[schema type=“review“ description=“Zusammenfassung: Fernreisen erweitern den Horizont, sind aber fast nur in Verbindung mit Flügen möglich, die das Klima stark belasten. Gut ist es, sich der Auswirkungen bewusst zu sein und aktiv ökologischen Ausgleich zu schaffen.“ ]

Wenn der Sommer nicht mehr weit ist, grassiert das Reisefieber. Eine Krankheit, die oft in Verbindung mit unheilbarem Fernweh auftritt. Die beste Medizin: Tapetenwechsel, Koffer oder Rucksack packen und dann nichts wie weg. Erholen, neue Eindrücke sammeln, andere Länder und andere Menschen kennenlernen – einfach mal raus! Aber nicht vergessen: Wenn du Dich nicht gerade für eine Wanderung durch die heimischen Mittelgebirge entscheidest oder zur Radtour aufsattelst, dann belastet Deine Reise auch das Klima. Sicher machen individuelle Fernreisen nur einen geringen Prozentsatz in der globalen Klimabilanz aus, aber gerade hier nimmst Du durch Dein Verhalten auch Einfluss. Klimafreundliches Reisen und ein ökologischer Ausgleich sorgen dafür, dass unser Planet keinen Kollaps erleidet.
Tourismus jenseits von Bildungsreise und Ballermann
Kaum jemand bricht heute mehr zu einer klassischen Bildungsreise auf à la Goethe in der römischen Campagna. Kein Wunder, denn diese Reisen entsprachen mehr einem „Auslandsjahr“ und waren – entsprechend der früheren Verkehrsmittel und Straßenverhältnisse – auch wenig komfortabel.
Darüber hinaus waren Reisen bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht für jedermann finanzierbar. Durch gesetzliche Urlaubsregelungen und Urlaubsgeld in einigen Wirtschaftszweigen erfuhr jedoch der Tourismus seit dem einen unglaublichen Aufschwung und diese Reiselust ist bis heute ungebrochen. Urlaub im eigenen Land ist für die meisten Deutschen zwar nicht der gewünschte Traumurlaub, jedoch Realität. Dabei sind die Kosten nicht alleine entscheidende, denn Massentoursimus mit Billigfliegern ist out. Dennoch bleiben Flugreisen, speziell in ferne und exotische Länder ungebrochen mit dem Begriff „Traumurlaub“ verbunden.
Generell ist ein Trend zu verzeichnen, der Erholung, Kultur und Abenteuer im Urlaub verbindet. Positiv für Umwelt und Klima ist das steigende Interesse an ökologischen und klimaneutralen Reisen. Die Weltorganisation für Tourismus (World Tourism Organization), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat das Jahr 2017 als „Internationales Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ ausgerufen. Das Ziel des nachhaltigen Tourismus ist es, gemäß der Nachhaltigkeitsagenda von Rio+20, Armut zu bekämpfen und die Umwelt zu schützen.
Klimafreundlich Reisen – Schäden ausgleichen

Flugreisen sind für das weltweite Klima extrem schädlich, denn bereits ein einziger Flug übersteigt das gesamte persönliche Jahresbudget an CO2, das eine einzelner Mensch produzieren darf, ohne das Klima nachhaltig zu schädigen.
Obwohl hierzulande Fliegen keine Besonderheit mehr darstellt, sind weltweit lediglich fünf Prozent der Menschen bisher geflogen. Der internationale Flugverkehrverursacht jedoch 14 Prozent der klimaschädlichen Emissionen weltweit. Und es ist nicht immer leicht, auf klimafreundliche Alternativen zurückzugreifen, denn vielfach sind Flugreisen billiger als Bahnfahrten, sonders innerhalb Europas.
DenKlimawandel bekommen ungerechterweise besonders Menschen in Ländern zu spüren, diw nur wenig zur Klimabesalstung beitragen. Dort hinterlässt der Klimawandel bereits desaströse Auswirkungen: anhaltende Dürren, starke Überschwemmungen und extreme Stürme. Wer bewusst Reisen will, sollte eine Schädigung des Klimas vermeiden und einen aktiven Ausgleich schaffen.
Das kleine Einmaleins des klimafreundlichen Reisens
- Entschleunige Dein Leben
Größer, schneller, weiter – warum im Urlaub hetzen und mgöglichst viel in möglichst kurzer Zeit sehen? Zehn Länder Südamerikas in zehn Tagen? Denke daran, dass gerade Kurzstreckenflüge das Klima durch den hohen Energieverbrauch bei Start und Landung besonders belasten. Überlege, wie Du Deinen Urlaub entschleunigen kannst, Zwischenstationen einbaust, länger verweilsts und interessante Menschen und Orte in Ruhe entdeckst.
- Auch in der Ferne gilt: Sieh, das Gute liegt so nah …
Das Entwicklungshilfswerk „Brot für die Welt“ hat einen Ratgeber zum fairen Reisen entwickelt. Eine wichtige Empfehlung, die Mensch und Klima gerecht wird: Setze Deinen Anreiseweg in einen sinnvollen Zusammenhang mit Deiner Aufenthaltsdauer. Als Faustregel empfiehlt die Organisation pro 2.000 Kilometer Entfernung mindestens eine Woche am Ort zu bleiben. Selbstverständlich kannst Du dort die Umgebung erkunden (siehe Tipp Nummer drei). Aber überlege, ob Dein geplanter Kurztrip innerhalb eines anderen Kontinents wirklich nötig ist. Je länger du an einem Ort verweilst, desto mehr profitiert die dortige Wirtschaft.
- Klimafreundliche Fortbewegung vor Ort
Fremde Länder entdecken, das kannst Du gut mit den lokalen Nahverkehrsmitteln. Nicht immer die bequemste Art des Reisens, aber klimafreundlich und authentisch. Wenn dir Busse und Regionale Züge zu unsicher oder unangenehm sind, dann kann auch ein Taxi vor Ort günstiger und interessanter sein als ein Mietwagen. So kommst Du überall hin, unterstützt das lokale Gewerbe und musst Dich nicht auf den Straßenverkehr konzentrieren.
- Landestypisch genießen
Ferne Länder besuchen ohne regionale Genüsse? – Undenkbar. Lerne auf Deinen Reisen die typischen Speisen der Region kennen und kaufe regional ein. Auch mögliche Reisemitbringsel sollten umweltfreundlich und im Land angefertigt worden sein. So hat auch die lokale Bevölkerung etwas von Deinem Urlaub.
- Schäden beheben
Mit CO2-Rechnern im Internet kannst Du ganz genau sehen, wieviel CO2 Dein Urlaub verursacht. Hier sollte gelten, was in vielen Bereichen längst selbstverstädnlich ist: Mache die Schäden wieder gut, die Du verursacht hast. Einige Reiseanbieter bitten ihre Kunden direkt bei der Buchung um eine freiwillige Klimaabgabe. Du kannst aber auch selbst aktiv werden und versuchen, einen vernünftigen Ausgleich zu schaffen.
Ideen für Deine Reisekasse und das Klima
Um den individuellen CO2-Ausstoß zu kompensieren, ist es eine ausgezeichnete Idee, Bäume zu pflanzen oder in Bäume zu investieren. Denn Bäume sind nachwachsende Rohstoffe, sorgen für ein gutes Klima und speichern CO2. Die Preise für Holz steigen seit Jahren, denn weltweit nehmen die Waldflächen noch immer ab.
Investieren kannst Du in Klimafonds, die Aufforstungsprojekte, nachhaltig angelegte Wälder, Sägewerke, Möbelwerke und andere holzverarbeitende Betriebe finanzieren. Gut für das weltweite Klima, denn auch das ver- und bearbeitete Holz speichert das klimaschädliche CO2 langfristig. Und eine interessante Geldanlage, denn durch Du kannst so sehr gute Renditen erzielen und Deine Reisekasse wieder auffüllen.