und gleiche Kostenstrukturen. Und tatsächlich, in der jüngeren Vergangenheit, im 3 Jahresvergleich, ist die Entwicklung nicht identisch, aber sehr ähnlich:

Alle Angaben ohne Gewähr, Chart comdirect.de, 3-Jahresvergleich

Im Langfristvergleich liegt der Lyxor vorne, was jedoch noch stark in den sehr hohen Volatilitäten der Erneuerbare-Energien-Unternehmen zu Beginn der Entwicklung zu begründen ist. Mittlerweile ist dieser Markt reifer geworden und die Entwicklungen sind besser kalkulierbar; entsprechend sind auch die Wertentwicklung der beiden ETF’s sehr ähnlich geworden.

ETF Umwelttechnologie: Mein Fazit

Zunächst bleibt festzustellen, dass die Auswahl an Umwelttechnik ETF’s in Deutschland sehr klein ist. Ca. 20 Investmentfonds stehen aktuell nur 3 ETF’s gegenüber, einer ist aus oben genannten Gründen auszuschließen, so dass es am Ende nur 2 sind. Aber das reicht dem Grunde nach, denn die Kosten als auch die Wertentwicklung bei beiden sind sehr ähnlich.

Mein Fazit ist eindeutig: Bei ETF’s im Bereich Umwelttechnologie sollte man nicht nur auf die Wertentwicklung, sondern auch auf die steuernde Wirkung seiner Geldanlage achten. Dieses Kriterium wird mittlerweile sowohl vom iShares Global Clean Energy als auch vom Lyxor New Energy UCITS ETF erfüllt.

Im Rahmen unseres Roboadvisors decken wir den Bereich der ETF Umwelttechnologie akutell mit dem iShares Global Clean Energy UCITS ETF ab.

 

 

 

 



9. März 2020

Keine rosigen Zeiten für Anleger. Geopolitische Spannungen, Handelskrieg zwischen Supermächten, Wachstumsschwäche, Rezessionsängste und objektiv rarer gewordene Renditeaussichten an den Kapitalmärkten machen Orientierung schwer. Der wohl am weitesten verbreitete Rat: globale, breite Diversifikation. Sie halten es mehr mit der Strategie des konzentrierten Portfolios. Taugt also in Ihren Augen der Rat zu einer maximalen Diversifikation nichts?

Markus Novak, Alliance Bernstein: Das eine schließt ja das andere nicht aus. Auch wir sind der Meinung, man muss gerade in solchen Zeiten diversifizieren. Die Kernfrage lautet aber: Wie viele Titel brauche ich wirklich, um hinreichend zu diversifizieren? Und:Welche Titel in einem Portfolio haben welchen Effekt auf den Tracking Error? Es gibt nach unserer Auffassung eine Grenze, ab der es nicht mehr sinnvoll ist, weiter zu diversifizieren, weil sich die damit verbundene Absicht und die Erwartung der Risikominimierung nicht realisieren lassen im direkten Vergleich mit einem konzentrierten Portfolio weniger vom Richtigen ist oft mehr.


Nun gibt es aber im Markt durchaus Angebote, die Diversifikation auf die Spitze treiben und in einem Fonds Tausende Titel allokieren.
Und die hatten schon in den Krisenjahren nach 2008 durchaus Erfolg, hatten selbst in diesen Jahren Nettomittelzuflüsse, während die Branche kollektiv litt. Auch die Performance muss sich bis heute nicht verstecken. Die Frage bleibt also: Was denn nun? Fokussierung auf wenig oder breiteste Diversifikation?


Novak:
Wir sind ein relativ großes Haus mit Assets in Höhe von fast 600 Milliarden US-Dollar, investiert in einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte. Neben den konzentrierten Portfolien haben wir durchaus Lösungen im Haus, die sehr breit diversifiziert sind. Das heißt, wir überblicken durchaus den Horizont von konzentriert bis breitest diversifiziert. Unsere Investmentphilosophie präferiert aber den Ansatz des konzentrierten Portfolios. Mark Phelps, Chief Investment Officer und zuständig für Concentrated Global Growth, sagt immer: „Ich weiß lieber viel von wenig als wenig von viel.“ Sie haben ja gerade die Zeit unmittelbar nach der Finanzkrise angesprochen . Wir haben bei unseren Produkten einen so langen Track Record, dass wir auch mit den konzentrierten Produkten schon nachweisen können, dass sie unmittelbar nach der Finanzkrise gut gelaufen sind, also in den Jahren 2008, 2011, 2015 – den Börsenjahren, in denen es größere Verwerfungen gab.

Das heißt also, Sie sind nicht in Beweisnot, in diesen jeweils schwierigen Zeitfenstern positive Performance für Ihre konzentrierten Portfolien nachzuweisen?


Novak:
Im Gegenteil! Wir haben es mit unseren konzentrierten Portfolien geschafft, die jeweilige Referenzbenchmark gerade auch in diesen Krisenjahren deutlich outzuperformen. Die  Outperformance gegenüber den jeweiligen Benchmarks lag gerade in diesen Krisenjahren in der Größenordnung von 3 % bis 4,5 % in dem jeweiligen Jahr. Viele Anleger haben ja immer so ein Bauchgefühl. wenn sie „konzentriertes Portfolio“ hören: In positiven Märkten laufen die meistens besser als der Markt, mit dem Umkehrschluss, wenn es mal nach unten geht, verlieren diese stärker. Gerade Letzteres ist nicht der Fall. Konzentrierte Portfolien haben gerade in den Abwärtsphasen eine große Stärke bewiesen. Das können wir tatsächlich in Zahlen nachweisen.


Dann lassen Sie uns darüber sprechen, was ein konzentriertes Portfolio als Investmentstrategie wirklich ist und wie man überhaupt mit wenigen Einzeltiteln eine globale Diversifikation, deren Notwendigkeit ja unbestritten ist, darstellen kann.


Novak: Es
gibt wissenschaftliche Untersuchungen darüber, wieviele Titel man tatsächlich in einem Portfolio benötigt, um wirkungsvoll breit zu streuen. Ergebnis: In der Größenordnung von 20 bis ungefähr 35,40 Titel finden Sie in aller Regel die ideale Kombination für eine wirkungsvolle Diversifikation.Wenn Sie 100 oder mehr Titel allokieren, ist der Einfluss dieser größeren Diversifikation auf den Tracking Error nicht mehr signifikant und maßgebend. Also reicht eine kleinere Anzahl an Titeln tatsächlich, um eine ausreichende Streuung zu bekommen – an Sektoren, an Ländern, an einzelnen Branchen oder entsprechenden Subbranchen. Also, man spricht generell von konzentrierten Portfolien, wenn sie unter 50 Titel beinhalten, unser globales Portfolio
beinhaltet aktuell 33
Titel. Es gibt auch vergleichende Untersuchungen, wie konzentrierte Portfolien in steigenden wie in fallenden Marktphasen generell reagiert haben. Danach haben sich Portfolien mit einer Titelanzahl von weniger als 50 im Vergleich mit größeren Portfolien oder sogar mit passiven Instrumenten in den Aufwärtsphasen einen Tick besser entwickelt und in den Abwärtsphasen waren sie deutlich robuster. Aber es ist nicht allein die Konzentration per se. Es kommt auch auf das WAS, die Selektion an.

 

 


Wie gelingt es Ihnen denn, bei einem so eng selektierten Universum spezifische Themen abzubilden wie zum Beispiel unumkehrbare Megatrends, Demografie und Infrastruktur oder das Thema Digitalisierung? Findet man das in einem  konzentrierten Portfolio auch, gibt es dafür Raum?


Novak: Ja
, es gibt dafür Raum.Wenn wir unser globales konzentriertes Portfolio anschauen, werden Sie feststellen: Wir haben ungefähr zu 25 %im weitesten Sinne Technologie mit allen Subbranchen darin. Im Technologie- und auch im Pharmabereich fangen Sie durchaus viele dieser Megatrends und Megathemen ein, weil sie diese Branchen treiben. Der entscheidende Aspekt ist aber ein anderer: Wir kaufen nur Titel, bei denen wir der Meinung sind, die werden in einem Zeitraum der nächsten fünf Jahre ein Mindestgewinnwachstum von 10 % pro Jahr haben.
Also, wir schauen auf das Umsatzwachstum, aber auch sehr stark auf das Gewinnwachstum. Wir schließen irrationale Kurs-Gewinn-Verhältnisse, wie man sie zuhauf vor der Finanzkrise gesehen hat – hohe Kurse, kein Gewinn, aber Trendtitel- konsequent aus.

Dann beschreiben Sie uns doch mal kurz Ihren Analyse- und Investmentprozess auf dem Weg zu einem konzentrierten Portfolio?


Novak: Wir
sind der Überzeugung, dass nachhaltiges Gewinnwachstum über viele Jahre – also wirklich über einen langen Zeitraum – dann auch zu nachhaltig besserer Performance führt. Wir haben in unserem Investmentprozess einen vierstufigen Selektionsfilter. Aus einem großen Universum wir sprechen hier von ungefähr 2.500 Titeln, die uns zur Verfügung stehen – selektieren wir zunächst quantitativ nach der Marktkapitalisierung, z.B. bei unserem globalen Produkt betrachten wir nur Titel mit einer Mindestgröße von 2 Mrd. Marktkapitalisierung. Dann schauen wir
uns das Gewinnwachstum an. Haben die es tatsächlich  geschafft, ein Gewinnwachstum zu erzielen von mehr als 10 %p. a.? Dann schauen wir auch auf Faktoren wie Return on Investment. In dieser ersten Stufe reduzieren wir das Universum auf ca. 250 Titel. Dann gehen wir etwas mehr in die Tiefe der betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Analyse, berücksichtigen auch ESG-Faktoren . Am Ende des Tages reduzieren wir auf ca. 100 bis 110 Titel für die dritte Selektionsstufe. Für diese 100 bis 110 machen wir seit vielen Jahren – konzentrierte Portfolien gibt es bei uns schon seit 1975 – für jeden einzelnen Titel eine fünfjährige Gewinnprognose. Die Maßgabe ist: mindestens 10 %Gewinnwachstum pro Jahr. Wir ermitteln somit einen Gewinn der Aktie von heute an gerechnet im Jahr 2025. Dann fragen wir uns: Was trauen wir denn dem Titel an GKV zu? Dabei haben wir eine Bandbreite von 80 bis 200 %. Diese Prognosen verkleinern ein weiteres Mal das Anlageuniversum. Und nun kommt die vierte Selektionsstufe: Wir haben die KGV- und Gewinnprognosen im 5-Jahres Horizont. Über einen einfachen Dreisatz lässt sich dann der Kurs in z. B. 2025 ermitteln. Den zinsen wir ab auf das heutige Niveau und erhalten damit einen „fairen Wert“ für diesen Titel aus heutiger Sicht, den wir mit dem aktuellen Börsenkurs vergleichen. Wenn der „faire Wert“  über dem aktuellen Kurs liegt, ist der Titel für uns grundsätzlich interessant. Und dann kommen die ins Portfolio, die die billigsten, also offensichtlich aktuell
unterbewertet sind. Bei mehreren Titeln aus einer Branche entscheiden wir uns für einen, maximal zwei, die in Summe die beste Prognose haben. Dieser Prozess ist über die Jahre unverändert, d.h. die Performance ist immer nur so gut wie es unser Analyseprozess über die letzten 35 Jahre war. Das klingt eigentlich einfach, man sagt immer, das kann jeder nachbilden, aber die Qualität, die den Unterschied macht, liegt in den Analyse- und Research-Teams, die für die Gewinnprognose verantwortlich sind. Und da gibt uns der Erfolg recht.


Welches der Selektionskriterien ist am Ende der wesentliche Performancetreiber in Ihrem Konzept?


Novak:
Der wesentliche Performancetreiber ist das Gewinnwachstum. Es gibt übrigens dazu eine interessante Studie. Die nach Marktkapitalisierung größten 1.000 Unternehmen wurden danach untersucht. welche es über die letzten 20 Jahre geschafft. haben, über 1,3 und 5 Jahre rollierend tatsächlich 10 % Gewinnwachstum zu realisieren, und es wurde festgestellt dass das Gewinnwachstum nicht nur der Treiber für dieWertentwicklung war, sondern die Outperformance dieser Titel bei  durchschnittlich 2,8 % lag. Und das ist übrigens genau die Outperformance, die das Concentrated Global Equity Portfolio unseres Hauses über die letzten Jahre zum Index erzielt hat Das eine ist die Theorie, das andere ist die Realität.

 

Fonds werden für Investoren gemacht. Wer ist der typische Anleger für Ihre Philosophie des konzentrierten Portfolios?


Novak: Das Konzept eignet sich natürlich eher für Leute, die sagen: „Ich suche ein langfristiges Aktieninvestment, bin möglichst hoch investiert, d.h., meine Cashquoten liegen irgendwo zwischen 3 und 4 %“. Also Privatanleger, die langfristig investiert sein und den Index schlagen wollen. Es eignet sich sowohl für Sparer mit Einmalanlagen, aber genauso für jegliche Art von Sparplänen – jedenfalls mit dem längeren Anlagehorizont. Es gibt da auch nicht unbedingt die Frage des „richtigen“ Timings. Also, wenn wir gefragt werden: „Wann ist denn der richtige Zeitpunkt, so ein Produkt zu kaufen?“, sagen wir: Es gibt eigentlich kein Timing, weil wir ja immer auf dieses Thema des Gewinnwachstums der nächsten fünf Jahre sehen. Also, der Einstiegszeitraum ist eigenthch immer der richtige.


Sie nannten das Stichwort schon: ESG. Wie definieren Sie ESG im Hier und Heute und bilden es in Ihrem Konzept ab? Und könnte es sein, dass gerade für ein konzentriertes Portfolio künftig zu wenige die Performance treibende Adressen übrigbleiben? Haben Sie da Zuversicht oder sind Sie da eher nervös?


Novak: Für uns ist das kein Modethema und wir sind auch nicht nervös. ESG ist in vielen unserer Produkte schon lange enthalten, auch wenn sie per Definition keine sustainable Produkte sind.Das Concentrated Global Equity Portfolio ist ein ganz normaler Long Only-Aktienfonds, beinhaltet aber tatsächlich ESG-Kriterien. Wir haben schon immer Ausschlusskriterien: Rüstungsgüter, Kohlebergbau, fossile Brennstoffe, Tabak. Das ist per Prospekt ausgeschlossen. Und wir berücksichtigen schon heute weitere ESG-Faktoren, zum Beispiel über MSCI oder Sustainalytics, als Teil unseres Selektionsprozesses und harte Ausschlusskriterien,wenn wir von 250 Titeln auf ca. 100 runtergehen. Außerdem: Das Kriterium 10%iges Gewinnwachstum schließt teilweise Branchen wie die Schwerindustrie aus. Wir halten de facto auch keine Öltitel – nicht,weil wir es per Prospekt ausgeschlossen haben, sondern über das Thema. Wir sehen ESG sogar eher als Performancetreiber, denn es dient der Risikovermeidung. Genügend Titel zu finden – kein Problem! Im Gegenteil: Wir zeigen bei den Titeln, die wir selektieren, sogar auf, wie die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen positive Effekte erzielt haben in einzelnen Unternehmen. Wir zeigen auf. wie der CO2-Footprint innerhalb des Portfolios und der ist de facto besser als der vergleichbare Index – deutlich besser. Also, ESG ist für uns ein ganz wichtiger Faktor und seit Langem fest verankert.

 

Herr Novak wir danken für das Gespräch.

 

 



7. November 2018

 

Robo Advisor treten an um die persönliche Vermögensverwaltung durch einen Berater aus Fleisch und Blut in einen Online-Prozess zu wandeln. Das geht schneller, 24-Stunden rund um die Uhr und ermöglicht auch für normale Menschen Anlagestrategien, wie sie zuvor nur für sehr wohlhabende Kunden zur Verfügung standen. Das alles zu sehr niedrigen Kosten.

 

Meist beantwortet dazu der User einige Fragen und bekomme im Anschluss durch den Robo Advisor einen Anlagevorschlag erstellt. Dieser Anlagevorschlag kann durch den Anleger angenommen und umgesetzt werden. Die laufende Betreuung der Wertpapiere übernimmt ebenfalls der Robo Advisor.

 

Meist sind die heutigen Angebote auf ETF-Strategien für an den Börsen gehandelte Wertpapiere beschränkt. Ein echtes Robo Advisory würde ja grundsätzlich auch viele andere Produktekategorien wie Fondspolicen, Zertifikate, AIF’s oder aktive Fonds umfassen.

 

Wir erklärenen Ihnen alles was Sie über Robo Advisor wissen müssen.

 

Inhalt

 

Klicken Sie auf die Titel um zum Kapitel zu springen <

 

1. Wie ist der Robo Advisor aufsichtsrechtlich einzuordnen?
2. Was ist ein Robo Advisor?
3. Robo Advisor: worin unterscheiden sich die Angebote?
4. Sicherheit und Risiko bei Robo Advisor
5. Gebühren und Kosten bei Robo Advisor
6. Was spricht für und was gegen Robo Advisory?
7. Wie geht es weiter mit dem Robo Advisor Markt?

 

 

Wie ist der Robo Advisor aufsichtsrechtlich einzuordnen?

 

Wer in Deutschland andere bezüglich derer Finanzanlagen berät benötigt dafür eine Lizenz. Diese erhält er nur, wenn bestimmte Vorraussetzungen wie Fachkompetenz, persönliche Kompetenz, abgeschlossene Haftpflichtversicherungen oder geordnete Vermögensverhältnisse vorhanden sind.

 

Die entsprechenden Zulassungen sind auf Berater aus Fleisch und Blut ausgelegt – eine eigene Regelung für Robo Advisor gibt es derzeit nicht. Entsprechend müssen hinter den Robo Advisoren immer noch Unternehmen stehen, die die eigentlichen Zulassungen halten.

 

Die beiden anschließend beschriebenen Zulassungen sind beide bei Robo Advisoren vorzufinden.

 

Vermögensverwalter mit §32 KWG Lizenz

 

Das ist die umfangreiche, aufwendig zu erwerbende Lizenz. Sie wird offiziell Finanzportfolioverwaltung genannt und ermächtigt den Vermögensverwalter, im Rahmen eines vom Anleger vorgegebenen Auftrags Wertpapiere im Namen des Anlegers zu handeln.

 

Finanzanlagenvermittler mit §34f Gewerbordnung

 

Neben den oben genannten Vermögensverwaltern gibt es auch noch die Bereichsausnahme des § 2 Absatz 6 Satz 1 Nummer 8 des Kreditwesengesetzes. Danach dürfen, je nach Umfang der Zulassung, auch bestimmte Teilbereiche von Vermittlern erbracht werden, die nicht über die umfangreiche (und damit teure) Lösung nach §32 KWG verfügen.

 

Diese dürfen dann zum Beispiel Beratung und Vermittlung von Investmentfonds, geschlossenen Fonds oder Vermögensanlagen erbringen.

 

Was ist ein Robo Advisor?

 

Aus Sicht des Interessenten ist der Robo Advisor zunächst ein Internet-Angebot, bei dem er einen (meist kostenlosen) Anlagevorschlag für eine Geldanlage erhält.

 

Dazu muss er Angaben machen wie Geburtstag, bisherige Erfahrungen mit Geldanlagen, Risiko-Neigung, Vermögensverhältnissen, Rendite-Vorstellungen und Anlagehorizont.

 

Im nächsten Schritt erhält er dann den für ihn passenden Anlagevorschlag. Dieser beruht meist auf ETF’s, kann aber auch andere Anlageklassen beinhalten. Der Anlagevorschlag basiert praktisch immer auf einer sehr breiten Auswahl an Wertpapieren, so dass die Verlust-Risiken begrenzt werden. Kursschwankungen sind allerdings trotzdem zu erwarten und müssen – je nach Risikoprofil des Anlegers – verkraftet werden.

 

Erst jetzt erfolgt meist die Entscheidung durch den Anleger, ob er tatsächlich die Anlage bei diesem Robo Advisor vornehmen möchte. Dann erfolgt die Depoteröffnung.

 

Robo Advisor: worin unterscheiden sich die Angebote?

 

Auch wenn es viele Gemeinsamkeiten gibt, unterscheiden sich die Angebot im Detail. So sind die gestellten Fragen unterschiedlich, die Anlagestrategien, die Kosten und die Betreuung nach Abschluss eine Anlage.

 

Bedeutender als die Unterschiede zwischen den einzelnen Robo Advisor sind allerdings die Unterschiede in den jeweiligen Anlagestrategie. Dass der Interessent eine für ihn passende Anlagestrategie vorgeschlagen bekommt ist wichtiger für den langfristigen Anlageerfolg als Zehntelpunkte Kostenunterschiede oder ob 3, 7 oder 17 unterschiedliche Strategien zur Verfügung stehen.

 

Wer zusätzlich auch ethische-ökologische Kriterien berücksichtigen möchte, hat allerdings nur einen sehr kleinen Kreis an möglichen Anbietern. Die meisten Robo Advisor kennen das Thema Ethik & Ökologie überhaupt nicht oder setzen es nur mit Green Washing Aktionen um.

 

Sicherheit und Risiko bei Robo Advisor

 

Risiken bei der Geldanlage lauern an unterschiedlichen Stellen. Eine 100-prozentig sichere Geldanlage gibt es übrigens nicht, auch nicht beim Robo Advisor. Auch das so häufig genannte Kopfkissen als Geldanlage ist übrigens nicht sicher, schließlich gibt es immer wieder Einbrüche.

 

Risiko 1: Die Anlagebank

 

Der Robo Advisor nutzt in aller Regel eine Bank zur Abwicklung der Wertpapiergeschäfte. Alle Wertpapiere bei deutschen Banken bleiben immer im Besitz des Eigentümers, so dass diese grundsätzlich von einer Insolvenz der Bank oder auch des Robo Advisors nicht betroffen sind. Anders sieht es mit Konten aus. Wenn also beispielsweise das Anlagegeld zunächst auf eine Konto der Bank überwiesen wird und vor Kauf der Wertpapier die Bank insolvent geht, müsste die Einlagensicherung greifen.

 

Die Einlagensicherung deckt europaweit mindestens 100.000 Euro pro Kunde und Bank ab. Viele Banken sind jedoch auch darüber abgesichert. Doch gerade wer die Krisen 2008 und 2011 miterlebt weiß: auch Sicherungssystem können überfordert sein. Nach der Rettung von 2 oder 3 Großbanken könnte das im Extremfall passieren. Dann wären die Garantien ebenfalls wertlos – glücklich wäre, wer sein Geld in Wertpapieren statt auf Konten hätte.

 

Risiko 2: Anlagestrategie

 

Während das Risiko 1 nur in Extremfällen zuschlagen dürfte, ist die Anlagestrategie des Robo Advisors für die meisten Kunden das größere Risiko.

 

Besonders in einer Zeit wie der unsrigen, in der viele Menschen und viele Anlageberater und Software-Programmierer noch keine großen oder sehr gr0ßen Kursrückgänge erlebt haben. Schließlich kennen die Wertpapierbörsen seit 2008 praktisch nur den Weg nach oben.

 

Egal bei welchem Robo Advisor: wer eine der renditeträchtigeren Strategien auswählt sollte unbedingt einen längerfristigen Zeithorizont dafür haben. Nur dann werden die zwischenzeitlichen Kursrückgänge auch zuverlässig wieder durch Gewinne ein- und überholt.

 

Gebühren und Kosten bei Robo Advisor

 

Die Kosten bei Robo Advisory sind transparent und durchwegs sehr niedrig. Sie können aufgeteilt werden in Portfolio-Kosten und in Servicegebühren.

 

Portfolio-Kosten

 

Die Portfolio-Kosten sind ganz allgemein die Kosten, die auch ohne die Nutzung eines Robo Advisor anfallen würden, anzusehen. Das sind beispielsweise die Kosten für den Handel von Wertpapieren, laufende Kosten von ETF’s / Fonds, Performance-Fees von ETF’s/Fonds oder Depotgebühren.

 

Setzt der Robo Advisor auf ETF’s – wie das die meisten tun – sind die jährlichen Kosten dort mit rund 0,25 bis 0,5 Prozent anzusetzen. Diese werden direkt dem ETF-Guthaben entnommen und reduzieren damit die Rendite. Bei allen Rendite-Angaben zu ETF’s oder Investmentfonds sind diese Kosten zuvor schon abgezogen.

 

Teilweise sind Gebühren für den Tausch der ETF’s extra in Abzug zu bringen, teilweise sind diese Gebühren über die Servicegebühr des Robo Advisor abgedeckt. Speziell wenn die Gebühren für einen Tausch direkt vom Anleger zu tragen sind ist es wichtig, wie häufig der Robo Advisor umschichtet, denn jede Umschichtung kostet den Anleger in diesem Fall Geld. Unabhängig von den Transaktionskosten muss der Anleger beim Handel auch Steuern auf Gewinne entrichten; die ruhige Hand mit wenig Umschichtungen hat also erhebliche Vorteile.

 

Servicegebühren

 

Die Servicegebühren sind die eigentlichen Robo-Advisor-Kosten. Mit diesen werden die Kosten für den Internetauftritt, die Entwicklung und Umsetzung der Anlagestrategien und des Services bestritten.

 

In vielen Fällen werden daraus auch die Kosten für den Tausch von ETF’s oder für die Übernahme der Depotgebühr entnommen.

 

Sie betragen je nach Anbieter zwischen 0,25 Prozent und 1,5 Prozent der durschnittlichen Anlagesumme pro Jahr. Sie hängen vom Anbieter, der gewählten Strategie und häufig von der Anlagehöhe ab (je höher, umso niedrigere Gebühren).

 

Steuern

 

Wie bei anderen Anlagen in Investmentfonds auch so müssen auch bei Robo Advisoren Steuern entrichtet werden.

 

Seit 2009 wird dazu in Deutschland die sogenannte Abgeltungssteuer auf Zinsen, Dividenden und Kursgewinne erhoben. Von diesen behält das Finanzamt 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent der Abgeltungssteuer) sowie seit 2015 auch Kirchensteuer ein.

 

Mit der Abgeltungssteuer, die direkt von der Bank einbehalten wird, ist Ihre diesebezügliche Steuerschuld beglichen.

 

Achten Sie darauf, dass Sie die Ihnen zustehenden Freibeträge, die zum Sparerpauschbetrag kombiniert 801 Euro (für ledige) betragen, ausnutzen. Stellen Sie dazu am besten Freistellungsaufträge bei Ihren Banken.

 

Bei Investmentfonds (inkl. ETF’s) gilt, dass die Abgeltungssteuer jährlich auf eine Pauschale anfällt. Die Steuer wird von der Bank direkt abgeführt. Die Pauschale orientiert sich am Wert des Fonds und einem Basiszins. Beim Verkauf der Fonds wird die tatsächliche, über die gesamte Laufzeit ermittelte Rendite um die über die Jahre gezahlten Pauschalen korrigiert.

 

Die steuerliche Behandlung Ihrer Fonds / ETF’s ist praktisch bei allen Robo Advisoren identisch.

 

Was spricht für und was gegen Robo Advisory?

Vorteile

  • es liegt automatisch eine breite Streuung und damit gute Sicherheit vor
  • die Anlagestrategie ist klar und transparent
  • hohe Kostentransparenz
  • sehr zeit- und kostenoptimiert von zu Hause aus zu erledigen
  • schon für relativ geringe Anlagebeträge nutzbar
  • geringe Kosten

Nachteile

  • trotz geringer Gebühren: selbst anlegen ist kostengünstiger
  • Anleger braucht gewisse Grundkenntnisse
  • die meisten Robo Advisor haben noch keine Krisen mitgemacht und sich dort behauptet
  • die Strategien sind standardisiert und wenig individualisiert
  • meist keine Beratungsleistung oder nur gegen Honorar

 

Wie geht es weiter mit dem Robo Advisor Markt?

In den Jahren ab 2016 wurden in Deutschland verschiedene Modelle auf den Markt gebracht. Bei den allermeisten Robo Advisoren fehlen deshalb langfristige Erfahrungswerte. Speziell die Frage, wie sie Krisen wie 2008, 2000, 1987 oder gar ein verlorenes Jahrzehnt wie in den 1970er Jahre meistern, kann niemand verlässlich vorher sagen.

 

Kaum einer der Robo Advisor verdient derzeit Geld. Es geht um Skalen-Effekte und es ist zu vermuten, dass langfristig ein Konzentrationsprozess auf dem freien Markt einsetzen wird. Parallel dazu wird es „Inhouse“ Robo Advisor geben. Diese werden von Banken betrieben, die unrentable Anlagesummen auf die Robo Advisor verlagern werden wird. Die Berater der Bank kümmern sich dann nur noch um vermögendere Kunden.

 

 

 

 

Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer von klimafonds.de. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm auf Xing und Facebook.

 

 



29. Juni 2018

Vor kurzem las einer unserer klimafonds.de Mandanten in einem Newsletter-Mail eines Finanzportals, dass man besser nicht in ETFs sondern eher in Einzelaktien investieren soll. Begründet wurde es damit, dass man mit einem Fonds unweigerlich in sehr viele Nieten investiert. Grundsätzlich ist dies nicht ganz von der Hand zu weisen, doch ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht.

 

Eine Studie des Hedge Fonds Blackstar Funds fand auf Basis von 8.054 an allen drei Hauptbörsen in den USA (NYSE, AMEX und NASDAQ inclusive degelistete Aktien) gehandelten Aktien zwischen den Jahren 1983 bis 2006 heraus, dass:

 

  •  39 Prozent der Aktien eine negative Rendite brachten;
  •  rund eine von fünf Aktien sogar mindestens 75 Prozent ihres Wertes verlor;
  •  der Mittelwert der 8.054 Renditen -1,06 Prozent betrug.“

 

Nur wenige Aktien sind absolute „Gewinneraktien“ (Quelle: Blackstar)

 

 

Wenn man nur diesen Teil der Studie erwähnt, so klingt es absolut schlüssig besser nicht in Fonds oder den Gesamtmarkt zu investieren sondern sich als Anleger ganz gezielt Gedanken zu machen, welchen Aktientitel man am Besten kaufen sollte. Immer dann wenn nur ein Teil  aus Studien veröffentlicht wird, verzerrt es allerdings das wahre Bild.  Was die  Blackstar-Studie auch auflegt wurde nicht erwähnt:

Wahr ist nämlich auch, dass im Zeitraum zwischen 1983 und Ende 2006

  • 61 Prozent aller untersuchten Aktien eine positive Rendite erzielten;
  • rund eine von fünf Aktien um 300 Prozent oder mehr im Wert gestiegen ist;
  • die durchschnittliche Bruttorendite des US-amerikanischen Aktienmarkts (gemessen am MSCI USA) bei 12,8 Prozent pro Jahr lag (inklusive Dividenden).

Anhand des arithmetisch ermittelten Durchschnittsrendite vorzugauckeln, dass sich eine breit gestreute Aktienanlage in den Gesamtmarkt nicht lohnt ist schon eine sehr grenzwertige Information. Vielmehr ist genau das Gegenteil der Fall, denn die Studie zeigt ganz klar, dass es völlig irrelevant ist wenn auch „Nieten“ oder „Underperformer“ in der Anlage vertreten sind. Das Verlustrisiko einer Aktie, die sich wirklich sehr negativ entwickelt liegt bei 100 Prozent. Der Performance von Gewinneraktien ist hingegen keine Grenze gesetzt. Wichtig ist für die langfristige Wertentwicklung des Depots nicht das eine Viertel „Gewinneraktien“ zu versäumen und überhaupt in die richtigen Anlageklassen zu investieren.

Doch schafft man es als Laie mit einer Einzeltitelauswahl wirklich nur in die Gewinneraktien zu investieren? Die Antwort lautet klar nein, denn nicht einmal Profis gelingt dies immer und zu jeder Zeit. Und so bleibt schlussendlich auch aus Kosten- und Zeitgründen nur die Anlage in den Gesamtmarkt und die großen Aktien-Indizies. Natürlich nachhaltig, denn schließlich soll Geld eine positive Wirkung entfalten. Mit klimafonds.de kann ganz einfach in nachhaltige ETFs investiert werden und das kostengünstig.

 

 

Carmen Junker ist Gründerin  und Geschäftsführerin der Grünes Geld GmbH. Carmen Junker: „Ein Grund mein berufliches Wirken speziell auf die Nachhaltige Geldanlage auszurichten ist, die Welt ein Stück positiver zu gestalten mit den Mitteln und Kenntnissen die mir zur Verfügung stehen.“

 



20. Juni 2018

Zusammenfassung: Heute vor 70 Jahren gab es die Währungreform in Deutschland. Die enormen Kriegsschulden wurden durch einen Schuldenschnitt von 93,5 Prozent von den Sparern getragen. Aktienbesitzer und Sachwertbesitzer kamen ohne Verluste davon.

 

Wie das Handelsblatt schreibt ist von einem Tag auf den anderen vor genau 70 Jahren der Deutsche vom Bittsteller und Bezugsmarkenkäufer zum umworbenen Kunden und D-Mark-Besitzer geworden. Eine rasante Entwicklung in Deutschland begann. Doch viele weitreichende Entscheidungen wurden damit getroffen, die zum einen Auswirkungen auf unsere heutige Bundesrepublik haben aber auch viele Lehren für Geldanleger bereit halten.

 

Ich habe 7 Punkte zusammen gestellt, die jeder über die wohl wichtigste Entscheidung zur Ordnung der Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg wissen sollte.

Reichsmark: Münze (gültig vor Währungsreform 1948)1.) Was war die Währungsreform eigentlich genau?

Am 20. Juni 1948 wurde die Reichsmark (und die 1:1 notierende Rentenmark) als Zahlungsmittel in den drei westlichen Besatzungszonen, also der späteren Bundesrepublik Deutschland, durch die D-Mark abgelöst.

Für 100 Reichsmark erhielt man 6,50 D-Mark. Zusätzlich gab es ein sogenanntes Kopfgeld als Geschenk des Staates. Es betrug 40 D-Mark für Haushalts-Vorstände. Einen Monat später wurde jeder natürlichen Person 20 D-Mark ausgezahlt.

 

2.) Ludwig Ehrhard zog bereits die Strippen

Im kollektiven Gedächtnis der Deutschen ist Ludwig Ehrhard der Vater des Wirschaftswunders, denn er war in den Wirtschaftswunderjahren von 1949 bis 1963 in der Regierung als Wirtschaftsminister tätig. Danach war er von 1963 bis 1966 der 2. bundesdeutsche Kanzler.

 

Doch Ehrhard war schon zuvor aktiv. Nach dem Zusammenbruch des NS-Reichs wurde klar, dass die Allierten keinen Masterplan zum Wiederaufbau der Zentralmacht in Europa hatten. So teilten im November 1947 Finanzoffiziere der „Sonderstelle Geld und Kredit“ mit, dass „…die Währungsreform an die deutschen Verhältnisse angepasst werden muss…“. Diese Sonderstelle war das deutsche Währungsreformgremium mit Ihrem Leiter: Ludwig Ehrhard.

 

3.) Wieso gab es eine Währungsreform?

 

Es war letztlich die Rechnung für den 2. Weltkrieg und die durch ihn verursachten Kosten. Dabei waren ab 1942 die Warnungen Experten nicht mehr zu überhören. Im Februar 1945 teilte der damalige Finanzminister Schwerin von Krosigk seinem Reichskanzler Adolf Hitler mit, dass eine Steigerung des Notendrucks schon rein technisch kaum noch möglich wäre. Die Geldpresse war an Ihrer Kapazitätsgrenze.

 

Der 2. Weltkrieg ließ die Reichsschuld von 48 Mrd. Mark auf 450 Mrd. Mark, also das 5fache des Bruttosozialproduktes des Jahres 1943/1944, steigen. Das heutige Italien ist mit eines 1,3fachen Staatsverschuldung damit noch harmlos unterwegs.

 

Normalerweise würde bei einer solchen Schuldenexplosion auch die Inflation ansteigen, da immer mehr Geld im Kreislauf ist. Aber der Lohnstopp verhinderte das zunächst. Natürlich schwelte das Risiko im Hintergrund immer weiter und löste schließlich die Währungsunion aus.

 

4.) Gab es Alternativen zur Währungsreform 1948?

Während die Währungsreform im Rückblick als gelungen gilt gab es im Vorfeld hinter den Kulissen größte Diskussionen.

 

Die Amerikaner hatten keinen vorgefertigen Plan, bevorzugten mit dem Colm-Dodge-Goldsmith-Plan als wichtigsten Prüfstein der Neuordnung die gerechte Verteilung der durch den Krieg und seine Folgen verursachten Verluste. Sachbesitz über 1.000 D-Mark sollte mit eine Hypothek von 50 Prozent des Vermögens belastet werden.

 

Verbleibender Besitz sollte mit einer bis zu 90-prozentigen Vermögenszuwachsabgabe belegt werden. Damit wäre Deutschland revolutioniert worden. Doch die Unterstützung aus Washington war zu gering um den Vorschlag gegen den massiven Widerstand der Briten durchzusetzen. Diese wollten den Geldschnitt ohne Umverteilung von oben nach unten.

 

Für die Deutschen um Ehrhard und für die Briten war klar, dass Veränderungen an der Besitzstruktur verhindert werden sollten.

 

5.) Welche Vorlaufzeit für die Währungsreform gab es?

 

Seit 1943 wurde auf eine Währungsneuordnung hin gearbeitet. Bereits seit der Stalingrad-Niederlage am 2. Februar 1942 war den Führungskreisen, so auch Ludwig Ehrhard und seinem Bruder im Geiste, dem Vizestaatssekretär und starken Mann im Wirtschaftsministerium, Otto Ohlendorf, klar, dass nicht mehr als ein „Straffrieden á la Versailles“ möglich wäre.

 

Beide – Ohlendorf als Vizestaatssekretär und Ehrhard als Leiter des kleinen Instituts für Industrieforschung, intensiv mit Problemen, die beim Übergang der Kriegs- zur Friedenswirtschaft entstehen würden. Besonders um die Währungsneuordnung ging es Ehrhard.

 

Für Ehrhard war klar, dass der Wiederaufbau „unter Führung und Initiative des Unternehmertums“ erfolgen müsse.

 

Natürlich waren solche Planungen per Führer-Befehl in den Kriegsjahren verboten. Eine wirkliche Gefahr ging für Ohlendorf aber nicht aus, denn der Reichsführer der SS, Henrich Himmler, hielt seine schützende Hand über ihn. Auch Himmler war an ordnungspolitischen Gegenentwürfen interessiert.

 

Von 20. April 1948 bis 8. Juni 1948 wurden die Gesetze zur Währungsreform formuliert. Die Geldscheine im Nennwert von 5,7 Mrd. D-Mark waren zu diesem Zeitpunkt schon gedruckt.

 

6.) Was wurde aus den Köpfen der Währungsreform?

 

Die weitere Geschichte Ludwig Ehrhards ist den meinsten bekannt: Als der Dicke mit Zigarre wurde Ehrhard die Ikone des deutschen Wirtschaftswunders, Wirtschaftsminister und sogar – allerdings glückloser – Kanzler.

 

Ehrhards Kompagnon Otto Ohlendorf war zu Nazi-Zeiten Chef des Sicherheitsdienstes Inland (SI) und Leiter der berüchtigten Einsatzgruppe D und damit verantwortlich für die Ermordung von 90.000 Zivilisten. Er wurde in den Kriegsverbrecherprozessen von Nürnberg 1948 zu Tode verurteilt und 1951, trotz Gnadengesuch, hingerichtet.

 

7.) Kleine Sparer verloren fast alles, Aktien- und Sachwertbesitzer fast nichts

Die Wurzel für die oft als unausgewogen bezeichnete Vermögensverteilung in Deutschland liegt im 20. Juni 1948 begründet. Denn während Sparer fast alles verlorgen, ging der Währungsschnitt an Aktionären und Sachwertbesitzern praktisch vollkommen vorbei.

 

Wie oben erwähnt gabe es für 100 Reichsmarkt 6,50 D-Mark, also ein Verlust von 93,50 Prozent.

 

Doch die Vermögensabgabe für Aktien- und Immobilienbesitzer war rein optischer Natur und wurde nur aus Gründen der „sozialen Optik“ durchgeführt.

 

Das Lastenausgleichsgesetz von 1952 sah vor, dass auf die Unternehmen und Immobilien 50 Prozent zu zahlen seien – allerdings auf 30 Jahre gestreckt und damit inflatorisch entwertet. Wie Volkswirt Reinhold Schilling errechnete erreichte diese Abgabe pro Jahr maximal 1,7 Prozent des Vermögenswertes. Das konnt gut aus dem Vermögenszuwachs der Wirtschaftswunderjahre bestritten werden.

 

 

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Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer von klimafonds.de. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm auf Xing und Facebook.

 

 



9. Januar 2018

Tipp 1: Klimaschutz Aktien sind weiterhin Trumpf

 

Obwohl die Bewertungen der US-amerikanische Aktien auf neuen Höchstständen liegt und der Deutsche Aktien Index (DAX) nur knapp darunter gilt: Viele Anleger stehen noch an der Seite, beobachten den Markte, denken der Markt wäre zu teuer und sind immer noch nicht investiert. Eine Euphorie, die meist das Ende eines Aktienbooms begleitet, ist in den Medien und den Gesprächen nicht auszumachen. Viele Anleger meiden Aktien weiterhin. Sollten Sie auch zu den Zweiflern gehören, überdenken Sie Ihr Mindset. Auch für 2018 erwarten wir ein in Summe passables Börsenjahr. Zwar gehen wir davon aus, dass die Schwankungen zunehmen werden in Fachsprache: „Die Volatilität steigt“, doch darin liegen große Chancen. Die gute konjunkturelle und wirtschaftliche Entwicklung dürfte sich auch im Jahr 2018 weiter fortsetzen und für ein globales Konjunkturplus von über 3,5 Prozent bescheren. Für die Unternehmen bedeutet dies weiterhin Rückenwind und dies sollte zu Gewinnzuwächsen von sechs bis acht Prozent führen. Wenn darüber hinaus noch klimafreundliche Unternehmen mit einer höheren Dividenrendite gewählt werden, ergibt dies eine solide Basis für Vermögenszuwachs.

Nicht zu vergessen ist der Anlagenotstand vieler Profi-Anleger, der sich in den kommenden Monaten weiter vergrößern dürfte. Die Renditen am Rentenmarkt könnten nach Zinsänderungen in den USA leicht ansteigen und damit Kursrückgänge nach sich ziehen. Somit sind Umschichtungen in Richtung Aktien gut möglich.

Im Übrigen gilt: Auch für sicherheitsorientierte Anleger ist eine Beimischung von Aktien empfehlenswert. Hier empfiehlt sich mindestens zehn bis fünfzehn Prozent des Vermögens in Aktien zu investieren. Risikoaffine Geldanleger können natürlich eine deutlich höhere Aktienquote wählen. Im risikoreichsten Profil stellen Experten derzeit 75 Prozent Aktieninvestments ein.

 

Der Klimaschutz kommt bei Aktienanlagen besonders gut zum Einsatz. Anstelle von Automobilherstellern, Airlines oder Raffinierien kommen über Klimafonds nur Unternehmen in Frage, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wem einzelne Aktien zu riskant sind, sollte auf hervorragende Klimaschutzfonds wie den Swisscanto Equity Fund Climate Invest, LBBW Global Warming oder Vontobel Clean Energy. Wem die Einzelauswahl zu kompliziert ist, kontaktiert einfach einen Anlageexperten wie www.klimafonds.de. Wer es nicht ganz so streng mit der Nachhaltigkeit nimmt und vornehmlich bei seinen Aktieninvestments nur Klimaschutz und Kosteneffizienz berücksichtigen möchte, der findet mit dem ETF iShares Global Clean Energy ein passives Anlagekonstrukt das die Wertentwicklung von Unternehmen aus dem Bereich Clean Energy abbildet.

 

 

Für Windkraftaktionäre kommt die Sonne zwischen Wolken hervor

 

 

Tipp 2: Windkraft wird Exportschlager

 

In der Offshore-Windenergieerzeugung, also der Windparks auf dem Meer, hat Europa Pionierarbeit geleistet. Jetzt möchten Europäische Unternehmen dier Know-how und die Technik nach Asien und Amerika exportieren. Das bedeutet Chancen für die Klimaschutzinvestoren.

2018 und die folgenden Jahre könnten insbesondere für Aktionäre der europäischen Windunternehmen interessant werden. In den vergangenen Jahren wurde viel Lehrgeld für den Bau von Windparks auf hoher See bezahlt. So haben die ersten Projekte wie von Siemens  die dafür vorgesehenen Budgets mehrfach überzogen und auch die Zeitpläne verzögerten sich teilweise um Jahre. Doch die Lehrjahre sind vorbei. Inzwischen hat die Technik den Durchbruch geschafft. Mehr als 3800 Windräder drehen sich bereits vor europäischen Küsten. Und bislang stehen 90 Prozent der globalen Kapazitäten in Europa. Potential für weitere Anlagen kann sicherlich in den nächsten Monaten und Jahren gehoben werden. Der Offshore Windkraft steht ein weltweiter Boom bevor. Europäische Windkrafttechnologie kann zu einem Exportschlager werden. Die neuen Märkte versprechen steigende Umsätze und Gewinne der engagierten Unternehmen. Ørsted vormals DONG Energy, mit Hauptsitz in Dänemark beschäftigt  weltweit 5.600 Mitarbeiter. Die  Ørsted-Aktien sind an der Nasdaq-Kopenhagen börsennotiert. Im Jahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen bereits einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro. Die Dänen sehen enormes Wachstumspotential insbesondere in den USA und Asien. Auch die Unternehmen Vestas, Siemens Gamesa und Senvion sind führende Hersteller der wichtigsten Komponenten der Offshore Windräder. Die Unternehmen sollten den technologieschen Vorsprung bei Offshore-Windenergie in Zukunft nutzen können. Aktionäre der Unternehmen dürften sich darüber freuen. Zu beachten ist jedoch, dass die Volatilität bei Windunternehmen relativ hoch ist und Anleger sollten gute Nerven haben. Alternativ dazu wählen Klimaschutzanleger Aktienfonds aus dem Themenbereich Klima oder Clean Energy.

 

Tipp 3: Kostengünstig investieren bei der Klimafonds Geldanlage

 

Die Mantren der letzen Jahre der Verbraucherzentralen haben gewirkt und es wird mehr auf die Kosteneffizienz bei der Geldanlage und weniger auf die Auswirkungen der Anlagen geachtet. Für den Einzelnen ergibt es Sinn in kostengünstige passive, börsengehandelte Fonds (ETFs) zu investieren. Auch wenn dies als Massenphänomen schädliche Auswirkungen auf die Börsen und vor allem die Aktienkultur und die Untenehmen selbst hat. So werden sich auch 2018,  insbesondere nach den neuen gesetzlichen Regelungen zur Kostentransparenz durch MIFID II, die Überlegungen von Geldanlegern um Kosten drehen. Die Chancen des Klimaschutzes für die Geldanlage lassen sich inzwischen preisgünstig unter anderem mit dem ETF iShares Global Clean Energy nutzen. In der Zeit von 09.01.2017 bis 08.01.2018 erzielten Anleger des Fonds auf Dollarbasis rund 18 Prozent Wertentwicklung. Die Gebühren liegen mit 0,65 Prozent Pauschalkosten deutlich unterhalb der Kosten eines aktiv betreuten Klimaschutzfonds. Ziel des Fonds ist es, in den Aktien anzulegen, aus denen sich der Referenzindex zusammensetzt.  Dieser Index misst die Wertentwicklung von etwa  30 der größten börsengehandelten weltweiten Unternehmen mit Geschäftstätigkeit im Bereich Erzeugung sauberer Energien und Ausrüstung und Technologien für saubere Energien. Im klimafonds.de Musterportfolio ETF kommt der oben genannte Fonds zur Verwendung. Auch preissensible Klimaschutzinvestoren fühlen sich somit mit Klimafonds.de Lösungen gut aufgehoben.

 

 



29. Dezember 2017

Seit der großen Zäsur in den Jahren 2008 und 2009 hat sich die Situation bei den Geldanlagen drastisch gedreht. Auf die damalige Immobilien- und Finanzkrise folgte ein Run auf alle Sachwerte. Egal ob Immobilien, Gold, Kunstwerke oder Oldtimer, alles hat die letzten 10 Jahre stark an Wert gewonnen.

 

Das gilt auch für die Aktien, die wahrscheinlich stärker als alle anderen Sachwerte in den letzten 10 Jahren zulegten:

 

Seit der Immobilienkrise 2009 einen Gewinn von rund 250 Prozent erzielt: Deutscher Leitindex DAX (Grafik: Comdirect)

 

Noch besser lief es bei den US-Werten, die sogar 280 Prozent zulegten. Entsprechend stellen sich viele Anleger die Frage, ob den Börsen im Jahr 2018 die Luft ausgehen wird.

 

Dazu hat das Magazin Euro in seiner Ausgabe 01 | 2018 fünf prominente Börsenexperten befragt. Die selten so einhellige Meinung: Die Rally läuft weiter. Das Potenzial an den Börsen ist noch lange nicht ausgeschöpft.

 

Natürlich stimmt es, dass der Aktienmarkt wohl im letzten Drittel seines Anstiegs angekommen ist. Das heißt, die Gewinne und die Kurse werden vielleicht nicht mehr so stark zunehmen wie zuvor. Aber nach der alten Börsenweisheit von Sir John Templeton werden Bullenmärkte im Pessimismus geboren, wachsen bei Skepsis, reifen im Optimismus und sterbern bei Euphorie. Von Aktieneuphorie ist weiterhin nichts zu spüren – wie befinden uns derzeit gerade mal in der Phase Optimismus.

 

Börsen dürften auch wegen robuster Wirtschaft weiter steigen

 

Wer sich weniger von der Psychologie – wie Sir Templeton – der Börse nähert sondern eher die harten Fakten bevorzugt, wird sich die wirtschaftliche Entwicklung ansehen. Hier sind die Aussichten so gleichmäßig positiv wie selten zuvor. Ob China, Indien, die USA, Japan Deutschland oder Spanien, Italien und Frankreich: sie alle wachsen gleichzeitig und stimulieren sich entsprechend gegenseitig.

 

Nach einem starken Weltwirtschaftswachstum von 3,6 Prozent in 2017 erwartet der Internationale Währungsfonds IWF für 2018 ein noch etwas stärkeres Wachstum von sogar 3,7 Prozent. Und auch der Ausblick auf die nächsten Jahre sieht ähnlich aus. Obwohl der Höhepunkt des Wirtschaftswachstums in den USA und Europa 2018 oder 2019 erreicht sein dürfte, ist ein kritischer Rückgang der BIP-Zuwächse nicht abzusehen.

 

Wachstum treibt die Gewinne der Unternehmen

 

Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Börsengewinnen ist indirekt. Das Wirtschaftswachstum treibt üblicherweise die Gewinne der Unternehmen nach oben. Damit können die Unternehmen höhere Dividenden zahlen oder ihr Eigenkapital stärken.

 

Höhere Dividenden kommen direkt in den Taschen der Aktionäre an. Höheres Eigenkapital erhöht den Wert eines Unternehmens; in der Folge steigen die Aktienkurse für dieses Unternehmen. Auch das freut den Anleger.

 

Zusammen mit den fehlenden Alternativen zur Aktienanlage – zum Beispiel liegen die Zinsen für einen Kredit an die Bundesrepublik Deutschland über 5  Jahre nur bei minus 0,3 Prozent jährlich – bleiben die Aussichten für Aktien also auch im neuen Jahr 2018 sehr attraktiv.

 

Trotzdem wachsam bleiben

 

Prognosen sind jedoch schwierig – besonders, wenn sie die Zukunft betreffen! Auch wenn die Vorzeichen auf grün stehen, können jederzeit neue Situationen die Lage auf den Kopf stellen.

 

So stehen Parlamentswahlen im Frühjahr in Italien an – die Stabilität Europas könnte in Gefahr geraten. Der Brexit kommt in die entscheidende Phase; nach den Fortschritten in den letzten Wochen des Jahre 2017 werden in 2018 erste harte Entscheidungen zu treffen sein.

 

Neben der Politik bleiben die Notenbanken zu beachten. Die US Notenbank FED ist schon mitten im Zyklus der Zinserhöhungen. Sie geht sehr behutsam vor und wäre im Falle wirtschaftlicher Probleme sicherlich zu sofortigen Maßnahmen bereit. Trotzdem sind steigende Zinsen grundsätzlich schlecht für Aktienmärkte, denn wer Zinsen risikolos bekommt geht seltener an die risikobehaftete Börse. Das wird sich bemerkbar machen.

 

Die Europäische Zentralbank EZB hingegen ist gerade erst dabei, ihr Anleihkaufprogramm zu halbieren – von 60 Milliarden Anleihekäufen monatlich auf dann nur noch 30 Milliarden Euro. Das lässt sich sogar in Japan erkennen, denn die dortige Notenbank Bank of Japan hat ein geringeres Tempo beim Anwachsen ihrer Bilanz erkennen lassen.

 

Diese Maßnahmen der Notenbank entziehen den Kapitalmärkten Geld. Entsprechend können die Märkte nicht mehr so schnell steigen.

 

Die Inflationsrate ist wichtig

 

Wichtigster Meßpunkt für die Notenbanken ist die Inflationsrate. Alle Notenbanken streben mehr oder weniger ein Ziel von um die 2 Prozent Inflation (Geldentwertung) jährlich an. Bisher haben jedoch ganzen Maßnahmen nur bedingt zum Anstieg der Inflationsrate geführt.

 

Es wird spekuliert, dass dies daran liegt, dass technische Innovationen und die Digitalisierung in vielen Sektren Lohnsteigerungen ausbremsen. Dazu kommt, dass Rohstoffe wie Öl oder Holz weiterhin relativ billig sind.

 

Würde sich das aber ändern und die Inflationsraten sprunghaft zulegen, wären auch die Notenbanken zu einem entschlossenen Handeln gezwungen. Zuletzt legte die Inflationsrate vor rund einem Jahr deutlich zu:

 

Sprunghafter Anstieg der Inflationsrate im November 2016 (Grafik: EZB)

 

 

Das von Nobelpreisträger Robert Shiller entwickelte Shiller-KGV, das den Wert eines Unternehmens in Verhältnis zu seinen Gewinnen der vergangenen zehn Jahren setzt, liegt bei US-Aktien bei rund 30. Nur zwei Mal war das Shiller-KGV in den USA bisher höher: vor dem Platzen der Internetblase 2000 und vor der Großen Depression 1929.

 

Wie sollten Anleger in dieser Börsenphase reagieren?

 

Wer sich die Argumente von oben ansieht, könnte ins Zweifeln kommen und einfach gar nicht investieren. Aber Achtung: wer sich zu früh von den Börsen verabschiedet verpasst möglicherweise die schönsten Jahre mit den kräftigsten Zuwachsraten.

 

Im Schnitt bietet das letzte Drittel eines Bullenmarktes 37 Prozent der gesamten Rendite. Große Börsenjahre wie 1997 (plus 31%), 1998 (26,7%), 1989 (27,3%) und 1980 (25,78%) könnten dem Anleger verloren gehen, wenn er jetzt nicht mehr auf Aktien setzt.

 

Entsprechend sollte der Anleger seinen Asset-Allokation überprüfen. Sie macht rund 2/3 des Erfolg an den Börsen aus. Neben Cash (Liquidität) gibt es klassischerweise Anleihen und Aktien.

 

Abhängig davon, wie lange man noch investieren möchte, sollte man die Asset-Allokation wählen. Wer viel Zeit, also 8 oder mehr Jahre hat, sollte eine hohe Aktienquote wählen – vielleicht 70 Prozent. Wer nur rund 5 Jahre Zeit hat, der dürfte mit ca. 50 Prozent Aktienquote richtig liegen.

 

Wie sieht es mit anderen Anlageformen in 2018 aus?

 

In aller Munde dürften auch 2018 die Immobilien bleiben. Schließlich sind die Zinsen niedrig, was eine Baufinanzierung erleichtert.

 

Immobilien gibt es in unterschiedlichsten Varianten.

Leider wurden die Vorteile durch niedrige Zinsen durch stark gestiegene Grundstückspreise und stark gestiegene Handwerker-Kosten mehr als ausgeglichen. Mit klassischen Wohngebäuden dürfte also kaum Geld zu verdienen sein. Spezial-Gebiet wie Gewerbeimmobilien oder Logistikgebäude können lukrativer sein; allerdings fehlt den meisten privaten Anlegern das Know-How und das Eigenkapital, um dort dabei sein zu können.

 

Bleiben Immobilienfonds oder REIT’s, also Aktiengesellschaften die in Immobilien investieren. Sie können als passive, risikoarme Beimischung interessant sein. Aus ethisch-ökologischer Sicht sind sie als neutral zu bewerten, d.h. sie erzielen keinen positiven Nachhaltigkeitsaspekt, aber sind vertretbar.

 

Bei Rohstoffen ist das Bild unklar. Die Anstrengungen zu Fördermengenreduzierung der OPEC waren teilweise erfolgreich, so dass der Ölpreis leicht steigen konnte. Steigt er jedoch stärker, dürfte sich auch das Fracking wieder verstärkt rentieren, womit der Ölpreis wieder schwächer wird.

 

Der Ölpreis befindet sich seit Juni 2017 in einem Aufwärtstrend, der jedoch durch Fracking bei einem Wert zwischen 70 und 80 Dollar gebrochen werden sollte. Grundsätzlich ist Öl für den nachhaltigen Investor nur eine Information zu den Energiepreisen: eine Investition verbietet sind, bedenkt man die enormen Risiken bei der Gewinnung von Öl oder die negativen Effekte für das Klima beim Verbrauch fossiler Energien.

 

Und noch ein Wort zum Bitcoin: Der interessante Ansatz mit dem nicht unbegrenzt vermehrbaren Bitcoin und der intelligenten Vorgehensweise mit der Blockchain ist keine wirkliche Währung. Das Bezahlen damit ist nur selten möglich und dauert teilweise Stunden. Der Bitcoin ist ein reines Spekulationsobjekt, ähnlich der Tulpenzwiebeln bei der Tulpenblase in den Niederlanden 1636 – 1637. Der Bitcoin ist also keine Geldanlage, eher der Besuch eines Casinos.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gerd SW300x300 Gerd Junker, Klimafonds-Experte: Die Welt ist extrem komplex. Sinnvolle Geldanlagen können jedoch einfach sein. Bei Klimafonds finden wir die passende Lösung für Eure Bedürfnisse. Mehr Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und Twitter.


19. Dezember 2017

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Obwohl die jährliche Geldentwertung höher als die Bankzinsen ist und damit Jahr für Jahr das Geld auf der Bank Wert verliert, sind viele Deutsche noch nicht an den Kapitalmärkten tätig. Wir haben 10 Gründe gesammelt, weshalb jeder an die Kapitalmärkte gehen sollte. Natürlich nachhaltig!“ ]

 

Die Deutschen sind sparsame Menschen. Immerhin 2,2 Billionen Euro liegen auf der Bank, also 27.500 Euro pro Bundesbürger – Greise und Babies mit eingerechnet!

 

Doch obwohl seit vielen Jahren die Zinsen extrem niedrig, meist auf Null oder gar negativ sind, bleiben die Deutschen bei Ihrem Sparbuch, Girokonto oder Sparbrief. Dabei wissen viele, dass die jährlich Geldentwertung in Form von Preissteigerungen höher liegt. Aktuell (Okt. 2017) liegt die Inflation bei 1,6 Prozent, bei 0 Prozent Zinsen hat der Sparer also jedes Jahr 1,6 Prozent weniger auf seinem Konto.

 

Wird der Zinseszins berücksichtigt, werden bei einer jährlichen Geldentwertung von 1,6 Prozent aus zum Beispiel 10.000 Euro nach 10 Jahren nur noch 8.532,24 Euro.

 

 

Trotzdem scheuen viele Deutsche weiterhin die Kapitalmärkte. Zu komplex, zu viele Risiken, zu zeitaufwendig. Nur 7,1 Prozent der Deutschen halten selbst direkt Aktien, nur 6,7 Prozent halten Aktien über Investmentfonds (Quelle: Wikipedia, Jahr 2013).

 

Darüber hinaus bieten die Kapitalmärkte noch viel mehr, Kapitalmarkt heißt nicht automatisch Aktien. Ein größerer Markt ist der Anleihemarkt mit 149 Billionen USD im Vergleich zum Aktienmarkt mit 69 Billionen USD (Werte von 2014).

 

Was spricht dafür, gerade jetzt in die Kapitalmärkte zu investieren?

 

1.) Niedrigzinsumfeld

 

Lassen Sie uns einen Blick auf den für uns wichtigsten Zins werfen, den Leitzins der Europäischen Zentralbank EZB. An ihm orientieren sich praktisch alle anderen Zinsen, auch der Zins für Spareinlagen in Deutschland.

 

Zinsentwicklung am Beispiel des Leitzinses in Deutschland (Diagramm https://www.fmh.de/)

 

Wie zu sehen sind wir akutell bei einem Leitzins von Null, eine nie zuvor dagewesene Bestrafung für die Anlage von Kapital. Warum wird das gemacht? Da der Zins der Preis des Geldes ist, wird mit Null-Zins das Geld billig.

 

Das bedeutet, man muss für seinen Kredit nur noch ganz wenig zahlen. Das wiederum freut die Unternehmen, denn mit mehr Krediten können sie mehr investieren, neue Produktionsstätten errichten, neue Märkte erobern und für eine florierende Wirtschaft sorgen.

 

Die Folge: die Aktien steigen. Seit Ende der Finanzkrise ist das lehrbuchartig geschehen. Seit Ende der Weltfinanzkrise im Jahr 2009 hat sich der Stand des Aktienbarometers DAX auf das 2,5 fache zugelegt. Wer damals 10.000 Euro investierte, freut sich heute über 25.000 Euro. Keine andere sichere Geldanlage konnte solch eine Steigerung aufweisen wie die Aktie.

 

2. Beteiligungen an Unternehmen lohnen sich

 

Auch wenn das so mancher anders sieht – die Beteiligung an Unternehmen über Aktien oder Anleihen ist nicht kompliziert sondern sehr einfach.

 

Der Aktionär erhält ein Stück eines Unternehmens. Geht es dem Unternehmen gut und macht es Gewinne, bekommt der Aktionär als Eigentümer diese Gewinne. Entweder in Form von Dividenden, oder in Form steigernder Kurse. Meist erfreut er sich über beides. Zum Beispiel schütteten die Unternehmen des DAX alleine in 2017 über 30 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus.

 

Wer eine Anleihe hält, hat einem Unternehmen Geld geliehen. Will zum Beispiel Windkraft-Anbieter Vestas eine neue Produktionsstraße bauen, begibt das Unternehmen Anleihen und leiht sich Geld von Anlegern. Dafür zahlt es Zinsen und am Ende der Laufzeit den Nennwert wieder zurück. Recht  einfach, oder?

 

3. Börsen werden immer schwanken: kein Grund zur Panik

 

Das ist für die meisten das größte Problem – die Börsen schwanken. Ähnlich wie bei anderen Sachwerten auch – nur bei Aktien und Anleihen werden die Schwankungen sichtbar. Dass Sie beim Verkauf für Ihr Haus heute einen anderen Wert erzielen würden als in 2 Jahren oder vor 3 Jahren, ist zwar klar, aber man macht sich das nicht bewusst.

 

Anders bei den Kapitalmärkten, wo die schwankenden Preise sehr deutlich und für jeden ablesbar sind. Eigentlich ein Vorteil, doch viele Anleger können damit nicht umgehen.

 

Man muss sich deshalb immer wieder selbst daran erinnern, dass es langfristig nach oben geht. Zwischen 1980 und 2016 haben die europäischen Aktien beispielsweise nur in 8 Jahren mit einem Minus abgeschlossen, in 78 Prozent der Jahre haben die Anleger also ein Plus erzielt.

 

Geduld zahlt sich aus; ganz besonders an den Börsen.

 

4. Wer gut streut rutscht nicht aus

 

Das ist die wichtigste Börsenregel und diese müssen Sie zwingend beachten: Wer gut streut, rutscht nicht aus. Es muss jedem klar sein, dass einzelne Titel und einzelne Wertpapiere Risiken in sich tragen.

 

Die oben genannte Anleihe von Vestas, dem Windrad-Hersteller, würde beispielsweise wertlos werden, wenn das Unternehmen Vestas zahlungsunfähig würde. Das ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

 

Deshalb: Das Geld immer breit streuen um Risiken zu meiden. Das gilt über Anlageklasse wie über Regionen und Industrien. Im Zweifel ist ein Mischfonds für einen Anleger besser geeignet als ein reiner Aktienfonds oder ETF.

 

5.) Die Zeit arbeitet für den Anleger

 

Neben der wichtigsten Regel der Streuung ist es fast genauso wichtig, ausreichend Zeit mitzubringen. Die Zeit arbeitet für den Anleger; je mehr Zeit er hat, umso besser für ihn.

 

Gut erkennbar ist das am sogenannten Rendite-Dreieck für den DAX, in dem die jährlichen Renditen aufgeführt sind (gilt nur für Aktien – bei Anleihen ist eine andere Situation, dort sind kurzfristigere Anlagen möglich):

 

Die weißen Linien zeigen Jahre mit gleicher Anlagedauer. Je länger die Anlagedauer, um so konstantere Ergebnisse (Original zum Download)

 

Im Rendite-Dreieck sind Anlagedauern in Jahren dargestellt. Rote Kästchen sind Anlagezeiträume mit negativer Wertentwicklung, weiße mit neutraler Wertentwicklung und grüne mit positiver Wertentwicklung. Das Dreieck zeigt: je länger man dabei ist, umso wahrscheinlicher wird das Gesamtplus. Ab 3 bis 4 Jahren ist man fast immer im Plus, ab ca. 10 Jahren ist man praktisch immer deutlich im Plus.

 

6.) Einfach dabei bleiben: schont Nerven und Geldbeutel

Timing ist immer schwierig – aber besonders bei den Kapitalmärkten. Wer sich nicht täglich mit Ihnen beschäftigt wird es kaum schaffen, die optimalen Einstiegs- oder Ausstiegszeiträume zu treffen.

 

Aber nicht mal das: meist werden Einstieg oder Ausstieg rein aus dem Bauch-Gefühl heraus getroffen ohne eine bewusst gewählt, zumindest in der Vergangenheit erfolgreiche Strategie anzuwenden.

 

Deshalb gilt für Privatanleger: versuchen Sie sich nicht daran, gute Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkte zu finden. Versuchen Sie nicht, aus den Märkten zu gehen, weil Sie das Gefühl haben das jetzt tun zu müssen. Vermeiden Sie diese Fehler unbedingt und sparen Sie sich damit viel Geld.

 

7.) Frühzeitig anlegen und den Zinses-Zins-Effekt genießen

Wir Menschen haben ein unheimlich gut entwickeltes Gehirn. Kapazität, Geschwindigkeit und Lernfähigkeit sind unerreicht.

 

Allerdings kann unser Gehirn nicht alle Disziplinen gleich gut. So war die Expotenzial-Rechnung sicherlich keine wichtige Sache bei der Entwicklung des Menschen, denn hier versagen wir vollkommen.

 

Lassen Sie uns ein Beispiel ansehen: Sagen wir, Sie legen jeden Monat 100 Euro an. Sie machen das für 20 Jahre. Ohne Betrachtung von Steuern würden bei 6 Prozent Wertentwicklung dabei herauskommen:

 

 

100 Euro monatlich über 20 Jahre ansparen (Alle Berechnungen ohne Gewähr, 6% Wertentwicklung netto)

 

 

Jetzt verdoppeln wir einfach den Anlagezeitraum von 20 Jahren auf 40 Jahre. Aus den oben angesparten ca. 45.000 Euro müssten also ca. 90.000 Euro herauskommen, oder? In Wirklichkeit sind es aber:

 

 

Statt 20 Jahren nun 40 Jahre Anlagedauer: das Ergebnis vervierfacht sich.

 

Doppelte Anspardauer bedeutet in diesem Fall also mehr als das vierfache Ergebnis. Fangen Sie also so früh wie nur möglich an und bauen Sie sich nebenbei ein kleines Vermögen auf.

 

8.) Die Lebenserwartung ist höher als Sie denken

 

Wir erleben es im Beratungsalltag immer wieder: die meisten Menschen schätzen ihre Lebenserwartung vollkommen falsch ein; meist viel zu niedrig.

 

Dabei gilt als Faustregel: Sie werden ungefähr 15 Jahre älter als Ihre Großeltern. Sind die also mit 75 Jahren verstorben, werden Sie (statistisch gesehen) also 90 Jahre alt werden.

 

Wer es genauer wissen will, dem sei der recht umfangreiche Online-Rechner von Focus-Online empfohlen, um Ihre individuelle Lebenserwartung zu errechnen.

 

Von einem Paar wird schon heute in 9 von 10 Fällen mindestens einer der Partner über 80 Jahre alt.

 

Entsprechend brauchen Sie vielleicht mehr Geld als gedacht. Dafür haben Sie aber auch noch eine längere Anlagezeit als vielleicht gedacht, so dass Sie die Chancen des Kapitalmarktes nutzen können und sollten.

 

9.) Es spricht viel für Investmentfonds

 

Wer die Chancen des Kapitalmarktes nutzen möchte kauft sich also vielleicht Aktien oder Anleihen. Die Gebühren sind niedrig und die Transaktion gleich durchgeführt.

 

Doch für den Anleger ist das ein aufwendiger Weg. Denn zunächst muss er analysieren, analysieren und analysieren. Er sollte Dutzende von Unternehmen und Staaten intensiv prüfen, Geschäftsberichte und Analysen sowie Berichte lesen und dann ein ausgewogene Portfolio aus vielleicht 10 Wertpapieren zusammen stellen.

 

Dann muss er diese 10 Wert kontinuierlich beobachten, denn jederzeit kann etwas passieren. Unwetter zum Beispiel lassen den Kurs von Rückversicherungsgesellschaften einbrechen; ein Abgas-Skandal den von den größten Automobilherstellern und wer an Erneuerbare Energien glaubt, sollte die staatlichen Förderungen im Auge behalten: die deutsche Solarindustrie ist daran zerbrochen.

 

Schnell ist klar: das ist von einem einzelnen Anleger kaum wirtschaftlich zu realisieren. Deshalb wurden von rund 60 Jahren die Investmentfonds eingeführt. Die Arbeit der Analyse wird von einem Fondsmanger und dessen Team übernommen und die Kosten dafür dann auch Tausende Anleger – nämlich die Besitzer des Investmentfonds – verteilt. In der Folge kann sich auch der Kleinanleger, meist schon ab 500 Euro, an professionell geführten Wertpapieranlagen beteiligen.

 

Geschieht das auf dem Weg eines ETF, also eines passiven Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird, schließt man auch Minderleistungen von Fondsmanagern aus. Denn der ETF liegt mit seiner Performance meist oberhalb der Mitte aller Investmentfonds.

 

10.) Auch die „Zinsen“ der Wertpapiere beachten

 

Viele Anleger sehen nur die Kursentwicklung der Märkte an. Und selbst in der Darstellung des Depots in den gängigen Bank-Systemen werden die Gewinne meist  nur auf Basis der Kurs-Gewinne / -verluste angezeigt.

 

Doch damit werden die „Zinsen“ der Wertpapiere schlichtweg vergessen. Ein großer Fehler.

 

Bei Aktien sind das die Dividenden. Die Hauptversammlung eines Unternehmens beschließt nämlich, was mit dem Gewinn des abgelaufenen Geschäftsjahres gemacht werden soll. Meist werden 1/3 bis 1/2 des Gewinnes in Form von Dividenen ausgeschüttet. Das ist im einzelnen Jahr vielleicht nicht viel, über die Zeit aber eine entscheidende Komponente.

 

Wir haben hier die Entwicklung des Deutschen Kursbarometers DAX mit und ohne Dividende dargestellt:

 

Gelb: DAX-Entwicklung ohne Dividenden. Blau: DAX-Entwicklung mit Dividenden (Quelle: comdirect)

 

Während der Kursdax in rund 18 Jahren auf ca. 45 Prozent Gewinn kommt, zeigt der Performance-DAX die Wahrheit an: ca. 140 Prozent Gewinn. Der einzige Unterschied sind die Dividenden, bildlich gesprochen die Zinsen der Aktien.

 

Wann fangen Sie an der schleichenden Geldentwertung ein Schnippchen zu schlagen? Es ist einfacher als Sie denken.

 

 

 

 

 

 

 Gerd SW300x300 Gerd Junker, Klimafonds-Experte: Die Welt ist extrem komplex. Sinnvolle Geldanlagen können jedoch einfach sein. Bei Klimafonds finden wir die passende Lösung für Eure Bedürfnisse. Mehr Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.


15. März 2017

[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: „America first“ – das gilt leider nicht im Klimaschutz und in der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Die Vereinigten Staaten rangieren hier auf Platz 25 – hinter vielen Ländern Europas. Dabei spielen nicht nur das geringe Engagement beim Ausbau Erneuerbarer Energien und der hemmungslose Konsum eine Rolle. Der SDG-Index, der die Zielerreichung der einzelnen Staaten bewertet, weist auch Mängel in den Bereichen Gleichberechtigung und in der Bekämpfung der Armut im Land aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die USA unter Donald Trump weiter entwickeln wird.“ ]

 

 

USA – Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Gegensätze.

„America first“ – der mittlerweile schon historische Ausspruch des derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump trifft die Realität nicht in allen Punkten. Zum Beispiel bei der Erreichung der 2016 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Staatengemeinschaft. Hier belegen die USA zwar einen soliden 25. Platz, spielen aber absolut nicht in der ersten Liga mit. Dort hat das „alte Europa“ die Nase vorn. Allen voran Skandinavien (Teil 1 unserer Serie) sowie der deutschsprachige Wirtschaftsraum (Teil 2 unserer Serie). Im dritten Teil unserer Serie „Nachhaltige Staaten“ geht unser Blick daher über den Atlantik. Hier beleuchten wir diesmal besonders die Energie- und Klimapolitik der USA, die durch den Trump-Ausspruch von der „Klimalüge“ verstärkt in das allgemeine Interesse gerückt ist.

 

 

„Wait and see“ statt „Yes we can“?

Platz 25 im Nachhaltigkeits-Index für die USA ist durchaus problematisch, denn bei den vereinbarten 17 Zielen  der Vereinten Nationen, sind die Mitgliedsstaaten nicht nur aufgefordert, Energiewirtschaft, Stadtentwicklung und Konsum nachhaltiger zu gestalten – Themenfelder, in denen das Engagement der USA sicher noch stark ausbaufähig ist. Es geht aber auch um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Chancengleichheit und Bildung. Außerdem sind Anstrengungen in Sachen Klimaschutz gefordert sowie die Sicherung der Ernährung, dem Zugang zu sauberem Wasser und Schutz der Umwelt und der Meere. Diese Ziele sollen alle UN-Staaten bis zum Jahr 2030 erreichen, um unsere Lebensgrundlagen auch für die kommenden Generationen zu bewahren.

 

Die Erreichung vieler dieser Nachhaltigkeitsziele sollte den USA eigentlich nicht schwer fallen. Auf dem Ampelsystem des SDG-Index steht allerdings aktuell die Ampel nur in 2 der 17 Teilbereiche auf „grün“, nämlich beim „Zugang zu sauberem Trinkwasser“ sowie im Bereich „Industrie, Innovation und Infrastruktur“. 3 Ampeln bescheinigen mit „gelb“ eine mittelmäßige Zielerreichung in den Bereichen „Bildung“, „Gesundheit“ und „Nachhaltige Städte und Kommunen“. Die übrigen Signale stehen auf „rot“. Das bedeutet, dass Amerika noch einen hohen Aufholbedarf in Gerechtigkeits- und Umweltbelangen hat.

 

Allerdings besteht die Gefahr, dass sich die USA von dem inspirierenden „Yes we can“-Denken verstärkt in die Besitzstandswahrung und –mehrung zurückzieht. Dabei stellt ein Stillstand in der Nachhaltigkeitspolitik der USA eine echte Gefahr dar. Schließlich verantwortet das Land fast 16 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes und steht damit auf Platz 2 hinter China (28,21 Prozent). Ein Wirtschaften, das Folgen hinterlässt. Bereits jetzt verursacht der „American way of life“ den weltweit tiefsten ökologischen Fußabdruck.

 

 

Zwischen „einer unbequemen Wahrheit“ und der „Klimalüge“

Die USA werden seit Jahrzehnten mit Massenkonsum und Energieverschwendung assoziiert. Genauso lange warnen aber auch Vordenker aus den eigenen Reihen vor den Folgen.

 

Vorreiter war Ende der 70er Jahre der damalige US-Präsident und spätere Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter. Seine Umweltstudie „Global 2000 – Zeit zum Handeln“ erregte weltweites aufsehen und ergänzte die 1972 erschienene Studie des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“. Carters „Global 2000“ gab eine umfassende Prognose der weltweiten Entwicklung bis zum Jahr 2000 und gilt noch heute als eines der wichtigsten Veröffentlichungen in diesem Bereich. Die Studie warnte vor einer Bevölkerungsexplosion, tiefgreifenden Umweltproblemen und den Folgen des zunehmenden Treibhauseffekts und einer damit einhergehenden Veränderung des Klimas.

 

Vor den extremen Gefahren der Erderwärmung warnte in den 90er Jahren auch US-Vizepräsident Al Gore. In seinem Buch „Eine unbequeme Wahrheit“  befasste sich Gore ausführlich mit den Folgen eines ungehemmten CO2-Ausstoßes und warnte eindringlich vor den Gefahren der extrem ungleichen Verteilung von Ressourcen weltweit. Gore wurde für sein Engagement ebenfalls mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und erhielt für die Verfilmung seines Werkes den begehrten Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“.

 

Auch in der jüngsten Vergangenheit haben sich die USA nicht dem Thema Klimakrise verschlossen. US-Schauspieler Leonardo DiCaprio reiste als UN-Friedensbotschafter um die Welt, um Politiker, Wissenschaftler und Menschen, die direkt vom Klimawandel betroffen sind zu befragen. In Dokumentarfilm „Before the Flood“ zeigt der Filmstar und Umweltaktivist zahlreiche Beispiele für die klimabedingten Veränderungen auf der Erde und zeigt auch positive Projekte zur klimafreundlichen Energiegewinnung. Ein Thema, das auch dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama nicht gleichgültig war. Mit dem „Clean Power Plan“ setzte er während seiner Amtszeit strenge Grenzwerte für die CO2-Emissionen von Kohlekraftwerken fest.

 

Das vielfältige Engagement zeigt, dass vielen Menschen in den USA die weitere Entwicklung der Welt wichtig ist und die Gefahren der aktuellen Entwicklung durchaus bekannt sind. Die Frage lautet jetzt, welchen Weg die USA unter dem neuen Präsidenten Trump einschlagen und welche Priorität dem Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen eingeräumt werden wird. Schließlich gilt Trump in den USA als Kohle-Lobbyist und hat während seines Wahlkampfes die Existenz einer globalen Klimakrise vehement geleugnet.

 

 

Quo Vadis US-Energiepolitik?

Klimapolitik in den USA – wohin geht die Reise?

Klimaschutz und Energiepolitik der USA beherrschen derzeit nicht die Berichterstattung über die USA. Vielmehr stehen aktuell außenpolitische Themen auf der Agenda weit oben. Welchen Weg die USA also zukünftig gehen werden, ist noch unklar. Als Unterzeichnerin des Pariser Abkommens zum Klimaschutz und UN-Mitglied, das den verabschiedeten Nachhaltigkeitszielen verpflichtet ist, werden die USA über kurz oder lang nicht um Entscheidungen in der nationalen Klimaschutzpolitik umhin können und ihren Beitrag – als einer der Hauptemittenten – zur Dekarbonisierung leisten müssen.

 

Derzeit nehmen die Vereinigten Staaten von Amerika mit einem jährlichen Umsatz von 12.000 kWh pro Kopf den 10. Platz im weltweiten Energieverbrauch ein. Generell wäre das Land in der Lage, seinen Bedarf komplett aus eigenen Ressourcen zu decken. 81 Prozent der Energie wird aus fossilen Energieträgern erzeugt. Allen voran, mit einem Anteil von 36 Prozent, noch immer Erdöl. 29 Prozent werden durch Erdgas erzeugt, 16 Prozent aus Kohle. Atomenergie nimmt einen Anteil von 9 Prozent ein. Lediglich 10 Prozent der verbrauchten Energie stammt aus Erneuerbaren Quellen. Damit liegen die USA weit unter dem EU-Durchschnitt von derzeit 18 Prozent. Lichtblicke zeigen sich n einzelnen Bundesstaaten, die sich selbst freiwillige Ziele zum Ausbau Erneuerbarer Energien gesetzt haben. Was fehlt ist allerdings eine nationales Gesamtkonzept, um die Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasser auf den Weg zu bringen.

 

 

Den Klimaschutz wieder groß machen

Nachhaltige Entwicklung benötigt einen politischen und gesellschaftlichen Rückhalt. Wenn Regierung, Interessengruppen und Menschen gleichermaßen hinter dem Konzept stehen, sind nachhaltige Maßnahmen umsetzbar und zeigen Erfolge.

 

Was in der Politik funktioniert, lässt sich auch auf Deine Finanzen anwenden. Wenn du weißt, was du willst, kannst du mit dem richtigen Partner Deine Anlagestrategie optimal umsetzen. Klimafonds unterstützt Dich bei Deiner nachhaltigen Geldanlage.

 

 

 

 

Carmen SW300_300 Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.

 

 



6. März 2017

[schema type=“review“ description=“ Zusammenfassung: Die Wirtschaftsweisen der Immobilienwirtschaft haben ihr jährliches Frühjahrsgutachten veröffentlicht. Die Experten warnen vor einer Immobilienblase im deutschen Markt. Indiz dafür ist der extreme Unterschied zwischen Miete und Kaufpreis in den Großstädten. Dabei warnen die Weisen des Wirtschaftsverbandes Zentraler Immobilien Ausschuss e. V. besonders vor Investitionen in überteuerte Objekte in München und Berlin. Hier werden – so die Prognose – die Preise zukünftig sinken.“ ]

 

 

 

Der Besitz einer Immobilie vermittelt Sicherheit.

Dem deutschen Immobilienmarkt droht eine Preisblase, die bald platzen wird. Zu diesem Ergebnis kommt der Rat der Immobilienweisen in seinem diesjährigen Frühjahrsgutachten.

 

Seit 15 Jahren gibt der Weisenrat des Zentralen Immobilien Ausschuss e. V. (ZIA) die Studie heraus. Zu den Verfassern zählen sowohl Vertreter des Interessensverbandes als auch Mitglieder der Bundesregierung. Inhalt des Papiers ist die Bewertung der Situation des deutschen Immobilienmarktes. Ziel ist es, die zukünftige Entwicklung zu bestimmen und auch politisch eine entsprechende Richtung einzuschlagen.

 

 

„Eigner Herd ist Goldes wert?“

„Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ – so lautet der Slogan eines beliebten schwedischen Möbelhauses. Für den Immobilienmarkt übersetzt könnte der Slogan auch lauten: „Zahlst Du noch Miete oder gehört Dir Dein Zuhause?“. Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen ist hierzulande ein weit verbreiteter Wunsch. Schließlich steht eine eigene Immobilie für Sicherheit und ist der sichtbare Beweis dafür, es im Leben geschafft zu haben. Rund die Hälfte der Bevölkerung hat es schon geschafft: Sie können ein Haus oder Grundstück ihr Eigen nennen oder besitzen eine Wohnung. Immobilienbesitz ist keine Selbstverständlichkeit aber generell ein allgemein akzeptiertes Lebensziel. Und auch als Geldanlage stehen Immobilien für eine sichere und krisenfeste Geldanlage. Kein Wunder also, dass die Immobilienwirtschaft mit einem Investitionsvolumen von rund 52,9 Milliarden Euro pro Jahr für wirtschaftliche Stabilität in unserem Land steht.

 

 

Teures Stadtleben 

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Diese alte Wirtschaftsweisheit bestimmt auch den Immobilienmarkt. Während in ländlichen und strukturschwächeren Gebieten Miet- und Kaufpreise eher moderat ausfallen, ist das Leben in den Großstädten ungleich teurer. Mieten übersteigen schnell ein das allgemein als Maximum empfohlene Drittel Deines Einkommens und es ist dazu nicht leicht, ein Objekt zu finden, das den persönlichen Vorstellungen völlig entspricht, denn das Angebot ist hier begrenzt und die Zahl der Interessenten sehr hoch.

 

Im Zuge dieser Entwicklung sind die Immobilienpreise stark angestiegen. Besonders betroffen sind dabei die Ballungszentren. Hier sind die Mieten teilweise in astronomische Höhen geschossen und auch die Kaufpreise sind selbst für besserverdienende Menschen kaum noch aufzubringen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. geht in seiner Studie davon aus, dass die Preise für Eigentumswohnungen seit 2010 um gut 37 Prozent angestiegen sind. Noch drastischer zeichnet sich die Situation ab, wenn nur der Preisruck innerhalb eines Jahres unter die Lupe genommen wird. So waren die Immobilienpreise 2016 im Vergleich zum Jahr zuvor um 8,4 Prozent gestiegen. Dass diese Entwicklung keine allgemeine Preissteigerung im Markt ist, zeigt der Vergleich mit der Entwicklung der Mietpreise: Seit 2010 haben sich Mieten um 9,4 Prozent verteuert. Im Jahr 2016 belief sich die durchschnittliche Mietsteigerung auf 2,6 Prozent.

 

 

Immobilienblase bläht sich weiter auf

Die Preisschere zwischen Miete und Kauf öffnet sich weiter.

Angesichts dieser schon inflationären Entwicklung der Kaufpreise warnen die Immobilienweisen jetzt vor einer Preisblase, die kurz vor dem Platzen ist. Während bislang in der allgemeinen Rechnung Immobilieneigentümer bereits mittelfristig finanziell gegenüber Mietzahlern im Vorteil waren ändert sich hier gerade die Situation im Markt drastisch. Die Preisschere zwischen Miete und Kauf öffnet sich weiter. Dieses extreme Missverhältnis ist kein plötzliches Phänomen. Bereits seit gut fünf Jahren sind die Kaufpreise verglichen mit den Mietpreisen um ein vielfaches stärker gestiegen. Für die Immobilienweisen des ZIA ein klares Anzeichen für eine Blasenbildung.

 

Das Expertengremium beurteilt die Preise für Wohneigentum verglichen mit den derzeitigen Mietpreisen deutschlandweit als überteuert. Gut 16 Prozent zuviel zahlen demnach Immobilienkäufer aktuell. Da es sich dabei um einen Durchschnittswert handelt, lohnt sich der Blick auf die Entwicklung in den Metropolen. Und hier bekommen mittlerweile auch kaufwillige und solvente Kunden Schnappatmung: Rund 75 Prozent mehr verglichen mit dem entsprechenden Mietniveau müssen in München bezahlt werden. In Berlin und Stuttgart sind es happige 50 Prozent, in Frankfurt und Hamburg 40 Prozent. Köln liegt mit 36 Prozent mehr gegenüber der ortsüblichen Miete nur knapp dahinter.

 

Trotz der Diskrepanz zwischen Kauf- und Mietpreisen in den Metropolen, bleibt der Immobilienkauf nach wie vor beliebt. Durch das anhaltend niedrige Zinsniveau lässt sich die Immobilie noch finanzieren. Und natürlich hoffen die Käufer darauf, dass der enge Markt auch die Mietpreise wieder ansteigen lässt. Dann sähe der Kauf einer überteuerten Immobilie auf längere Frist nicht mehr so schlecht aus. Wer dann seine Immobilie selbst bewohnt, spart steigende Mieten. Wer die Immobilie weitervermietet, rechnet mit sicheren und steigenden Mieteinnahmen, so dass sich der Kaufpreis rasch wieder amortisiert. Doch gerade diese Überlegungen halten die Immobilienweisen für eine Milchmädchenrechnung.

 

 

Auch der Immobilienmarkt verändert sich

Die Immobilienexperten warnen vor überteuerten Objekten. Es sei ein Trugschluss, dass die hohen Preise mittelfristig durch entsprechende Mieteinnahmen (oder Mieteinsparungen) gerechtfertigt seien. Der wichtigste Beleg für diese These ist die weitere infrastrukturelle Entwicklung in den Boom-Städten. Denn gerade hier, wie beispielsweise in München und Berlin, haben Politik und Wirtschaft in den vergangenen Jahren auf den steigenden Bedarf reagiert und neuen Wohnraum geschaffen. Daher werden, so die Experten, die Mieten bei neuabgeschlossenen Verträgen wieder niedriger ausfallen. Der Immobilienmarkt in den Großstädten wird sicher auch weiterhin ein interessanter – aber auch ein sich sättigender – Markt sein, denn der Zuzug lässt sichtbar nach. Empfehlenswert ist es daher, die gesamte Entwicklung und die Entstehung neuer Zuzugsregionen im Blick zu behalten. Die Immobilienwirtschaft geht davon aus, dass die süddeutschen Städte Erlangen und Regensburg, sowie Leipzig im Osten und Rostock im Norden zukünftig verstärkt nachgefragt werden.

 

 

Überblick behalten – nachhaltig investieren

Der Bericht der Immobilienweisen zeigt, dass sich auch bewährte Anlagekonzepte verändern. Wichtig bleibt es, politische und wirtschaftliche Veränderungen zu verfolgen und den Überblick zu bewahren.

 

Genauso wichtig ist es natürlich auch, zu wissen, was Du selbst willst. Klimafonds, erfahrener Berater für nachhaltige Investments, hilft Dir, Deine passende Geldanlage zu finden – klimafreundlich, fair und zukunftsorientiert.

 

 

 

 

Carmen SW300_300 Carmen Junker, Klimafonds-Expertin: Geld regiert die Welt, so heißt es immer. – Bei Klimafonds könnt Ihr mitregieren. Gut für die Umwelt, gut für Deine Finanzen. Mehr über Klimafonds findet Ihr auf Facebook, Google+ und  Twitter.